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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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eingeht, wieviel nicht. Da dieser Umstand aber völlig gleichgültig für die Profitrate und also für die vorliegende Untersuchung, wird der Vereinfachung halber angenommen, daß das konstante Kapital überall gleichmäßig ganz in das jährliche Produkt dieser Kapitale eingeht. Es wird ferner angenommen, daß die Kapitale in den verschiednen Produktionssphären, im Verhältnis zur Größe ihres variablen Teils, jährlich gleich viel Mehrwert realisieren; es wird also vorläufig abgesehn von dem Unterschied, den die Verschiedenheit der Umschlagszeiten in dieser Beziehung hervorbringen kann. Dieser Punkt wird später behandelt.
    Nehmen wir fünf verschiedne Produktionssphären mit jedesmal verschiedner organischer Zusammensetzung der in ihnen angelegten Kapitale, etwa wie folgt:

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Kapitale Mehrwertsrate Mehrwert Produktwert Profitrate
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I. 80c + 20v 100% 20 120 20%
II. 70c + 30v 100% 30 130 30%
III. 60c + 40v 100% 40 140 40%
IV. 85c + 15v 100% 15 115 15%
V. 95c + 5v 100% 5 105 5%

    Wir haben hier für verschiedne Produktionssphären bei gleichmäßiger Exploitation der Arbeit sehr verschiedne Profitraten, entsprechend der verschiednen organischen Zusammensetzung der Kapitale.
    Die Gesamtsumme der in den fünf Sphären angelegten Kapitale ist = 500; die Gesamtsumme des von ihnen produzierten Mehrwerts = 110; der Gesamtwert der von ihnen produzierten Waren = 610. Betrachten wir die 500 als ein einziges Kapital, von dem I-V nur verschiedne Teile bilden (wie etwa in einer Baumwollfabrik in den verschiednen Abteilungen, im Kardierraum, Vorspinnraum, Spinnsaal und Websaal, verschiednes, Verhältnis von variablem und konstan tem Kapital existiert und das Durchschnittsverhältnis für die ganze Fabrik erst berechnet werden muß), so wäre erstens die Durchschnittszusammensetzung des Kapitals von 500 = 390 c + 110 v , oder prozentig 78 c + 22 v . Jedes der Kapitale von 100 nur als 1 / 5 des Gesamtkapitals betrachtet, wäre seine Zusammensetzung diese durchschnittliche von 78 c + 22 v ; ebenso fielen auf jedes 100 als durchschnittlicher Mehrwert 22; daher wäre die Durchschnittsrate des Profits = 22%, und endlich wäre der Preis von jedem Fünftel des von den 500 produzierten Gesamtprodukts = 122. Das Produkt von jedem Fünftel des vorgeschoßnen Gesamtkapitals müßte also zu 122 verkauft werden.
    Es ist jedoch, um nicht zu ganz falschen Schlüssen zu kommen, nötig, nicht alle Kostpreise = 100 anzurechnen.
    Bei 80 c + 20 v und Mehrwertsrate = 100% wäre der Totalwert der vom Kapital I = 100 produzierten Ware = 80 c + 20 v + 20 m = 120, wenn das gesamte konstante Kapital in das jährliche Produkt einginge. Nun kann dies wohl unter Umständen in gewissen Produktionssphären der Fall sein. Schwerlich jedoch da, wo das Verhältnis c : v = 4:1. Es ist also bei den Werten der Waren, die von je 100 der verschiednen Kapitale produziert werden, zu erwägen, daß sie verschieden sein werden je nach der verschiednen Zusammensetzung von c aus fixen und zirkulierenden Bestandteilen und daß die fixen Bestandteile verschiedner Kapitale selbst wieder rascher oder langsamer verschleißen, also in gleichen Zeiten ungleiche Wertquanta dem Produkt zusetzen. Für die Profitrate ist dies aber gleichgültig. Ob die 80 c den Wert von 80 oder 50 oder 5 an das Jahresprodukt abgeben, ob also das jährliche Produkt = 80 c + 20 v + 20 m = 120, oder = 50 c + 20 v + 20 m = 90, oder = 5 c + 20 v + 20 m = 45 ist, in allen diesen Fällen ist der Überschuß des Werts des Produkts über seinen Kostpreis = 20, und in allen diesen Fällen werden, bei Feststellung der Profitrate, diese 20 auf ein Kapital von 100 berechnet; die Profitrate des Kapital I ist also in allen Fällen = 20%. Um dies noch deutlicher zu machen, lassen wir in der folgenden Tabelle für dieselben fünf Kapitale, wie oben, verschiedne Teile des konstanten Kapitals in den Wert des Produkts eingehn.

Kapitale Mehrwerts— Mehr— Profit— Verbrauch— Wert der Kost—
rate wert rate tes c Waren

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