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Der Geruch von Blut Thriller

Titel: Der Geruch von Blut Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Piccirilli
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Rücken zu spüren.
    Sie lieben sich schnell und mit einer an Wahnsinn grenzenden Intensität. Es ist wütender Sex, nur dass er nicht wütend ist. Sie ist vielleicht etwas sauer, dass er am Abend davor so plötzlich verschwunden ist und
immer noch nicht erklärt hat, wo zum Teufel er war. Er hat das Gefühl, seit Jahren nicht in ihr gewesen zu sein.
    Während er noch keuchend auf dem Boden liegt, stemmt sie sich halb hoch, so dass sein Schwanz aus ihr rausrutscht. Sie zieht die Schublade hinter sich auf, greift hinein und setzt sich wieder auf ihn. Was für eine Art, einen Mann zu vögeln. Ihre Bewegungen erregen ihn, und schon nach kurzer Zeit ist er wieder hart genug, um in sie einzudringen. Er wischt sich den Schweiß aus den Augen.
    Selbst als sie ihm den.38er Smith & Wesson ins Gesicht hält und ihn, den Tränen nahe, ansieht, denkt er, was er für ein Glück hat, dass sie zwölf Jahre bei ihm geblieben ist.
    Sie sagt kein Wort. Finn auch nicht.
    Er hatte vor, sie abends in ihr Lieblingsrestaurant in SoHo auszuführen. Nobel, aber nicht zu nobel, mit einem Geiger, der von Tisch zu Tisch zieht und weiß, wie er einem mit Bach und Haydn das Herz bricht. Danielle hält ihm den Lauf an die Braue und tippt zweimal dagegen. Sie zieht Luft durch die Zähne.
    »Vögelst du diese Bimbo-Schwester?«
    Die Frage verblüfft ihn mehr als die Tatsache, dass sie in ihrer Küche eine Waffe auf ihn richtet. Sie wusste, dass sie sich auf dem Boden lieben würden und hatte deswegen die Pistole griffbereit in die Schublade gelegt. Wenn sie ihn so gut kennt, warum weiß sie dann nicht, dass er sie niemals betrügen würde?
    »Nein«, sagt er.
    »Wenn du mich anlügst, bringe ich dich um.«
    »Ich habe dich noch nie angelogen, Dani.«
    »Erzähl mir nichts, mein Geliebter.«

    »Es ist die Wahrheit, und das weißt du auch.«
    Er hat zu viel Zeit mit Roz und bei Ray verbracht, ist nach Telefonanrufen mitten in der Nacht abgehauen. Aber als Polizist ist er solche Dramen gewöhnt. Die meisten Liebespaare machen das durch, das Geschluchze, das Geschrei, dass irgendwelche Sachen durch die Wohnung fliegen. Er hatte mit etlichen Fällen von häuslicher Gewalt zu tun, und Dani weiß das. Sie will seine harte Schale durchbrechen und wartet auf das große Geständnis.
    Eine Knarre im Gesicht hatte er auch schon häufig, aber noch nie von seiner Frau, nachdem sie sich an ihrem Hochzeitstag geliebt hatten, die Masche zieht also. Es rüttelt ihn auf jeden Fall auf, wenn es ihm auch nicht so große Angst macht, wie es sollte. Es haut ihn um, dass sie ihm nicht vertraut, aber er kann es ihr auch nicht wirklich verübeln. Es ist fast unmöglich, heutzutage Vertrauen in irgendjemand oder irgendetwas zu haben.
    »Ich vögele nicht in der Gegend herum.«
    »Ich hab dir gesagt, was passiert, wenn du es tust.«
    »Ich weiß.«
    »Erinnerst du dich?«
    »Ich erinnere mich, Danielle.«
    Und wie. Am Ende irgendeiner idiotischen Beziehungskomödie über fremdgehende Paare beugte er sich zu ihr rüber und sagte: »Wenn du so was mit mir machst, muss ich dir einen Killer auf den Hals hetzen.«
    Sie antwortete: »Den Job geb ich nicht aus der Hand. Wenn du das mit mir machst, jage ich dir eigenhändig eine Kugel zwischen die Augen.«

    Ein hübscher Konter. Jetzt denkt er, dass es vielleicht mehr als eine schlagfertige Bemerkung war. »Dani, das reicht. Ich habe nichts getan.«
    »Da habe ich meine Zweifel.«
    »Das brauchst du nicht.«
    »Ich habe sogar erhebliche Zweifel.«
    »Dann weißt du nichts über deinen Mann.«
    »Das ist das, was mir Sorgen macht.«
    Sie drückt ab.
    Der Hahn trifft auf eine leere Kammer.
    Das Klicken ist so laut, als hätte die Waffe tatsächlich einen Schuss abgegeben. Sie zucken beide zusammen. Der Fliesenboden unter Finns Rücken ist nicht mehr kalt. Er fühlt sich an wie glühender Stahl. Er ist in eiskalten Schweiß gebadet, als wäre er durch hüfthohe Schneewehen gewatet.
    »Man drückt nie ab«, erklärt er ihr. »Auch nicht, wenn keine Patrone drin ist, auch nicht, wenn man zwanzigmal nachgeguckt hat. Niemals. Es sei denn, man will jemanden töten.«
    Tränen fließen über ihre Wangen, sammeln sich in ihren Mundwinkeln und tropfen ihr vom Kinn. Sie treffen auf seine Stirn wie eine chinesische Wasserfolter.
    Danielle fällt auf ihm zusammen, und er schlingt seine Arme um sie. Er hätte gedacht, sein Schwanz wäre ihm bis mitten in die Brust zusammengeschrumpft, aber nein, er ist noch hart und in ihr drin. Sie fängt an, ihn

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