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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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vor dem Spuk geflohen, und ihre Großmutter hätte nie hierher kommen müssen.
    Aber sie wäre auch nie Connor MacDougal begegnet.
    Victoria ließ ihren Kopf in die Hände sinken. Es war hoffnungslos ...
    Dann jedoch setzte sie sich wieder aufrecht hin und rieb sich übers Gesicht. Hoffentlich hatte Connor ihren kleinen Schwächeanfall nicht bemerkt.
    Er saß da und beobachtete sie aufmerksam.
    »Mir geht es gut«, sagte sie spröde.
    »Das habe ich nie bezweifelt.« - »Ich weiß nur nicht, wen ich zuerst anrufen soll.« Sie schwieg. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir die Vorwürfe meiner Mutter anhören will.«
    Connor räusperte sich. »Es geht mich zwar nichts an«, begann er, »und ich gebe es auch nur ungern zu, aber dein Bruder ist ... äh ... kein unkluger Mann.«
    Victoria blinzelte. »Du meinst, ich soll Thomas anrufen?«
    »Er ist kein kompletter Narr.«
    »Das ist hohes Lob aus deinem Mund.«
    »Wenn du ihm verrätst, dass ich das gesagt habe, werde ich es abstreiten.«
    Unwillkürlich musste sie lächeln, aber dann wurde sie gleich wieder ernst. »Er wird mich umbringen.«
    Connor runzelte die Stirn. »Warum?«
    »Weil das alles meine Schuld ist.«
    »Victoria, deine grandmere ist eine erwachsene Frau mit einem ausgezeichneten Verstand. Sie ist durchaus in der Lage, auf sich selbst aufzupassen.«
    Victoria hätte ihm gerne geglaubt. Sie wusste, dass ihre Großmutter klug war. Außerdem hatte sie ihren Strickbeutel bei sich, und ein paar Dinge darin waren durchaus als Waffe einsetzbar. Aber sie stellte sich trotzdem nur ungern vor, dass ihre Granny tatsächlich allein dort draußen war.
    Entschlossen griff sie nach dem Telefon. Als sie Thomas Nummer wählte, zitterten ihre Hände so sehr, dass ihr fast der Hörer aus der Hand fiel. Iolanthe nahm ab.
    »Hallo?«
    Victoria schloss kurz die Augen. »Iolanthe, ich bin es, Victoria.« Die Stimme versagte ihr.
    Iolanthe schwieg einen Moment, dann fragte sie: »Ist etwas passiert, Schwester?«
    Nun, es hatte ja keinen Zweck, um den heißen Brei herumzureden. » Großmutter ist verschwunden.«
    »Verschwunden ?«
    »Ja, ohne jede Spur. Sie hat ihren Zimmerschlüssel und ihre Sonnenbrille zurückgelassen, aber es gab keine Anzeichen für einen Kampf. Und ihr Strickbeutel ist auch weg. Sie geht ja nirgendwo hin, ohne ihn mitzunehmen.« Victoria schwieg. »Sie strickte gerade einen Pullover.«
    Sie wusste, dass sie dummes Zeug redete, aber sie kam nicht dagegen an.
    »Ich hole Thomas«, sagte Iolanthe.
    Victoria griff nach ihrer Tasse und trank einen Schluck kalten Tee. Das machte sie zwar nicht mutiger, aber wenigstens war ihr Mund nicht mehr so trocken.
    »Vic?«
    Am liebsten wäre Victoria zusammengebrochen und hätte geweint wie ein kleines Kind. Aber diese Blöße wollte sie sich weder vor Connor noch vor Thomas geben. Sie holte tief Luft. »Ich habe sie verloren.«
    »Was hast du verloren?«
    »Granny. Ich habe sie allein auf einer Decke zurückgelassen, und als ich wiederkam, war sie weg. Es ist meine Schuld. Ich habe einem meiner Schauspieler schöne Augen gemacht.«
    »Fellini?«
    »Thomas«, zischte Victoria, »was spielt das jetzt noch für eine Rolle?«
    »Ich bin ja bloß neugierig.«
    »Du Blödmann, unsere Großmutter ist heute verschwunden«, schrie sie unbeherrscht ins Telefon.
    »Hast du die Polizei gerufen?«
    »Ja.«
    »Gibt es irgendetwas, das auf ein Verbrechen hinweist?«
    Victoria rieb sich die Stelle zwischen ihren Augen, die anfing zu pochen. »Nein.«
    »Sie ist also einfach weggegangen?«
    »Ich habe zwar keine eindeutigen Beweise dafür, aber es scheint alles darauf hinzudeuten.«
    »Vic, du hättest Anwältin werden sollen.«
    »Thomas!« »Wir kommen mit dem nächsten Flug.« - »Wirklich?«, fragte sie überrascht. »Das würdest du tun?«
    »Ja, natürlich. Was soll ich denn sonst machen?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte sie seufzend. »Beeil dich.«
    »Wenn du endlich auflegst, kann ich einen Flug buchen.«
    Victoria legte auf und warf Connor einen Blick zu. »Er ist ein Idiot.«
    Connor hielt sich die Hand vor den Mund.
    »Lächelst du etwa?«, fragte sie misstrauisch.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Es wärmt nur mein Herz, wenn du so über deinen Bruder sprichst. Er hat es verdient.«
    »Er kommt so schnell wie möglich hierher.«
    »Ich würde ihn nur zu gerne mit einem handfesten Spuk begrüßen, wenn die Umstände nicht so finster wären.« Connor schürzte die Lippen. »Was in seinem Kopf vorgeht, wissen die

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