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Der Geschmack von Glück (German Edition)

Der Geschmack von Glück (German Edition)

Titel: Der Geschmack von Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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wer es war, verstehst du? Sonst hätte ich ihn nie kennengelernt. Nicht richtig. Nicht so, wie ich ihn jetzt kenne.«
    Mom nickte. »Und du magst ihn.«
    »Ja.« Ellies Stimme klang plötzlich belegt. »Sehr.«
    Auf dem Herd verbrannte gerade die zweite Runde Pfannkuchen, also stand Mom rasch auf und wendete sie. Dann blieb sie lange mit dem Rücken zu Ellie stehen, den Kopf zum Fenster über der Spüle geneigt.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, sagte sie schließlich und drehte sich um. »Ich will nicht, dass du verletzt wirst.«
    »Das würde er –«
    »Ach komm, Ellie«, sagte ihre Mutter, und etwas in ihrem Blick brachte Ellie zum Schweigen. Auf einmal wurde ihr klar, dass es hier gar nicht nur um Graham ging. Sondern auch um ihren Vater. »Du weißt, auf wie viele Arten das schiefgehen kann«, fuhr Mom mit gepresster Stimme fort. »Nicht bloß, weil er ein Filmstar ist, und auch nicht nur, weil er bald wieder abreist.« Sie drückte die Lippen fest zusammen und wählte ihre Worte sorgsam. »Du hast gesehen, was für einen Rattenschwanz er hinter sich herzieht.«
    »Du willst mir doch wohl nicht erzählen, ich darf mich nicht mit ihm treffen, bloß weil er oft fotografiert wird«, sagte Ellie. »Weißt du eigentlich, wie verrückt sich das anhört?«
    »Das ist doch alles schon völlig verrückt.« Mom ließ die letzten beiden Pfannkuchen auf einen Teller gleiten und kam zurück an den Tisch. »Solche Sachen«, sagte sie kopfschüttelnd, »gehen einfach nicht gut aus.«
    »Das glaubst du nur, weil es für dich nicht gut ausgegangen ist.« Ellie runzelte die Stirn. »Das ist nicht das Gleiche. Er ist kein schmieriger Senator. Ich bin keine –«
    »Was?« Mom sah sie ganz ruhig an. »Keine billige Kellnerin?«
    »Das habe ich nicht gesagt.« Jetzt schüttelte Ellie den Kopf. »Du weißt, so habe ich das nicht gemeint.«
    »Dein Vater …«, begann ihre Mutter und blickte in die Ferne. »Es war nicht einfach.«
    »Sicher«, sagte Ellie. »Aber das hier ist was anderes. Graham ist anders.«
    »Darum geht es gar nicht«, sagte Mom und schaute auf ihren Teller. Keine von beiden hatte ihr Essen angerührt, und die Pfannkuchen wurden kalt. »Er steht im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Und glaub mir, da willst du nicht reingezogen werden.«
    »Aber was spielt das überhaupt für eine Rolle?«, fragte Ellie. »Was mit dir und ihm passiert ist – mit meinem Vater –, das ist doch kein Geheimnis. Es ist längst bekannt. Darum verstehe ich nicht, wieso es so schlimm ist, wenn es jetzt jemand rausfindet. Und wieso wir uns immer noch verstecken müssen.«
    »Wir verstecken uns nicht«, sagte Mom und spießte mit der Gabel ein Stück Pfannkuchen auf. »Wir führen ein ganz normales Leben wie andere Menschen auch. Das ist nicht das Gleiche.«
    »Aber du willst nicht, dass mein Gesicht in die Zeitung kommt.«
    »Dabei bleibt es ja nicht«, seufzte sie. »Ich will einfach nicht, dass du unters Mikroskop gelegt wirst. Dein Bild in der Zeitung wäre bloß der Anfang. Das verstehst du doch, oder? Es braucht bloß ein einziges Foto von dir und Graham Larkin, dann würden die Fotografen auch dich verfolgen. Dann fangen sie an, nach Informationen zu graben. Und sie glauben, das Recht zu haben, alles zu verbreiten, was sie finden. Beim letzten Mal warst du noch zu klein, um dich daran zu erinnern.« Sie schüttelte den Kopf, schauderte. »Was die anstellen, ist grauenhaft. Die kennen überhaupt keine Grenzen.«
    Ellie nahm einen Bissen und kaute nachdenklich. »Aber wenn das der einzige Grund ist, dann wäre es doch meine Entscheidung, oder?«, fragte sie. »Mein eigenes Risiko?«
    »So einfach ist das nicht«, entgegnete Mom. »Es betrifft auch mich. Und deinen Vater.«
    Ellie schnaubte. »Ach, wollen wir den jetzt schützen?« Sie lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Der hat noch nie irgendwas für uns getan, hat nicht mal versucht, uns zu finden –«
    »Du weißt genau, das liegt nur daran, dass ich ihn nicht gelassen habe.«
    »– aber trotzdem sorgst du dich um ihn? Wenn er irgendwann für die Präsidentschaft kandidiert, werden sie uns wahrscheinlich sowieso aufstöbern. Was macht es da für einen Unterschied?«
    »Vielleicht würden sie«, sagte Mom. »Vielleicht auch nicht. Das ist jetzt drei Wahlen her. Es gibt ständig neue Skandale. Sie werden es wieder ansprechen, wie jedes Mal, aber das heißt nicht, dass sie uns aufspüren werden.«
    »Hast du nicht gerade gesagt, die kennen keine

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