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Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Instrumenten der Schiffe von Freiland erfaßt – jedenfalls die, die sich nicht gerade auf der anderen Seite des Planeten befanden. Doch das war alles. Selbst der zweite Anflug verlief so gut wie ohne Zwischenfall. Doch als Donals Leitschiff herankam und zum dritten Angriffsflug ansetzte, glich Newton einem aufgestachelten Hornissennest.
    Der Schweiß war wie eine dicke und nasse Decke auf Donals Gesicht, als sie im planetennahen Raum aus dem Sprung kamen. Und es war nicht nur die Anspannung allein, die ihn zum Schwitzen brachte. Die psychischen Schocks von fünf Phasenverschiebungen forderten ihren Tribut. Als sie bereits halb um Newton herum waren, wurde die kleine, weißwandige Welt des Kontrollraums plötzlich von einem heftigen Stoß erschüttert. Doch das Schiff setzte seinen Flug fort, als sei es nicht getroffen worden, feuerte den zweiten Torpedo ab und tauchte in die Sicherheit der sechsten Phasenverschiebung.
    „Beschädigungen?“ fragte Donal – und er war überrascht, wie seltsam krächzend seine Stimme klang. Er schluckte und wiederholte die Frage in einem akzentuierteren und beherrschteren Tonfall. „Beschädigungen?“
    „Keine …“, ertönte die scharfe Stimme eines Offiziers vom Kontrollpult. „Naher Abfangstrahl.“
    Beinah grimmig blickte Donal erneut auf das Bild im Kontrollauge. Das zweite Schiff tauchte auf. Dann das dritte. Das vierte. Das fünfte.
    „Diesmal doppelt so schnell!“ befahl Donal rauh. Sie konnten eine oder zwei kurze Minuten ausruhen, dann erfolgte erneut die schreckliche mentale Verzerrung der Phasenverschiebung.
    Das Bild im Kontrollauge schien Donal plötzlich entgegenzufliegen, als sich die Vergrößerung abrupt verstärkte. Donal entdeckte zwei Schiffe von Newton: eins in der Nähe des Planeten, das andere auf Abfangkurs, der es aus etwa zwei Uhr an ihren Angriffsvektor heranführte.
    „Verteidigung“, begann Donal, doch die Kanoniere hatten den Befehl nicht erst abgewartet. Die Geschützcomputer arbeiteten auf Hochtouren, und die Sucher hatten das Ziel registriert. Donal beobachtete, wie das ihnen auf einer weitgestreckten Abfangtangente entgegenrasende Newton-Schiff wie ein in Zeitlupe festgehaltener Ballon auseinanderplatzte. Die Trümmer schienen von einem imaginären Wind davongeweht zu werden.
    Dann die nächste Phasenverschiebung …
     
    Für einen Augenblick verschwamm der Raum vor Donals trübem Blick. Ein würgender Brechreiz stieg kurz in ihm empor. Gleichzeitig damit hörte er, wie sich jemand am Kontrollpult übergab. Ärger flammte in ihm auf, und er schürte das Feuer aus Zorn, um gegen die zunehmende Übelkeit anzukämpfen.
    Du hast die Kraft. Du mußt dich nur dazu zwingen! Dieser Gedanke war wie ein Fluch, den er dem Würgen in seiner Kehle entgegenwarf. Das Schwanken des Raums nahm ein Ende, und der Brechreiz ließ ein wenig nach.
    „Zeit …“, meldete sich Bannerman vom Schaltpult. Seine Stimme glich mehr einem Keuchen. Donal zwinkerte und versuchte, sich auf das Bild im Auge vor ihm zu konzentrieren. Der säuerliche Geruch von seinem eigenen Schweiß stieg ihm scharf in die Nase – oder war es einfach so, daß der Raum vom Schweißgestank aller Männer durchdrungen war?
    Im Kontrollauge konnte er erkennen, daß vier Schiffe den letzten Anflug überstanden hatten. Und während er hinsah, materialisierte auch das fünfte.
    „Noch einmal!“ rief er heiser. „Und noch tiefer diesmal.“ Am Schaltpult ertönte ein erstickter, schluchzender Laut. Donal wandte sich mit Absicht nicht um, um zu sehen, wer es war.
    Wieder die Phasenverschiebung.
    Ein verschwommenes Bild des Planeten unter ihm. Ein heftiger Stoß. Noch einer.
    Wieder die Phasenverschiebung.
    Der Kontrollraum … voller Nebel? Nein, die eigenen Augen. Zwinkern. Nicht das Bewußtsein verlieren.
    „Beschädigungen?“
    Keine Antwort.
    „Beschädigungen!“
    „… Leichter Treffer. Achtern. Versiegelt …“
    „Noch einmal.“
    „Kapitän …“ Das war die Stimme Bannermans. „Einen weiteren Anflug schaffen wir nicht. Eins von unseren Schiffen …“
    Ein prüfender Blick ins Kontrollauge. Das Bild zittert und verzerrt sich – ja, nur vier Schiffe.
    „Welches?“
    „Ich glaube …“ – Bannerman keuchte – „… Mendez.“
    „Noch einmal.“
    „Kapitän … das können Sie … nicht verlangen …“
    „Dann schalten Sie mir eine Verbindung.“ Schweigen. „Hören Sie? Geben Sie mir eine Verbindung.“
    „Verbindung …“, gab die brüchige Stimme eines Offiziers

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