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Der Gesang der Maori

Der Gesang der Maori

Titel: Der Gesang der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Temple
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ja keinen Sex«, grinste Stuart sie schräg an. »Du
willst ja unbedingt unseren Seemann mit der schiefen Nase verführen!«
    Maureen schüttelte den Kopf. »Spar dir deine Eifersucht. Wenn ich
irgendwann mal auf Typen wie dich angewiesen sein sollte, erschieße ich mich.
Ist das klar? Außerdem habe ich eine tolle Idee, was wir heute unternehmen
können!« Ihre Stimme wurde etwas lauter. »Was haltet ihr von einem Besuch auf
der Pferderennbahn? Ich war da noch nie, und ich habe gehört, das soll ein
Riesenspaß sein. Wir könnten in der Sonne sitzen, trinken und wetten. Wer am
meisten Geld gewinnt, muss die anderen einladen!«
    Mit einem Mal kam Bewegung in die etwas träge Gruppe. Sogar
Frederick unterbrach seine Schimpftirade in Richtung Sharon und drehte sich zu
Maureen um. »Rennbahn? Das klingt super. Gehen wir hin!«
    Keine Stunde später liefen sie zwischen den Ständen mit Bier und
Limonade herum und suchten sich einen Platz auf den steilen Tribünen. John hatte
endlich seine Schulden bei seinen Freunden mit Ewans Geld bezahlt – so wie er
auch seine Miete für die nächsten vierzehn Tage beglichen hatte – und lud alle
zu einer Runde Bier ein. Auf dem Weg zum Ausschank kam er an einem Wettschalter
vorbei. Er warf einen Blick auf die Liste, die ausgehängt war. Bei einem Pferd
blieb sein Blick hängen. Pacific Princess. Wie ein Schiff seines Ziehvaters. Ob
das wohl Glück brachte? Ohne lange nachzudenken, setzte er zehn Pfund auf den
Sieg der Stute, besorgte dann das Bier und gesellte sich wieder zu den anderen
auf der Tribüne.
    Das Rennen startete, und das leise Gemurmel der Menge wurde zu einem
einzigen lauten Schrei. Als die Pferde an der Tribüne vorbeijagten, sah John
Pacific Princess das erste Mal – sie galoppierte kopfschlagend hinter den
anderen her. Offenbar passte es ihr überhaupt nicht, dass der Jockey die Zügel
recht kurz hielt. John behielt sie weiter im Auge. In der nächsten Kurve gelang
es ihr mit einem Mal, dem Jockey die Zügel zu entreißen, und daraufhin jagte
sie rasend schnell den anderen Pferden hinterher. Auf der Mitte der
Gegengeraden hatte sie die ersten Konkurrenten überholt, vor der letzten Kurve
lagen nur noch drei Pferde vor ihr. Sie war nicht mehr aufzuhalten. Am Eingang
der Zielgeraden waren nur noch zwei vor ihr, und sie überholte beide so
schnell, dass sie mit fast zehn Längen Vorsprung über die Ziellinie schoss.
John stand auf seinem Sitz und feuerte sie lauthals an.
    Nach dem Sieg dauerte es eine Weile, bis er endlich
herunterkletterte und seinen Freunden mit dem Wettschein unter der Nase
herumwedelte. »Ich habe auf sie gesetzt – und gewonnen!«
    Maureen umarmte ihn wieder. »Du kennst unsere Vereinbarung: Du musst
unsere nächste Runde bezahlen!«
    Â»Mache ich gerne!« John entwand sich der Umarmung und lief wieder in
Richtung Ausschank. Auf dem Weg ließ er sich seinen Gewinn auszahlen – immerhin
hatte er für seine zehn Pfund dreiundsechzig Pfund bekommen! Fünfundzwanzig
davon investierte er sofort wieder in das nächste Rennen. Diesmal sollte »sein«
Pferd Tiger Hill heißen. Er balancierte die fünf Biergläser zurück auf die
Tribüne und deutete auf das Starterfeld vor ihnen. »Dieses Mal müsst ihr auf
den Fuchs da achten – dann ist eure nächste Runde gesichert.«
    Aber egal, wie sehr sie johlten und anfeuerten: Der kleine
Fuchshengst rannte erst als Vierter ins Ziel. Das Geld war weg. Maureen stieß
ihn aufmunternd an. »Los! Wenn du deinen Verlust wieder wettmachen willst, dann
musst du einfach beim nächsten Rennen wieder setzen. Mehr Geld diesmal! Und
vergiss unser Bier nicht …«
    Der Plan, wie man dieses Geld wieder reinholen konnte, klang für
John und seinen bierbenebelten Kopf einleuchtend. Er machte sich erneut auf den
Weg. Ein anderer Pferdename, ein anderes Rennen, fünf Bier. Und wieder kein
Erfolg. Dafür ein Kuss von Maureen. Die nächste Wette war etwas teurer, eine
Einlaufwette, bei der man sehr viel mehr Geld gewinnen konnte. Es klang einfach,
und John suchte sich drei Pferde aus, die in einer bestimmten Reihenfolge über
die Ziellinie gehen sollten. Den Sieger hatte er dieses Mal richtig – aber die
beiden anderen Pferde hatten falsche Namen. Oder waren es die falschen Pferde?
John war sich da nicht mehr so sicher. Er ließ sich lieber von Maureen noch
einen

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