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Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ganze Weile lächelte er Donal schweigend an. „Sie sind sich natürlich darüber im klaren“, sagte er dann, „daß ich Ihnen nicht ein einziges Wort glauben muß. Ich brauchte nur anzunehmen, daß Sie ihn selbst gestohlen und später kalte Füße bekommen haben, ihn auch zu beseitigen – und sich diese Räuberpistole ausdachten, um ihn mir auf eine Weise zurückzugeben, die Sie nicht verdächtig macht. Der Kapitän dieses Schiffes würde Sie ohne zu zögern auf mein Wort hin unter Arrest stellen und Sie vor Gericht bringen, sobald wir Harmonie erreichen.“
    Ein leichter, kalter und elektrisierender Schauer rann über Donals Rücken.
    „Eine Auserlesene von Kultis würde keinen Meineid schwören“, sagte er. „Sie …“
    „Ich sehe keinen Grund, warum man Anea in diese Sache mit hineinziehen sollte“, entgegnete William. „Wir kämen auch sehr gut ohne sie zurecht. Mein Wort gegen das Ihre.“
    Donal schwieg. William lächelte erneut.
    „Verstehen Sie, was ich Ihnen klarzumachen versuche?“ fragte William. „Sie haben sich nicht nur als käuflich erwiesen, sondern darüber hinaus auch als ein Narr.“
    „Sir!“ Das Wort war wie ein rhetorischer Schuß von Donals Lippen.
    William winkte gleichgültig ab.
    „Heben Sie sich Ihren Dorsai-Zorn für jemanden auf, der sich davon beeindrucken läßt. Ich weiß ebenso gut wie Sie, daß Sie nicht die Absicht haben, mich anzugreifen. Vielleicht wäre das der Fall, wenn Sie eine andere Art von Dorsai wären … aber das sind Sie nicht. Sie sind das, was ich Ihnen bereits sagte, käuflich und ein Dummkopf. Akzeptieren Sie diese Feststellungen als die unbestreitbaren Tatsachen, um die es sich handelt. Dann können wir zum Geschäft kommen.“
    Er sah Donal an. Donal gab keinen Ton von sich.
    „Nun gut“, fuhr William fort. „Sie kommen zu mir, weil Sie hoffen, ich könnte Sie irgendwie verwenden. Und zufälligerweise kann ich das auch. Anea ist natürlich nur ein törichtes und dummes Mädchen. Aber zu ihrem eigenen Besten – und zu meinem ebenfalls, da ich ihr Arbeitgeber bin – müssen wir dafür Sorge tragen, daß sie nicht in ernsthafte Schwierigkeiten gerät. Nun, sie hat sich Ihnen einmal anvertraut. Vielleicht bleibt es nicht bei diesem einen Mal. Wenn das der Fall ist … dann weisen Sie sie auf keinen Fall ab. Und damit Sie für solche Vertrauensbeweise zur Verfügung stehen …“ – William lächelte erneut, diesmal wieder recht liebenswürdig – „… läßt sich für Sie, denke ich, eine Stellung als Truppenführer unter Kommandeur Hugh Killien finden, sobald wir auf Harmonie gelandet sind. Es gibt keinen Grund, warum eine militärische Karriere nicht einhergehen könnte mit anderen Verwendungsmöglichkeiten, die sich vielleicht für Sie ergeben.“
    „Vielen Dank, Sir“, sagte Donal.
    „Nichts zu danken …“ Eine läutende Melodie drang aus einem verborgenen Wandlautsprecher. „Aha … noch fünf Minuten bis zur Phasenverschiebung.“ William nahm eine kleine silberne Schachtel von einem neben ihm stehenden Hocker und öffnete sie. „Haben Sie Ihre Tablette schon genommen? Hier, bedienen Sie sich.“
    Er streckte Donal die Schachtel entgegen.
    „Danke Sir“, sagte Donal höflich. „Ich bin bereits versorgt.“
    William griff nach einem weißen Tablett und stellte die Schachtel an ihren Platz zurück. „Dann wäre das wohl alles.“
    „Das denke ich auch, Sir“, erwiderte Donal.
     
    Donal deutete eine Verneigung an und ging hinaus. Vor der Tür der Salonkabine blieb er nur kurz stehen, um eine seiner eigenen Beruhigungstabletten für die Phasenverschiebung zu nehmen, dann machte er sich auf den Rückweg zu seiner Kabine. Unterwegs machte er einen kleinen Abstecher in die Schiffsbibliothek und besorgte sich ein Informationsband über die Erste Dissidentenkirche auf Harmonie. Und dadurch verlor er so viel Zeit, daß er sich noch in einem der langen Sektionskorridore befand, als es zur Phasenverschiebung kam. Vorsichtigerweise hatte er während all der anderen Phasenverschiebungen seit seiner Abreise von Dorsai immer geschlafen. Und natürlich wußte er schon seit Jahren, was ihn dabei erwartete. Außerdem war er durch das Sedativ vollkommen geschützt, und die Verschiebung selbst war vorüber, noch bevor sie richtig begonnen hatte. Tatsächlich erfolgte sie in Nullzeit, in einer Zeitspanne, die niemand als Zeitspanne wahrnehmen konnte. Doch sie hatte stattgefunden. Und irgendein in seiner Aufmerksamkeit nie nachlassender Teil

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