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Der Geschmack von Glück (German Edition)

Der Geschmack von Glück (German Edition)

Titel: Der Geschmack von Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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misstrauisch.
    »Sollten Filmstars nicht eher diejenigen sein, die Stalker haben ?«
    Zum ersten Mal glitt ein Lächeln über sein Gesicht. »Ja, das hört sich bestimmt alles ziemlich seltsam an«, sagte er. »Ich bin einfach schrecklich aufgeregt, weil wir uns jetzt endlich treffen.«
    Sie lachte kurz auf. »Schon wieder so ein Satz, den eher ich sagen müsste.«
    Der Hund fing an, am Fliegengitter zu kratzen, sein Jaulen verstärkte sich zu echtem Geheul, und Ellie wusste, über kurz oder lang würde Mom auftauchen, um ihn hinauszulassen.
    »Schsch«, murmelte sie, und er setzte sich und wurde augenblicklich still.
    Graham beugte sich zur Seite und schaute an ihr vorbei. »Hey, Bagel.«
    Ellie hatte sich halb zu ihrem Hund umgedreht, aber jetzt fuhr sie wieder herum. »Woher weißt du seinen Namen?«
    »Du hast ihn mir gesagt«, erwiderte er und fügte hinzu: »Ist ein toller Name für einen Beagle. Echt. Da war ich mit Wilbur viel einfallsloser.«
    Jetzt schlug ihr Herz schneller, ihre Gedanken stolperten übereinander, doch als sie den Mund öffnete, fragte sie ganz ruhig: »Du hast einen Hund namens Wilbur?«
    Graham sah ihr in die Augen und schüttelte den Kopf. Im Dämmerlicht wirkte sein Gesichtsausdruck neutral, doch direkt unter der Oberfläche schlummerte ein Lächeln, das konnte sie in seinen Augen sehen.
    »Nein«, sagte er, und Ellie wurde plötzlich schwindelig. Sie machte den Mund auf, brachte aber keinen Ton heraus.
    Graham sah sie jetzt lächelnd an. »Wilbur«, sagte er leise, »ist mein Schwein.«
    Ellie nickte. »Wilbur ist dein Schwein«, murmelte sie und zwang ihre Gedanken, mit den Informationen Schritt zu halten. Sie holte zittrig Luft und sah ihn aufmerksam an. Es war wie bei einer ganz einfachen Rechenaufgabe: Die Lösung lag direkt vor ihrer Nase, aber irgendwie weigerte sich ein Teil ihres Gehirns noch, sie zu glauben.
    Er war es die ganze Zeit gewesen. All die E-Mails, all die nächtlichen Gespräche. All die albernen Einzelheiten über die Schule, über Mom, über alles Mögliche. Das allzu offensichtliche Flirten. Die ganze Zeit hatte sie sich mit Graham Larkin geschrieben.
    Sie hatte ihm von den gerahmten Gedichten erzählt und dass sie manchmal so tat, als wäre sie eine Touristin, und sich unbemerkt irgendwelchen Großfamilien mit Kameras anschloss. Dass sie diesen Winter, als kaum Kunden in den Laden kamen, Jonglieren gelernt hatte. Sie hatte ihm erzählt, wo ihr Schulspind lag, wie ungerecht ihr Chemielehrer war, wieso sie Winter lieber mochte als Sommer und dass ihre Versuche, im Frühling Blumen zu pflanzen, gescheitert waren. Sie hatte gestanden, dass sie ihre Sommersprossen nicht leiden konnte und ihre Zehen hasste. Sie hatte sogar zugegeben, dass ihr Hummer eigentlich gar nicht schmeckte.
    Und jetzt stand er hier auf ihrer Verandatreppe mit seinem Tausend-Watt-Lächeln, seiner perfekten Frisur und diesen Augen, die sie zu durchdringen schienen. Sie wusste genau, was jetzt von ihr erwartet wurde. Sie hatte genug Filme gesehen. Doch zu ihrer eigenen Überraschung war Ellie weder begeistert noch verliebt noch schlicht ungläubig.
    Es war ihr nur peinlich.
    »Du hättest mir verraten sollen, wer du bist«, sagte sie mit erhitzten Wangen. »Wolltest du mich dumm aussehen lassen?«
    Graham starrte sie mit unverhohlener Überraschung an, und Ellie war ein klein wenig stolz. Wahrscheinlich schlichen die meisten Mädchen auf Zehenspitzen um ihn herum, aber sie war keine von denen. Sie war vielleicht hinters Licht geführt worden, sie stand vielleicht wie eine Idiotin da, aber immerhin war sie kein Groupie.
    »Nein«, sagte er und wiederholte es: »Nein. Ganz und gar nicht.«
    »Was dann?«, wollte Ellie wissen und erwiderte seinen Blick unerschrocken.
    »Dass meine Mail bei dir gelandet ist, war einfach Zufall, und danach habe ich nichts gesagt, weil –«
    »Hättest du aber sollen«, unterbrach sie ihn. »Dann hätte ich dir nämlich niemals …«
    Graham zog die Augenbrauen hoch. »Mir niemals den ganzen Kram erzählt?«, fragte er und hob die Schultern. »Eben.«
    Seine Stimme klang so traurig, dass Ellie keine Entgegnung einfiel. Ihr Herz pochte immer noch, und sie stützte sich am Türknauf ab.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Vielleicht hätte ich was sagen sollen, aber glaub mir, ich wollte dich bestimmt nicht dumm aussehen lassen.« Nach einer kurzen Pause grinste er. »Du kannst gar nicht dumm aussehen.«
    Darüber musste Ellie unwillkürlich lächeln. Sie betrachtete

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