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Der Geruch von Blut Thriller

Titel: Der Geruch von Blut Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Piccirilli
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es mit ihrem. »Ein Streifen. Zu wenig. Wir müssen aufs Dach. Da ist es manchmal besser. Wen rufen wir an? Es ist verdammt kalt da oben.«
    »Geht bloß nicht aufs Dach. Das Wetter ist schlimm.«
    Murphy kommt aus irgendeiner Ecke dazu. Er hat den Bierkasten gefunden und nuckelt an einer Flasche. Mit wenigen lauten Zügen kippt er sie runter. Er weiß nicht, was er vor den Mädchen sagen soll. Er packt Finn am Arm und zieht ihn beiseite. Etwas, dass er nicht tun sollte, aber er kann nicht anders.
    Murphy beugt sich vor und flüstert Finn ins Ohr. »Judith ist nicht hier. Und das andere Mädchen auch nicht, die, die nur aus Ellbogen und Knien besteht.«

    »Jesse.«
    Die Musik bricht ab. Nach ein paar Sekunden fängt sie wieder an.
    »Der Strom setzt dauernd aus.«
    Duchess kommt dazu. Ihr Gewicht und ihr Umfang sind beruhigend, so wie es Worte niemals sein können. »Schh, schhh.« Sie ist verdammt gut darin, die Leute zum Schweigen zu bringen. Die Spannung im Raum fällt ab. Sie sagt den Mädchen, dass sie die Musik leise machen sollen. Finn kann fast wieder klar denken.
    Duchess sagt: »So, Mädchen, jetzt hört ihr mir mal zu, und zwar richtig. Wo ist Mrs. Perry? Und Jesse?«
    »Mrs. Perry wollte Sie suchen gehen«, sagt Sally. »Sie hat sich Sorgen gemacht, weil plötzlich alle verschwunden waren. Wo waren Sie denn bloß alle? Jesse ist noch ein bisschen hiergeblieben, aber, wenn wir mal ehrlich sind, sie ist echt nett, aber mit ihr ist einfach nichts los, verstehen Sie? Sie ist total uncool. Sie will immer nur über Bücher reden. Wer bitte will in den Ferien über Bücher reden? Oder auch sonst. Also hat sie uns ein bisschen gelangweilt und ist dann gegangen. Ich glaube, sie wollte nach Vi suchen. Und, Mr. Finn …« Auch sie kommt ganz dicht an ihn heran. »… Caitlin und Lea … Mr. Finn, ich will ganz ehrlich sein. Wir haben die beiden noch nie gemocht. Sie gehen uns ganz schön auf die Nerven, wissen Sie?«
    Suzy schaltet sich ein: »Wir haben ein Versprechen gegeben und halten uns daran.« Sie hält inne. »Mr. Finn, im Ernst, Sie sollten sich von Schwester Martell untersuchen lassen. Wirklich, Sie sehen ganz schön mitgenommen aus.«

    »Sie sind völlig im Arsch, Mr. Finn, Sie brauchen Hilfe. Was ist …«
    »Wann sind sie losgegangen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Denk nach! Wann?«
    »Keine Ahnung!«
    Lea meldet sich zu Wort, ihre Stimme durchdringt erst den Raum und dann Finns Kopf. »Komisch, dass niemand nach Vi fragt.«
    »Oder nach Schwester Martell«, bemerkt Caitlin. »Obwohl sie beide nicht hier sind. Wo mögen sie sein?«
    »Ausgestreckt auf einem Altar?«
    »Im Wald, umringt von den Priestern des Blutes?«
    »Warum sollten sonst plötzlich alle ein Messer in der Hand haben?«
    Finn würde ihnen am liebsten die Zähne einschlagen. Duchess und Murphy drängen ihn weg und ziehen ihn in das andere Zimmer. Als Suzy ihnen folgt, brüllt Duchess: »Du bleibst da drüben!«
    »Hoppla, was hab ich denn getan?«
    »Los, raus hier!«
    Suzy verschwindet, und Murphy fragt: »Was machen wir jetzt? Wo sind sie? Im Carriage House nicht. Im Haupthaus?«
    »Ja«, sagt Finn. »Judith wollte dich suchen, und Jesse wollte nach Violet sehen.«
    »Jaysus. Ich scheiß mir gleich in die Hosen.«
    Duchess’ Stimme ist voller Reue. »Das ist alles meine Schuld. Meine und Roz’. Ich werde dafür bezahlen.«
    »Sie hat es schon.«
    Er würde sie am liebsten packen und ihr den teigigen Hals umdrehen. Der Zorn frisst seine Liebe, all die verlorenen
und halben Lieben. Finns Muskeln tanzen. Er vergisst, dass das alles auch seine Schuld ist.
    »Im Kino sollen die Helden immer die Cleveren sein und die Bösen überlisten«, sagt Murphy. »Aber ich bin nicht clever, meistens bin ich ein dämlicher Idiot. Sag mir, was ich tun soll. Ich schlage mich nur in Kneipen, und ich verliere jedes Mal. Ich bin ein fröhlicher Säufer, egal, ob mir jemand dumm kommt. Es endet immer damit, dass ich draußen auf der Nase liege und eine Runde ausgebe. Diese Schweine … was haben sie getan … die liebe Violet, und Roz, mein Gott. Judith. Sie wird ihnen ordentlich die Meinung sagen und ihnen eine Tracht Prügel verabreichen. Den Zorn der Götter wird sie auf sie herab rufen.«
    »Hast du vielleicht irgendwo eine Waffe?«, fragt Finn.
    »Nein.«
    »Welcher Bankräuber hat zu Hause keine Waffe herumliegen?«
    »Hast du den Quatsch etwa geglaubt? Glaubst du, wenn ich eine Bank überfallen könnte, würde ich für meinen Unterhalt hier am

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