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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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nicht freiwillig länger verweilen, als es sein muss.«
    »Warum nicht?«, fragte Victoria.
    Ambrose räusperte sich. »Nun ja, hier auf dem Schloss gibt es ein paar Leute, mit denen nicht so gut Kirschen essen ist. Diese spezielle Art von Leuten«, fügte er vielsagend hinzu.
    Oh, verdammt. Ihre schlimmsten Befürchtungen wurden also wahr. »Gespenster?«, fragte Victoria.
    »Ja, aber niemand von Bedeutung«, sagte Ambrose. »Und ganz bestimmt niemand, an den ich auch nur einen Gedanken verschwenden ...«
    »Ja, aber Euren Kopf vielleicht «, grollte eine Stimme hinter Victoria. »Zieht Euer Schwert, MacLeod!«
    Victoria wirbelte herum.
    Ihr Körper wurde ähnlich taub wie in der Requisitenkammer, aber sie kämpfte mit aller Kraft dagegen an. Sie würde nicht die Besinnung verlieren. Man konnte ihr ja viel nachsagen, aber dass sie ständig ohnmächtig wurde, gehörte nun wirklich nicht dazu.
    Na ja, einmal abgesehen von der unglückseligen Geschichte im Requisitenraum.
    Oh, und natürlich beim ersten Mal, als sie Michael Fellini gesehen hatte; aber bei dieser Gelegenheit war praktischerweise eine Couch in der Nähe gewesen, und sie war anmutig darauf niedergesunken. Das zählte eigentlich nicht.
    Dieses Mal jedoch würde es ihr sicher nicht gelingen, in irgendeiner Art würdevoll zu handeln. Zum einen gab es keine Couch in der Nähe, und zum anderen war das kein geschniegelter New Yorker, der sie mit seinem guten Aussehen und seiner charmanten Art umhaute. Keine drei Meter hinter ihr stand ein Highlander mit einem riesigen Schwert in den Händen und Mordlust in den Augen.
    »Wir gehen besser aus dem Weg, oder?«, meinte Mary und ergriff Victorias Arm.
    Victoria ließ sich bereitwillig von diesem enormen Schwert wegziehen. Während sie neben ihrer Großmutter stand, wünschte sie sich inständig, sie hätte einen Stuhl mitgebracht, damit sie sich jetzt setzen könnte.
    Sie war ja an gut aussehende Männer auf der Bühne gewöhnt, aber im Allgemeinen waren sie nicht so groß gewachsen, und ihre Muskeln kamen eher vom Tanzen als von riesigen Schwertern, die sie schwangen, als seien es zarte Florette. Sie war auch an mächtige Männer gewöhnt, denen sie ohne Probleme Geld für ihre Produktionen aus der Tasche zog, aber ihre Macht hatte etwas mit Bankkonten zu tun.
    An Männer, die andere allein schon durch ihre körperliche Präsenz einschüchterten, war sie nicht gewöhnt.
    Sie war groß, aber dieses Gespenst überragte sie. Er überragte auch Ambrose. Victoria runzelte die Stirn. Sie fand es unfair, dass er ihren Großvater - über mehrere Generationen hinweg natürlich - herausforderte, ohne auf sein Alter Rücksicht zu nehmen.
    »Das ist Connor MacDougal«, erläuterte ihr Fulbert neben ihr. »Im Leben war er Laird seines Clans. Und jetzt, wo er tot ist, hält er sich für den Laird dieses Schlosses ...«
    »Ich bin der Laird dieses Schlosses«, knurrte Connor MacDougal, »und ich möchte Euch bitten, Eure verdammte englische Nase nicht in meine Angelegenheiten zu stecken.«
    Fulbert grunzte. »Er ist ein widerlicher Kerl, wie du hören kannst. Allerdings ist er recht geschickt mit dem Schwert.«
    »Wie geschickt ich bin, werde ich Euch zeigen, wenn ich erst einmal diesen greinenden Säugling hier erledigt habe«, versprach Connor.
    Mit offenem Mund beobachtete Victoria, wie er sich anschickte, seine Ankündigung wahr zu machen.
    Rasch bedachte sie ihre Lage. Sie hatte Gespenster im Gasthaus. Es spukte hier oben auf dem Schloss. Dieser unverschämte, überaus kräftige, ausgesprochen gut aussehende Highlander hier würde wahrscheinlich jede Gelegenheit nutzen, um ihr das Leben zur Hölle zu machen. Und er würde mit Sicherheit die zahlenden Kunden vergraulen. Und wenn ihre Schauspieler ihn sehen könnten, dann würde er auch sie zu Tode erschrecken.
    Nun ja, dachte sie, die Frauen vielleicht nicht. Wenn er das Schwert sinken ließe und lächelte, wäre das sicherlich eher geschäftsfördernd.
    »Er sieht ziemlich gut aus, nicht?«, flüsterte Mary.
    Victoria nickte. Gut aussehend traf es nicht ganz. Attraktiv, gefährlich, atemberaubend waren die angemessenen Adjektive für den Mann.
    Äh, das Gespenst.
    Victoria konnte es kaum glauben, dass er nicht real war. Er hatte dunkle Haare, die ihm bis auf die Schultern fielen und bei jeder Bewegung, die er mit seinem Breitschwert ausführte, mitschwangen. Seine Muskeln zeichneten sich unter seinem Hemd deutlich ab und gelegentlich auch unter seinem Kilt.
    Auch sein

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