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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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andere Erklärung dafür? Verdorbenes Essen? Gift? Zu wenig Schlaf? Zukunftsmagie?
    Als sie vor den Schlosstoren standen, konnte er kaum mehr atmen.
    »Connor, ist alles in Ordnung?«
    Er blickte Victoria an. Ihm verschwamm alles vor den Augen, und er stellte voller Entsetzen fest, dass er kurz davor stand, wie ein schwaches Weib in Ohnmacht zu fallen.
    »Kommt mit«, sagte Victoria. »Connor!«
    Mühsam zwang er sich, mit ihr Schritt zu halten, als sie in den Innenhof trat. Dort sank er dankbar auf eine Steinbank und ließ den Kopf gegen die Schlossmauer sinken.
    Aber als er seine Augen öffnete, war es nicht besser. Er hätte schwören können, dass vor ihm Männer standen, die ihn mit offenem Mund anstarrten.
    »Bei allen Heiligen!«, donnerte er. »Hinweg mit euch!« Die Männer wichen zurück, und manche lösten sich sogar in Luft auf. Fassungslos starrte Connor einen jungen Kerl an, der vor ihm stehen geblieben war, sich bekreuzigte und dann ebenfalls verschwand. Connor warf Victoria einen Blick zu. Sie betrachtete ihn besorgt.
    »Was ist das für ein Zauber?«, fragte er heiser. »Was für ein Teufelswerk sehe ich hier vor mir?«
    »Meint Ihr die Bühne?«
    »Treibt nicht Eure Späße mit mir«, erwiderte er mit rauer Stimme. Er zeigte auf die Stelle, wo er die Männer gesehen hatte. Die meisten von ihnen waren Highlander gewesen. Er war sich fast sicher, dass er Morags Bruder unter ihnen erkannt hatte. »Diese Männer. Wer war das?«
    Victoria holte tief Luft. » Gespenster.«
    »Gespenster«, wiederholte er. Er schnaubte verächtlich. »Ich glaube nicht an Gespenster.«
    Sie lächelte spöttisch. »Das habe ich früher auch nicht getan.«
    »Und jetzt?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wir sind in Schottland.«
    »Wir sind im schottischen Tiefland«, korrigierte er sie.
    »Na ja, aber es ist trotzdem Schottland, und Schottland ist eben ein magischer Ort.« Sie legte den Kopf schräg und sah ihn an. »Der Feenring, Ihr wisst schon.«
    Er schürzte die Lippen. »Nun ja.«
    »Ich glaube nicht, dass er das einzige Tor zwischen Vergangenheit und Zukunft hier in Schottland ist.«
    »Nein?«
    Langsam schüttelte sie den Kopf. »Und ich glaube nicht ohne Weiteres an Dinge, die ich nicht sehen kann«, sagte sie. »Aber diese Geister hier kenne ich. Und ich habe Euch doch gesagt, dass es in dem Gasthaus spukt.«
    »Ich habe dort keine Gespenster gesehen«, meinte er.
    »Ich glaube, sie sind verreist.« »Albernes Zeug.« - »Wie Ihr meint«, erwiderte sie lächelnd.
    Er musterte sie einen Moment lang. »Euer Gälisch ist besser geworden.«
    »Bei Euch auf der Burg war ich nervös.« Achselzuckend blickte sie auf ihre Füße.
    »Warum seid Ihr überhaupt gekommen?«
    »Um Euch zu warnen.«
    »Ach ja?« Er warf ihr einen überraschten Blick zu. »Aus keinem anderen Grund?«
    »Nein, aus keinem anderen Grund.«
    Er überlegte einen Moment lang, dann erhob er sich und verbeugte sich vor ihr. »Dann danke ich Euch, Victoria McKinnon, dafür, dass Ihr mir mein Leben gerettet habt. Und jetzt lasst uns hier Weggehen. Ich fühle mich unwohl in diesem Hof. Die Umgebung zerrt in einer Weise an mir, die mir nicht gefällt.«
    »Wollen wir zum Mittagessen gehen?«
    »Eine wundervolle Idee«, willigte er ein. Dann schwieg er. »Ist es nicht zu früh?«
    »Zum Essen ist es nie zu früh. Vor allem nicht, wenn Ihr Mrs Pruitt Komplimente über ihre Kochkunst macht.«
    »Ich werde mich bemühen, ein paar freundliche Worte zu finden.« Wieder bot er ihr seinen Arm an, aber dieses Mal fühlte es sich nicht seltsam an. Es kam ihm sogar so vor, als habe er es schon seit Langem tun wollen. Er blickte sie an.
    »Bald kehre ich nach Hause zurück «, erklärte er. Er merkte selbst, dass er ein bisschen verzweifelt klang.
    »Ich weiß«, antwortete sie leise.
    »Ich glaube, ich werde traurig sein, wenn ich Euch nicht mehr sehen kann.«
    Sie blickte ihn an, und er runzelte die Stirn.
    »Ihr weint ja schon wieder.«
    »Die Allergie.«
    »Hm«, sagte er und nickte. Er widerstand dem Drang, sich nach dem Schloss umzudrehen, um festzustellen, ob er noch einmal Geister sehen würde. Der Weg zum Gasthaus schien ihm jetzt kürzer, weil er wusste, was ihn erwartete.
    Vor dem Gasthaus stand eine glänzende Kiste mit Rädern. Vielleicht war sie ihm vorher nur nicht aufgefallen. Er ging auf das Haus zu, als sich plötzlich die Tür öffnete und ein dunkelhaariger Mann heraustrat. Connor blieb so abrupt stehen, dass Victoria fast gestürzt wäre. Er hielt

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