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Der Geschmack von Glück (German Edition)

Der Geschmack von Glück (German Edition)

Titel: Der Geschmack von Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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Grenzen?«
    »In politischer Hinsicht ist das Schnee von gestern«, sagte sie. »Aber als Promi-Tratsch ist es eine große Geschichte. Anscheinend ist alles, was diesen Jungen betrifft, eine große Geschichte.« Mom schob ihren letzten Pfannkuchen auf dem Teller herum. »Begreifst du es nicht? Wir haben hier ein wunderbares Leben. Dafür habe ich hart gearbeitet. Und wenn so was erst mal ins Rollen gekommen ist, kann man es nicht mehr aufhalten.«
    Als Ellie wieder sprach, klang ihre Stimme ganz klein. »Aber ich mag ihn wirklich.«
    »Ich weiß.« Mom legte ihre Hand auf Ellies. »Aber selbst wenn dein Vater kein Thema wäre, so was willst du bestimmt nicht. Glaub mir. Niemand will beim Aufwachen Fotografen sehen, die im Vorgarten campieren. Ich bin überzeugt, Graham Larkin würde dir dasselbe sagen.«
    Als sie später zur Arbeit ging, fragte Ellie sich, ob das wohl stimmte. Als sie Graham gefragt hatte, wie er es findet, ständig erkannt zu werden, hatte er nicht darüber reden wollen, doch was die Fotografen hier im Ort anging, wirkte er seltsam fatalistisch und behandelte sie nicht unfreundlicher als einen lästigen Straßenköter, der sich nicht wegschicken lässt. Sie hatte so viele Fotos von ihm in Quinns Zeitschriften gesehen, wie er aus dem Fitnessstudio kam oder versuchte, in Ruhe im Restaurant zu essen; es schien unmöglich, dass irgendjemand sich an so etwas gewöhnen konnte.
    Als sie an den Wohnwagen vorbeikam, fiel ihr auf, dass weniger Menschen als sonst dort herumlungerten, und sie erinnerte sich, dass Graham ihr erzählt hatte, heute würden sie auf dem Meer drehen. Trotzdem entdeckte sie einen der Fotografen, der am Rand des Geländes eine Zigarette rauchte, und beschleunigte ihren Schritt, weil ihr nach dem morgendlichen Gespräch unwohl war. Sie war froh, dass sie heute Morgen im Sprinkles arbeitete; auch wenn Quinn noch sauer auf sie war, könnte sie dort auf jeden Fall besser darüber nachdenken, was sie mit Graham anfangen sollte, als wenn sie mit ihrer Mutter in deren kleinen Laden eingesperrt wäre.
    Doch als sie die Ladentür aufdrückte, sah sie zu ihrer Überraschung Devons Lockenkopf hinterm Tresen auftauchen.
    »Hey«, sagte sie, ging zu ihm und ließ ihre Tasche fallen. »Wo ist Quinn?«
    Sein Blick glitt zur Seite. »Sie hat mich gebeten, ihre Schicht zu übernehmen.«
    »Wieso?«, fragte Ellie. »Geht es ihr nicht gut?«
    Devon schüttelte den Kopf, mochte sie aber immer noch nicht anschauen.
    »Geht sie mir aus dem Weg?«
    Nach einem kurzen Moment sah er sie an. »Ich glaube nicht«, sagte er. »Sie hat bestimmt bloß irgendwas anderes zu erledigen.«
    Ellie nickte. Sie kannte Devon, seit er vier war; er war außerordentlich nett und immer anständig. Wenn er log, dann nur, um sie nicht zu verletzen. Seufzend griff sie nach der Metallschüssel mit den schmutzigen Eislöffeln und trug sie nach hinten zur Spüle, um allein zu sein.
    Den größten Teil des Vormittags verbrachten sie schweigend. Wenn keine Kunden da waren, kauerte Devon auf einem Barhocker, in der Hand ein zerlesenes Exemplar von Der große Gatsby , und Ellie unterdrückte den Impuls, ihn mit Fragen zu bombardieren.
    Als ihre Schicht zu Ende war, sammelte sie ihre Sachen zusammen, und Devon ließ sein Buch sinken. »Das ist ja aufregend mit dir und diesem Filmtypen.«
    Ellie lächelte. »Ach, na ja.«
    »Soll ich Quinn von dir grüßen?«
    »Das wäre toll«, sagte sie. »Danke.«
    Er nickte und fing wieder an zu lesen, doch als Ellie schon fast an der Tür war, drehte sie sich noch einmal um.
    »Hey, Devon«, sagte sie, und er blickte auf, wobei ihm die Brille auf der Nase herunterrutschte. »Das mit dir und Quinn ist auch aufregend.«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Danke.«
    Draußen hatte der Wind aufgefrischt, und Ellie blinzelte den Staub und den Sand weg, die durch die Luft wehten. Ein unbekanntes Boot fuhr in den Hafen ein, zwei Männer in dunklen Windjacken lehnten sich am Bug über die Reling, und noch ehe sie Graham und Olivia entdeckt hatte, war sie sich sicher, dass es das Filmboot war. Jemand stellte den Motor aus, als das Boot zu den Bojen am äußeren Ende des Hafens kam, es wurde langsamer, ein paar Möwen kreisten darüber.
    Ellie war zu weit entfernt, um Gesichter zu erkennen, aber sie sah Olivia ganz nah bei Graham stehen, der aufs Kielwasser schaute. Sie überlegte, ob sie eifersüchtig sein sollte. Doch nach allem, was sie von Olivia wusste, musste ein Typ schon ziemlich schizophren sein, wenn er

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