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Der gläserne Drache Band II (German Edition)

Der gläserne Drache Band II (German Edition)

Titel: Der gläserne Drache Band II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Kraft für solche Dinge vergeuden, denn Wigo, Tanis und ich müssen versuchen, in den nächsten Tagen so viel Energie anzusammeln, wie es eben geht, damit wir sie dann zur Verfügung haben, wenn es ernst wird.
    Aber Amaro wird jetzt ruhig bis zum nächsten Morgen durchschlafen.“
     
    Während Safira Anina in der Küche bei der Zubereitung des Schlaftrunks zur Hand ging, zeigte Malux den beiden jungen Männern den Gutshof, den beide noch nicht kannten.
     
    „Der Besitz deiner Väter ist wunderschön, Malux“, sagte Wigo bewundernd. „Jetzt kann ich erst recht verstehen, warum du nicht erpicht darauf warst, als mein Berater mit an den Hof von Candrien zu gehen, denn hier bist du der König in deinem eigenen kleinen Reich und frei zu tun, was immer du willst, anstatt dich den Zwängen und Vorschriften eines höfischen Lebens unterzuordnen.“
     
    „Du hast es gut, Bruder!“ sagte Tanis lächelnd. „Denn du hattest die Wahl, diese Möglichkeit auszuschlagen, zu der mich das Geburtsrecht zwingt. Und doch hast du dich freiwillig wieder in diese höfischen Kreise zurückbegeben, wenn auch in anderer Funktion.
    Ich wüsste nicht, wie ich mich entscheiden würde, wenn ich die Wahl hätte, entweder der Fürst von Torgard zu sein oder ein freier Mann wie Malux.“
     
    „Nun, den Göttern sei Dank kann ich mich als zukünftiger Nachfolger des Hofmagiers von Hallfurt den höfischen Gepflogenheiten weitgehend entziehen, wenn sie mir auf die Nerven gehen“, grinste Wigo. „Ich glaube, von uns beiden habe ich es besser getroffen, denn du wirst nicht oft Gelegenheit haben, den Zwängen deines hohen Amtes zu entfliehen. Doch keiner – nicht einmal der König – würde es wagen, den Hofmagier durch irgendwelche Vorschriften in der Ausübung seiner Pflichten zu behindern. So steht es mir frei zu tun und zu lassen, was ich will, solange ich nur für den Schutz des Schlosses sorge.
    Gib ruhig zu, dass du mich darum beneidest!“
     
    Malux musste bei dieser Darstellung lächeln, und auch Tanis lachte.
    „So kann man es natürlich auch sehen!“ sagte er. „Aber einer von uns beiden musste nun mal die Nachfolge des Vaters antreten, und da du eine halbe Stunde jünger bist als ich, hast du halt eben Glück gehabt, dass nicht du es sein musst, der auf dem Thron von Torgard zu sitzen hat.“ Er stieß den Bruder freundschaftlich in die Seite. „Wobei nicht sicher ist, ob dadurch nicht auch das Volk von Torgard Glück hatte!“
     
    „Bestimmt!“ feixte Wigo. „Denn es hat sich ja herausgestellt, dass ich ein miserabler Fürst geworden wäre.“
     
    Malux hatte der kleinen Kabbelei der Brüder mit viel Freude zugehört. Er war froh, dass das Verhältnis der Zwillinge zueinander wieder normal geworden war. Nur so war zu hoffen, dass die vereinten Kräfte der drei Magier ohne behindernde Feindseligkeiten zu Tamiras Wohl eingesetzt werden konnten.

10.   Ein Plan wird geschmiedet
     
     
     
    Am vierten Tag in der Morgendämmerung kehrte Nerio zurück. Als man im Haus den Hufschlag hörte, stürzten alle in den schnell übergeworfenen Morgenmänteln hinaus. Sogar Amaro, dem es schon viel besser ging, eilte herbei.
    Nerio übergab sein völlig abgetriebenes Pferd einem der Knechte. Man sah ihm an, dass er die ganze Nacht durchgeritten war.
     
    „Hast du etwas erfahren können?“ rief Malux aufgeregt.
     
    „Lass doch den Mann erst einmal hereinkommen!“ mahnte Safira. „Du siehst doch, dass er vollkommen erschöpft ist. Er wäre kaum die Nacht über geritten, wenn er nicht Neuigkeiten hätte, die uns so schnell wie möglich erreichen mussten.
    Komm herein, Nerio, deine Frau wird uns allen in der Wohnküche einen Tee und ein Frühstück bereiten. Dann kannst du dich ein wenig stärken, und dabei berichtest du uns, was du erfahren hast.“
     
    Sie fasste den Verwalter am Arm und führte ihn in die große Gesindeküche, die anderen drängten hinter den beiden her. Mara hatte bereits begonnen, das Frühstück zu bereiten, denn sie hatte ihren Mann durch das Fenster in den Hof kommen sehen.
     
    Dann saßen alle um den großen Tisch und schauten Nerio erwartungsvoll an, der durstig ein großes Glas kalte Milch hinunterstürzte.
     
    „Ah, das tat gut!“ sagte er und wischte sich mit der Hand die Milch vom Mund. „Verzeiht, aber meine Kehle war von dem Gewaltritt so ausgedörrt, dass ich wohl keinen Ton herausgebracht hätte.
    Ja, wie ihr schon vermutet, habe ich erfahren, wo Romando steckt.“
     
    „Wo ist er? Wo

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