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Der geheimnisvolle Highlander

Der geheimnisvolle Highlander

Titel: Der geheimnisvolle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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sah von dem Schachspiel auf, das sie gerade vor ihnen aufbaute. »In ein, zwei Tagen. Kannst du es nicht mehr erwarten, ihn zu sehen?«
    Meg ignorierte die leichte Überraschung in Elizabeths Stimme. »Ich freue mich immer, deinen Bruder zu sehen«, antwortete sie entschieden. »Was ist denn das überhaupt für eine dringende Aufgabe, die er für euren Cousin zu erledigen hat? Jamie war ungewöhnlich ausweichend.«
    Elizabeth zuckte die Schultern. »Ich bin mir nicht sicher. Irgendetwas mit Schiffen für den König, glaube ich.«

    Meg runzelte die Augenbrauen. »Schiffe? Wozu?«
    »Ich weiß es nicht. Aber er hat erwähnt, dass er in ein paar Wochen nach Fife reisen muss, weil die Schiffe dann auslaufen. Ich bin sicher, er erzählt dir alles, wenn er zurückkommt.« Elizabeth musterte sie noch einen Augenblick länger. Eine kleine Falte entstand zwischen ihren Brauen. »Fühlst du dich auch wirklich wohl heute, Meg? Du siehst ein wenig blass aus.«
    Meg schüttelte den Kopf. »Ich bin nur müde, das ist alles. Die letzte Nacht war …« Sie brach ab, weil sie fühlte, dass jemand neben ihr stand. Erschrocken blickte sie auf und sah Alex. Wie lange stand er schon da und hörte ihnen zu? Seine Fähigkeit, sich lautlos zu bewegen, war beunruhigend. Nicht so beunruhigend jedoch wie die Tatsache, ihn so bald nach letzter Nacht wiederzusehen.
    Röte schoss ihr in die Wangen, als ihr klar wurde, dass er wahrscheinlich Elizabeths Kommentar über ihr blasses Aussehen gehört hatte. Im Gegensatz zu Elizabeth kannte Alex den Grund dafür. Ihre Blicke trafen sich, und die Erinnerung an das, was zwischen ihnen geschehen war, traf sie mit voller Wucht. Schnell senkte sie die Lider, da sie nicht wagte, ihn anzusehen, aus Angst, er könnte ihre aufgewühlten Gefühle ebenso mühelos lesen, wie sie Latein lesen konnte.
    Diese angespannte Situation machte ihr schwer zu schaffen. Meg war nur noch ein Nervenbündel. Bisher hatte sie es immer geschafft, mit der nervlichen Belastung durch ihre Pflichten und ihre Verantwortung umzugehen, doch das hier war etwas anderes. Das hier war persönlich. Ihre Gefühle lagen so nah an der Oberfläche, dass sie glaubte, jeden Moment in Tränen ausbrechen zu können.
    Es war entsetzlich.
    Meg war keine Frau, die weinte. Niemals. Tränen, das
wusste sie, waren ein Zeichen von Schwäche, ein Zeichen davon, dass man sich von Gefühlen hinreißen ließ. Sie hatte immer versucht, ihre Probleme logisch zu lösen. Doch an letzter Nacht war nichts Logisches gewesen. Die Wahrheit war, dass Meg nicht wusste, wie sie diese Art von Problem lösen sollte. Wie konnte sie Alex MacLeod vergessen, wenn er sich jeden Tag stärker in ihr Bewusstsein prägte?
    Deshalb hatte letzte Nacht Megs viel gerühmte Kontrolle über ihre Gefühle ausnahmsweise den Kampf gegen eine Erleichterung bringende, gesunde Flut von Tränen verloren. Tränen, die in dem Moment angefangen hatten zu fließen, als Meg den Schutz ihres Schlafgemachs erreicht hatte, und die lange Zeit nicht versiegt waren.
    Noch nie hatte sie sich so geschämt. Ihr Verhalten war skandalös. Sie hatte auf Alex so bereitwillig wie ein liederliches Frauenzimmer reagiert, und dann nach ihm getreten und ihm starke Schmerzen zugefügt, als ihr eigener Kontrollverlust ihr in einem Moment des Schreckens bewusst geworden war. Nur vom Gedanken an Flucht beseelt hatte sie reflexartig gehandelt. Was musste er nur von ihr denken? Sie schuldete ihm eine Erklärung, doch sie wusste nicht, wie sie das Thema am besten anschneiden sollte.
    Warum, warum, warum hatte sie ihm nur erlaubt, sie zu küssen? Und wie konnte sie so leicht nachgeben? Als er sie küsste, konnte sie keinen zusammenhängenden Gedanken mehr fassen. Sie wollte überhaupt nicht mehr denken. Sie wollte nur noch … Sie könnte ihm nie mehr in die Augen sehen, ohne sich genau daran zu erinnern, wie es sich anfühlte, seinen Mund auf ihrem zu spüren, der sie verschlang, als wäre sie eine süße Frucht. Megs Wangen glühten. Doch es lag nicht nur an dem Kuss. Niemals würde sie das sinnliche Gefühl seiner Hand auf ihrer Brust und seiner Erregung, die
sich fest an sie presste, vergessen. Oder wie nah sie ihm sein wollte.
    Meg hatte es bis in ihr Zimmer geschafft, ohne von jemandem gesehen zu werden. Ein einziger Blick in ihr Gesicht hätte jedem verraten, dass sie gerade eben beinahe verführt worden war. Sie hatte es geschafft, alle Überreste der Tränen fortzuwischen, bevor Rosalind und Elizabeth kamen, um

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