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Der Gesang der Hölle: Kommissar Kilians vierter Fall

Der Gesang der Hölle: Kommissar Kilians vierter Fall

Titel: Der Gesang der Hölle: Kommissar Kilians vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Tat?«
    »Dazu kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nichts sagen. Die Polizei …«
    »Es heißt, dass sich Sandner das Leben genommen hat, nachdem Sie ihn gefeuert haben. Können Sie das bestätigen?«
    »Wieso sollte er das tun?«
    »Weil er nach einem Rausschmiss, zwei Wochen vor der Premiere, kein weiteres Engagement mehr bekommen hätte.«
    »Das ist Unsinn. Fred Sandner war ein hervorragender Regisseur, der meine ganze Unterstützung genoss.«
    »Inwieweit hängt Sandners Entlassung mit der anstehenden Betriebsversammlung zusammen, die über das weitere Schicksal des Theaters entscheiden wird?«
    »Ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen.« Reichenberg lächelte gequält. »Lassen Sie uns doch bitte nun zum eigentlichen Anlass dieses Pressegesprächs kommen …«
    Ein Zwischenruf unterbrach ihn. »Werden Sie die Premiere absagen, jetzt, wo Sie ohne Regisseur sind?«
    »Wie ich Ihnen bereits bei unserem ersten Gespräch gesagt habe: Das Theater in Nürnberg hatte für seine
Don-Giovanni
-Aufführung sechs Wochen Zeit. Eine szenische Umsetzung ist ihnen nicht gelungen, nur eine konzertante. Dafür haben sie eine Auszeichnung erhalten. Zu Recht. Wir hingegen werden unseren Zeitplan einhalten und den
Don Giovanni
szenisch zur Aufführung bringen.«
    »Haben Sie das Ruder nun wieder selbst in die Hand genommen, nachdem Sie Sandner …«
    Reichenberg unterbrach ihn gereizt. »Jetzt hören Sie endlich mit dem schrecklichen Vorfall um den verstorbenen Fred Sandner auf. Er ist noch nicht mal unter der Erde, und Sie stellen die wildesten Spekulationen an. Die Ermittlungen sind Aufgabe der Polizei. Etwas mehr Pietät stünde Ihnen und Ihrem Blatt nicht schlecht zu Gesicht.«
    »Dann lassen Sie die Katze doch endlich aus dem Sack!«, forderte ein anderer. »Wofür der ganze Aufwand?«
    Reichenberg nickte zustimmend. »Danke. Dann können wir nun endlich zu Ihrer Schlagzeile für die morgige Ausgabe kommen …«
    »Hört, hört.«
    Reichenberg erhob sich, streckte seinen Arm nach rechts aus. »Meine Damen und Herren, darf ich Ihnen den neuen Regisseur des
Don Giovanni
vorstellen, der in den verbleibenden zwei Wochen unseren Premierentermin wie versprochen einhalten wird.«
    Der Scheinwerfer wechselte von Reichenberg an den Bühnenrahmen, wo die Nullgasse begann. Stille kehrte ein, gespannt erwarteten die Journalisten, wer in den schmalen Spot treten würde.
    Zuerst erkannten sie nur schwarze Stiefel, die sich dem Tisch näherten. Als sie dort angelangt waren, erlosch der Spot, und das Arbeitslicht ging an, das die Bühne hell erleuchtete.
    Manchem verschlug es die Sprache, andere zückten ihre Fotoapparate und knipsten, was sie am folgenden Tag als Aufmacher bringen wollten. Ludewig wollte dazwischengehen, doch Raimondi hielt ihn zurück.
    Reichenberg kündigte seinen Neuerwerb voller Stolz an. »Meine Damen und Herren: Francesco Raimondi, der neue Regisseur des
Don Giovanni
. Oder lassen Sie es mich so ausdrücken:
Don Giovanni
in Person.«
    Raimondi nickte, setzte sich. »Vielen Dank, Herr Intendant. Es freut mich, dass ich diese Aufgabe übernehmen darf. Ganz besonders ehrt es mich, dass ich es hier am Mainfrankentheater tun darf, dem Haus, aus dem ich hervorgegangen bin. Ich verspreche Ihnen eine Inszenierung des
Don Giovanni
, die es so noch nicht gegeben hat.«
    Durch das schnell aufflackernde Stimmengewirr deutete Raimondi mit einem Fingerzeig auf denjenigen, der die erste Frage stellen durfte.
    »Herr Raimondi, wie Sie sich vorstellen können, sind wir sehr überrascht, Sie hier zu sehen. Was führt Sie nach Würzburg?«
    »Das ist kein Geheimnis. Man brauchte Hilfe, man hat mich gerufen, hier bin ich.«
    »Als so uneigennützig sind Sie uns eigentlich nicht bekannt. Was muss die Stadt für Ihr Engagement zahlen?«
    Reichenberg mischte sich ein. »Meine Herren, bitte, es ist jetzt nicht die Zeit für finanzpolitische Fragen.«
    Doch der Reporter ließ nicht locker. »Die Stadt ist hoch verschuldet, das Stadttheater ist pleite, muss wahrscheinlich die Hälfte seines Personals entlassen, die Oberbürgermeisterin hat den Canossa-Gang nach München angetreten, und Sie wollen die Frage nach der Finanzierbarkeit eines Weltstars nicht beantworten? Wir sind hier nicht in Mailand oder in New York.«
    Raimondi übernahm. »Es ist eine durchaus berechtigte Frage. Lassen Sie es mich es so ausdrücken: Für mein Engagement muss die Stadt keinen Cent bezahlen. In einem Gespräch gestern Abend mit der

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