Der gläserne Drache Band II (German Edition)
zu Atem kommen“, bat er. „Trotz der Unterstützung von Cosmar hat mich diese Reise an die Grenzen meiner Kraft gebracht.“
Die drei gingen zu den Sesseln zurück und ließen sich abgekämpft nieder. Dann sagte Wigo:
„Nun erzählt mir genau, was geschehen ist. Ich war wie vom Blitz getroffen, als Cosmar sich plötzlich in meinen Gedanken manifestierte. Ich erfuhr von ihm, dass Tamira in Gefahr sei und ihr mich dringend benötigt. Dann spürte ich auch schon eine gewaltige Welle von Macht, die in mich eindrang. Ich beeilte mich, den Transportzauber zu bewirken, um mich mit dieser Welle fortschwemmen zu lassen. Das Bild dieser Halle, das mir der Drache übermittelte, war mein Führer.
Und nun bin ich hier, ohne genau zu wissen, was geschehen ist. Ich gehe davon aus, dass Aelianos die Entfaltung dieser gewaltigen Magie gespürt hat und sich denkt, dass etwas geschehen sein muss, das meine Abwesenheit erklärt, denn ich hatte keine Zeit, irgendjemanden zu informieren.“
Während Anina und Tanis über Tamiras Entführung und die Verletzung von Amaro berichteten, kehrten Malux und Safira zurück.
Sie konnten es kaum fassen, dass Wigo schon da war.
Nachdem Wigo nun über alles informiert war, sagte er voller Sorge:
„Wir müssen natürlich schnellstmöglich etwas unternehmen, aber solange wir nicht wissen, wie die Örtlichkeit beschaffen ist, an der Romando sich verbirgt, können wir keine konkreten Pläne machen.
Uns bleibt daher nichts anderes übrig, als abzuwarten, was Nerio in Erfahrung bringen kann. Das heißt jedoch, dass uns mindestens drei Tage die Hände gebunden sind.“
„Können wir denn gar nichts tun?“ fragte Safira verzweifelt. „Wer weiß, was in dieser langen Zeit alles mit Tamira geschehen kann? Amaro wird in dieser Zeit fast wahnsinnig vor Angst sein, und wir müssen darauf achten, dass er nicht blindlings losstürmt und womöglich auch noch in sein Verderben rennt, dem er gerade erst mit Aninas Hilfe entronnen ist.
Er liebt sie so sehr, dass er sich ohne Überlegung in jede Gefahr stürzen würde, um sie zu retten.“
„Wigo hat Recht!“ sagte Tanis. „So schwer es uns auch fällt, ohne genaue Kenntnis von dem Ort, an dem sich Romando verbirgt, wäre jede Aktion zur jetzigen Zeit sinnlos und würde ihn nur vorwarnen, wenn er etwas davon mitbekäme.
Er denkt ja, dass wir nicht einmal die Ahnung haben, in welcher Richtung wir Tamira suchen müssen.
Aber da er uns mit ihr ködern will, damit wir uns alle in seinem Netz fangen, wird er uns irgendwann an einen Ort locken wollen, indem er seine Falle vorbereitet hat. Doch zunächst wird er uns lange Zeit im Ungewissen lassen, damit uns die wachsende Sorge um Tamira unvorsichtig macht.
Dem müssen wir natürlich zuvorkommen, in dem wir seinen Schlupfwinkel ausfindig machen und auskundschaften, ohne dass er etwas davon erfährt.
Aber im Augenblick können wir nur die Götter bitten, Tamira zu schützen.“
„Und mach dir um Amaro keine Sorge, Safira“, sagte Anina. „Er wird in den nächsten Tagen noch so schwach sein, dass er uns nicht einfach davonlaufen kann. Und wenn ihr es erlaubt, werde ich ihn zusätzlich mit einem Bann belegen, der ihn daran hindert, das Gut zu verlassen.“
„Ja, bitte tu das!“ Safira war erleichtert. „Wir haben genug Sorgen um Tamira, ohne auch noch für unseren Sohn fürchten zu müssen.“
Die beiden Frauen gingen in Amaros Zimmer. Als sie eintraten, erwachte er.
„Habt ihr Tamira gefunden?“ fragte er hoffnungsvoll und aufgeregt.
„Nein, leider noch nicht, aber wir haben ihre Spur aufgenommen“, antwortete Anina. „Sorge dich nicht, wir werden sie schon finden!“
„Ich muss sie suchen gehen!“ Amaro wollte aufspringen, sank aber kraftlos in die Kissen zurück. „Oh, ihr Götter, warum muss ich so schwach sein? Anina, kannst du nicht irgendetwas tun, damit ich die Kraft dazu habe, meine Geliebte zu suchen?“
„Doch, ich kann etwas für dich tun“, sagte Anina. Sie trat zu Amaro und legte ihre Hand auf seine Stirn. Dann murmelte sie einige Worte.
Sofort war Amaro wieder eingeschlafen.
„Ich werde nachher in eurer Küche einen Trank zubereiten, wenn du es erlaubst“, sagte sie zu Safira. „Den gibst du ihm immer, wenn er wieder erwacht, bis er wieder völlig bei Kräften ist. Das ist besser, als dass ich ihn jedes Mal mit Magie einschläfern muss. Das ist zwar nur ein geringer Zauber, aber ich möchte kein bisschen meiner
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