Der Genitiv ist dem Streber sein Sex • und andere Erkenntnisse aus meinem Leben 2.0
«Tutti Frutti»-Geschichte in den Schatten: Er hatte zu dem Zeitpunkt nämlich noch eine Freundin, traute sich aber nicht, ihr zu sagen, dass das wohl auf Dauer gesehen nicht mit ihnen funktionieren kann. Er wusste einfach nicht, wie er es ihr beibringen sollte. Er wusste aber, dass sie Schnauzbärte hasst.
Den Rest können Sie sich denken.
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SCHÖNER LEBEN MIT FRANZ KAFKA
Kürzlich habe ich einer Freundin am Telefon von meiner neuen Beziehung vorgejammert: Es war alles noch sehr frisch, lief auch ganz gut, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wir nicht so richtig zusammenpassen. Keine fünf Minuten später stand diese Freundin vor meiner Haustür, mit einem Kühlschrankmagneten in der Hand, auf dem der Spruch stand: «Verbringe nicht die Zeit mit der Suche nach einem Hindernis – vielleicht ist keines da!
(Franz Kafka)
»
Dazu habe ich drei Fragen:
Erstens: Wer ist auf die Idee gekommen, dass der Kühlschrank ein guter Platz für schlaue Sprüche ist? Toilettentüren verstehe ich. Da sitzt man und hat Zeit zu lesen. Aber Kühlschranktüren? Wenn ich zu meinem Kühlschrank gehe, dann weil ich Hunger habe. Tür auf, Essen raus, Tür zu. Da könnte ein toter Mäusebussard an der Tür kleben, ich würde ihn nicht bemerken. Gibt es wirklich Menschen, die zu ihrem Kühlschrank gehen und sich denken: «Boah, mir hängt der Magen auf halb acht, ich könnt’ ’n Reh reißen. Aber halt, erst les ich noch dieses Oscar-Wilde-Bonmot!»?
Zweitens: Wie kann jemand einen so passenden Kühlschrankmagneten
zufällig
zu Hause haben? Kaufen Frauen so was auf Vorrat? Haben sie Magneten, Postkarten und bestickte Kissen mit Sätzen wie: «Auf Regen folgt Sonnenschein!», «Thorsten isses nicht wert!» und «Keine Angst, dein Amazon-Päckchen kommt schon noch!», die sie dann je nach Bedarf verschenken?
Drittens: Das Zitat ist von Franz Kafka. FRANZ KAFKA !!! Können wir uns alle mal kurz zurücklehnen und überlegen, was uns zu Franz Kafka einfällt? Denken wir da an einen glücklichen Menschen? An einen ausgeglichenen jungen Mann mit einer gut funktionierenden Beziehung, einem liebevollen Elternhaus und einem vor Gesundheit strotzenden Körper? An einen kleinen tschechischen Buddha, der versonnen unter einem Baum hockt und einen Schmetterling anschielt, der auf seiner Nase sitzt? Nennt man Kafka etwa den «Li-La-Launebär der Literatur»?
Ich glaube gerne, dass Kafka «seine Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis» verbracht hat. Wenn Kafka seine Hindernisse hätte suchen müssen, wäre er wohl so blind gewesen wie ein Schweißer mit Lötbrillenallergie! Vaterkomplex, Blutsturz, spanische Grippe – aus gutem Grund ist «kafkaesk» kein Synonym für «fröhlich/heiter/sorgenfrei». Wenn man schon einen Kafka-Spruch auf Kühlschrankmagneten schreiben muss, dann doch einen, den man ihm auch zutraut: «Sorge dich nicht, stirb!» zum Beispiel. Oder: «Verbringe nicht die Zeit mit der Suche nach einem Hindernis – wahrscheinlich rafft dich mit 40 die Lungentuberkulose dahin!»
Das alles konnte ich der Freundin natürlich nicht sagen, ohne sie zu kränken. Ich habe den Magneten deshalb tatsächlich an meine Kühlschranktür geklebt. Den Spruch habe ich aber übermalt. Alles außer dem Namen. Jedes Mal, wenn es mir jetzt schlechtgeht (und ich nicht zu viel Hunger habe), stelle ich mich vor den Kühlschrank, lese das kleine kursive «
(Franz Kafka)
», atme tief durch und denke mir: «Also, dem ging’s auf jeden Fall noch schlechter.»
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DAVID BECKHAM IST AN ALLEM SCHULD
Es gibt vieles, das man an den Beckhams nervig finden kann. An Victoria zum Beispiel … alles. Bei David ist die Sache ein bisschen komplizierter. Aber wenn es etwas gibt, wofür er es definitiv verdient hätte, dass man ihm die Brustnippel um 360 Grad verdreht, dann ist das seine Vorreiter-Rolle in der sogenannten Metrosexualitäts-Bewegung.
Der Unsinn begann Anfang des dritten Jahrtausends: Heterosexuelle Männer wollten auf einmal all das machen, wofür sie vorher den Schwulen Beschimpfungen hinterhergerufen hatten. Nach dem Motto: «Maniküre, hautenge Klamotten, glänzende Gucci-Schläppchen: ja! Mehr als ein Penis im Bett: nein.»
Oder, wie es die Frau eines metrosexuellen New Yorker Galeriebesitzers im Internet beschreibt: «Ich will einen Mann, der mir sagt, dass die Schuhe nicht zum Outfit passen, und mir danach trotzdem die Kleider vom Leib reißt.» (Was natürlich Unsinn
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