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Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maaser
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Brust.
    „Gleich.“
    Ihre Hand wanderte abwärts, über seinen Bauch und noch tiefer. Wittiges fragte sich verwundert, was sie vorhatte, als er zusammenzuckte. Alethas Hand stahl sich unter seine Tunika, und ihre Streicheleien wurden eindeutiger und begannen ihn zu erregen. Sie nestelte an den Bändern, die seine Hose zusammenhielten. Verwirrt kam er ihr zur Hilfe. „Aletha, was ...“ Er verstummte lieber. Es war noch nie vorgekommen, dass Aletha den Wunsch zu erkennen gab, mit ihm zu schlafen. Nie war er den Verdacht ganz losgeworden, dass sie nur einer lästigen Pflicht nachkam. Was war auf einmal anders?
    „Meinst du nicht, wir sollten ...“
    Sie legte ihm eine Hand auf den Mund. „Bitte“, sagte sie aufschluchzend, „lass mich spüren, dass wir leben.“
    Schon allein wegen der Schmerzen, blieb er vorsichtig und ließ sich Zeit. Ließ ihr Zeit. Es war wie eine Neuentdeckung. Sanft und beharrlich führte sie seine Hand über ihren Körper, ihre Brüste, den weichen Bauch, zwischen ihre Schenkel, rieb sich daran, rekelte sich, wand sich und begann lustvoll zu stöhnen. Behutsam drehte er sich so, dass er eine ihrer Brüste mit der Zunge umspielen, an ihr saugen, an ihr knabbern konnte, während ihm wieder schwindlig wurde, schwindlig auch vor Glück. Auf einmal war er ihr wirklich willkommen. Träge, als bewege er sich unter Wasser, glitt er zwischen ihre Beine. Sie warf den Kopf zurück und schrie, als er endlich in sie eindrang. Erschrocken hielt er inne, aber da krallten sich ihre Hände in seinen Rücken, sie schlang die Beine um seine Hüften und er wusste, es war alles so, wie sie es haben wollte.
    Er blieb vier Tage auf seinem Gut. In dieser Zeit beerdigten seine Leute die Toten oben am Waldrand, wo sich schon Arnes Grab befand. Sie bestatteten die Männern mit ihren Waffen, die Kinder mit Spielzeug und die Frauen mit einfachen Schmuckstücke, falls sie noch welche fanden, oder einer Kunkel. Nur Barchild wurde ein Pflock durchs Herz getrieben. Die Pfählung nahmen zwei Frauen aus den Dörfern vor, sie taten es voller Respekt, aber unnachgiebig. Sie hatten darauf beharrt, als Wittiges sie daran hindern wollte. Nur so, erfuhr er, würde die tote Hexe die Lebenden nicht als Widergängerin heimsuchen. Als die Gräber zugeschaufelt waren, rollten sie große Steinbrocken darüber, und zum Schluss hielten sie im Schatten der Gräber ein Totenmahl ab. Als Sühneopfer für die Seelen wurde ein Zicklein geschlachtet, dessen Blut auf die Steine tropfte und dessen Fleisch für das Mahl auf offenem Feuer gebraten wurde.
    Vieles an diesen Zeremonien, den entsetzlichen Klagegesängen, den Beschwörungen kam Wittiges urzeitlich und barbarisch vor, aber er wusste, es war gut für den Seelenfrieden der Überlebenden. Zumindest für die Gemüter der Dorfbewohner. Er selbst fühlte sich wieder als Fremder. Ähnlich mochte es Aletha, Cniva und Alexander ergehen. Mehr als je zuvor vermisste Wittiges Pontus, von dem sie schon lange keine Nachricht mehr erhalten hatten. Pontus, da war er sich sicher, hätte die alte Welt mit der neuen, christlichen zu verbinden und zu versöhnen vermocht.
    6
    Ende August hatten Sigiberts wilde Sachsenhorden Paris erobert. Chilperichs Truppen waren geflohen, weil Guntram sich plötzlich aus dem Bündnis mit ihm gelöst und seine Verbände zurückbeordert hatte.
    Wittiges wurde nach dem Sieg zum Comes ernannt und erhielt ein eigenes Heereskommando, sehr zum Ärger von Männern wie Falco und Ingomer, die weiter als unbedeutende Unterführer dienten. Aber auch Priscus hegte Bedenken. Er sprach sie zwar nicht offen aus, aber Wittiges war klar, dass er seine Beförderung als unangemessen erachtete, nachdem sein eigener Aufstieg so viel länger gedauert hatte. Wittiges selbst hatte nicht um das Amt ersucht, er kam eigentlich ohne solche Ehren und Verpflichtungen aus. Aber er tat alles, um seine Truppe zusammenzuhalten und seinen Beitrag bei Sigiberts weiterem Siegeszug zu leisten. Sie drangen bis zur Küste nach Rouen vor und gewannen Schlacht um Schlacht; in einem einzigen großen Siegesrausch unterwarfen sie das ganze Land. Chilperich war mit seiner Familie nach Tournai geflohen und hatte sich dort mit einem Restheer verschanzt. Es konnte nur eine Frage der Zeit sein, bis sie auch dieses aufgerieben hätten und Tournai fiele. Im Spätherbst kehrte Sigibert erst einmal im Triumph nach Paris zurück und wurde dort feierlich empfangen. Die Großen aus Chilperichs Reich sagten sich von ihrem

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