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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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einzelne Stricknadel.
    »Eine von den langen mit vier Millimetern Durchmesser«, stellte Connor grimmig fest. »Zweifellos eine ihrer besten Waffen.«
    Victoria blickte auf den Picknickkorb, dann wieder zu Connor. »Vielleicht ist sie ja wirklich zum Gasthaus zurückgegangen. Vielleicht hat sie das hier einfach nur verloren ...«
    Sie drehte sich um und rannte zur Straße.
    Connor warf noch einen Blick auf den Platz, dann lief er hinter ihr her. Er holte sie mit Leichtigkeit ein. »Wir finden sie«, versprach er ihr. Sie weinte bestimmt schon.
    Aber ihre Augen waren trocken.
    »Hoffentlich«, sagte sie.
    Sie rannten den ganzen Weg bis zum Gasthaus. Dort blieb Victoria keuchend an der Tür stehen, bis sie wieder zu Atem gekommen war.
    »Ich muss mehr trainieren«, sagte sie. »Dabei sollte man meinen, es hält einen Form, wenn man den ganzen Tag über Schauspieler anschreit, oder?«
    »Ihr müsst Euch auf dem Turnierplatz üben«, erklärte
    Connor weise. »Es stählt nicht nur den Körper, sondern hält auch den Geist beweglich. Außerdem versetzt es Euch in die Lage, jemanden herausfordern zu können.«
    Victoria blies sich eine Haarsträhne aus den Augen. »Ich wünschte, ich könnte Michael Fellini dorthin bringen. Der verdammte Mistkerl! Das lässt ihn alles völlig kalt!«
    »Das wundert mich keineswegs«, erwiderte Connor.
    »Sie mögen ihn nicht«, stellte Victoria fest.
    »Nein, das wisst Ihr doch.«
    Seufzend schüttelte sie den Kopf. »Sie haben ja recht. Ich hätte es schon früher merken müssen.« Sie legte die Hand auf den Türknauf. »Ich kann nur hoffen, dass sie hier ist.«
    Connor nickte, aber er war wenig zuversichtlich, dass sie Victorias Großmutter im Gasthaus finden würden.
    Und so war es auch.

10
    Victoria saß im Sessel und starrte in den Kamin. Das Feuer war fast heruntergebrannt. Im Raum war es dunkel, weil er nur von einer kleinen Lampe beleuchtet war. Sie wusste nicht genau, wie spät es war. Mitternacht war wahrscheinlich schon vorüber.
    Der gestrige Tag lag wie in dichtem Nebel hinter ihr. Die Probe war grauenhaft gewesen, und danach hatte sie ein Picknick mit ihrer Granny und Michael unternommen. Michael hatte ausgesprochen seltsame Fragen gestellt, und als sie zur Decke zurückgekehrt waren, war ihre Großmutter weg gewesen. Sie waren ins Gasthaus zurückgerannt, aber dort war sie auch nicht.
    Danach hatte sie die Polizei gerufen. Die Beamten waren angerückt und hatten Fragen gestellt, und schließlich waren sie wieder gefahren. Morgen früh wollten sie wiederkommen.
    Mrs Pruitt hatte ihr Tee ins Wohnzimmer gestellt, das Licht angemacht und sie alleine gelassen.
    Aber sie war nicht alleine. Auf einem Stuhl in der anderen Ecke des Raums saß ein großer, dunkelhaariger, breitschultriger Mann. Er hatte den Kopf gesenkt, und als er merkte, dass ihr Blick auf ihm ruhte, blickte er sie stumm an.
    Victoria seufzte. »Ich muss meine Familie anrufen.«
    Er machte Anstalten aufzustehen. »Ich gehe ...«
    »Nein«, unterbrach sie ihn rasch. »Bitte ... wenn es Ihnen nichts ausmacht zu bleiben ...«
    Er setzte sich wieder. »Natürlich nicht.«
    Schweigend betrachtete sie ihn, dann blickte sie auf ihre Hände. »Danke«, sagte sie.
    »Wofür?«
    »Weil Sie hierbleiben, wegen meiner Großmutter.« Er räusperte sich. »Ich tue es nicht für sie.«
    Victoria blickte überrascht auf.
    »Na ja, jedenfalls nicht nur für sie«, korrigierte er sich.
    Victoria wusste nicht, was sie sagen sollte. Hier stand ein Mann, der sie vor Kurzem noch zu Tode erschreckt hatte, und jetzt war er ... überhaupt nicht mehr zum Fürchten. Sie lächelte ein wenig. »Auch dafür danke ich Ihnen«, sagte sie, »Laird MacDougal.«
    »Connor«, sagte er. »Es ist mir eine Ehre und eine Freude, Euch zu Diensten zu sein.«
    »Aber dann musst du mich Victoria nennen«, unterbrach sie ihn.
    Er schwieg einige Sekunden lang. »Victoria«, sagte er schließlich.
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken, aber das lag sicherlich daran, dass es schon so spät war.
    Victoria blickte zum Telefon. Sie musste jetzt endlich bei ihrer Familie anrufen, auch wenn sie sich davor fürchtete.
    Sie hätte ihrer Großmutter nie erlauben dürfen, in England zu bleiben. Am besten wäre es gewesen, sie hätte sie sofort wieder in ein Taxi gesetzt und zum Bahnhof zurückgeschickt.
    Am liebsten würde sie Thomas erklären, er solle sich mitsamt seinem Schloss zum Teufel scheren. Ohne ihn hätte sie Michael Fellini nie engagiert, Gerard wäre nicht

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