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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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der lebende Beweis dafür.

14
    Connor lehnte sich an die Wand im Wohnzimmer und beobachtete stirnrunzelnd das Geschehen. Das Zimmer war voller McKinnons und MacLeods und dazu kam auch noch ein einzelner de Piaget. Die Proben waren für heute vorbei, das Mittagessen verzehrt, und jetzt hatten sich alle hier versammelt, um zu plaudern. Victorias Familie besetzte die Couch und zwei der bequemen Sessel, und die Geister, zu denen auch das Gespenster-Trio aus dem Boar’s Head gehörte, hielten sich an ihrer Seite auf, um nichts von den Gesprächen zu verpassen.
    Connor beobachtete die Sterblichen und dachte wehmütig an seine eigene Familie. Die Unterhaltung hier drehte sich zwar nicht um Schwerter und Feinde, sondern nur um Schauspieler und ihre Launen, aber Connor genoss es trotzdem.
    Es war ihm ein Rätsel, warum Victoria sich nicht beteiligte. Sie saß ein wenig abseits und sah Kostümlisten und Zahlenreihen durch. Sie war seit dem Morgengrauen auf den Beinen und hatte auch die Proben mit eiserner Entschlossenheit durchgeführt. Connor war ihr die meiste Zeit nicht von der Seite gewichen, weil er fürchtete, sie könnte zusammenbrechen.
    Nun ja, in Wahrheit waren die Gründe, warum er ihr auf Schritt und Tritt folgte, um einiges komplizierter.
    Wie auch immer, dadurch hatten sie auch beide gehört, wie Thomas früher am Tag Lady Elizabeth MacLeod von Jamies Verschwinden unterrichtet hatte. Connor war erstaunt gewesen, wie ruhig sie es aufgenommen hatte. Auch wenn unter anderen Umständen die einzige Sorge, die er in Bezug auf die MacLeods hatte, war, wie er sie loswerden konnte, hatte er
    doch befürchtet, dass Jamies Frau die Nerven verlieren würde. Er hatte es als gutes Vorzeichen empfunden, dass sie anscheinend an der Rückkehr ihres Mannes nicht zweifelte; es ließ auf jeden Fall auch für Victorias Großmutter hoffen, zumal sie ja beide auf die gleiche Art verschwunden waren.
    Danach hatte Victoria sich in die Arbeit gestürzt. Noch nicht einmal ihre jüngere Schwester Jennifer hatte sie ablenken können, und dabei schien sie ihr doch besonders nahezustehen. Jedenfalls hatte Thomas Connor gegenüber so etwas erwähnt.
    Es war nicht gerade ermutigend.
    Connor beobachtete, wie Jennifer aufstand und sich neben Victoria setzte, und auch er rückte so nahe an die beiden heran, wie es ihm möglich war. Helen MacLeod warf ihm einen aufmunternden Blick zu und nickte lächelnd. Ihrer Aufmerksamkeit entging kaum etwas.
    »Vic, lass mich das machen.«
    Victoria blickte auf. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen. Das gefiel Connor gar nicht.
    »Es ist alles in Ordnung«, erwiderte sie.
    Das war gelogen. Vielleicht nahm sie Jamies Verschwinden im Feenring doch mehr mit, als sie zugeben wollte.
    »Das stimmt nicht, es geht dir nicht gut«, widersprach Jennifer. »Ich kann mir die Kostümlisten auch anschauen.«
    »Ich bin sehr wohl in der Lage ...«
    »Das hat auch niemand angezweifelt ...«
    »Victoria, du solltest dir von deiner Schwester helfen lassen«, sagte Connor, der dicht neben den beiden stand.
    Jennifer drehte sich erschreckt zu ihm um und riss die Augen auf.
    Connor versuchte es mit einem Lächeln, hatte aber wenig Erfolg damit.
    Jennifer stand auf, schrie - was ihm wiederum ganz gut gefiel - und sank ohnmächtig zu Boden. Connor wollte sie auffangen, aber er kam zu spät.
    »Grundgütiger Himmel!«, rief Victorias Vater aus. »Gibt es hier etwa Ratten?«
    Connor warf Victoria einen hilflosen Blick zu. Dass sie ihn nicht tadelte, war wirklich besorgniserregend.
    »Thomas, komm her und hilf ihr«, sagte sie erschöpft. »Es liegt vermutlich am Jetlag. Oder sie hat zu viel mit Babykleidung zu tun. Mom, wann sucht sie sich endlich einen richtigen Job? Sie hat doch einen Abschluss in Musik und könnte in einem Orchester spielen. Sie könnte durchaus auch als Schauspielerin arbeiten. Hast du gesehen, wie sie in Ohnmacht gefallen ist? So etwas kann man nicht lernen.«
    »Ich weiß, Liebes«, sagte Helen.
    Connor wich zurück, als Thomas seine jüngste Schwester aufrichtete. Sie stammelte wirres, unverständliches Zeug.
    »Du lieber Himmel, Jenner, hör auf damit«, befahl Victoria.
    »Das ist gälisch«, sagte Thomas und lächelte Connor an.
    »Woher willst du das denn wissen?«, fragte Victoria. »Als ob du es verstehen könntest.«
    Thomas grinste nur. »Io stammt aus den Highlands. Meinst du nicht, dass ich sie gerne verstehen möchte, wenn sie mich in ihrer Muttersprache beschimpft?«
    »Da sie das ständig tut,

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