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Der gläserne Drache Band II (German Edition)

Der gläserne Drache Band II (German Edition)

Titel: Der gläserne Drache Band II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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verhinderte, dass er selbst seine Magie benutzen konnte.
    Ansonsten wäre die verschlossene Tür für ihn kein Hindernis gewesen. So musste er sich damit begnügen, durch das schmutzige Fenster ins Innere des Raums zu spähen.
    Nur verschwommen sah er im Licht einer trüben Öllampe einen mit Gerümpel vollgestellten Raum. In einer Ecke war ein Strohlager aufgeschüttet, auf dem eine reglose Gestalt lag – Tamira!
    Wut stieg in Wigo auf, und im ersten Moment war er versucht, seine Tarnung abzuwerfen, die Tür zu sprengen und Tamira mit sich fort zu nehmen. Doch dann zwang er sich zur Ruhe.
    Er hatte für den Ortswechsel und die Aufrechterhaltung der beiden Zauber eine Menge Energie verbraucht. Es war fraglich, ob seine Kraft noch ausreichte, einen zweiten Ortswechsel mit der doppelten Belastung durchzuführen, denn von Tamira war keine Hilfe zu erwarten.
    Und sobald er den Zauber abwarf, der ihn vor Entdeckung schützte, würde er von Romando wahrgenommen werden.
    Zwar waren die Schutzzauber, die sowohl Tamira als auch ihn gegen den Angriff durch Magie feiten, von Romando wohl nicht zu brechen. Das ergab sich aus der Tatsache, dass er Tamira anscheinend betäubt hatte, damit sie ihm nicht entkam.
    Aber sie beide waren gegen körperliche Angriffe nicht gewappnet, wenn sie ihre Magie nicht einsetzen konnten.
    Wigo war sich sicher, nicht mehr genügend Energie zur Verfügung zu haben, neben den erforderlichen Zaubern auch noch einen physischen Angriff von Romando mit Magie abzuwehren.
    Wenn sein Rettungsversuch also scheiterte, würde er allein fliehen müssen. Doch dann wäre Romando gewarnt, und Tamira wäre einer noch größeren Gefahr ausgesetzt.
     
    So entschied sich Wigo schweren Herzens, von seinem Vorhaben abzusehen. Er brauchte die Unterstützung von Tanis und Anina, die einen Teil der erforderlichen Zauber übernehmen konnten.
    So riss er sich vom Anblick Tamiras los und schlicht zum Haus hinüber. Unhörbar näherte er sich auch hier einem erleuchteten Fenster und schaute vorsichtig hinein.
    Romando saß halb abgewandt in einem Sessel. Auf seinem Schoß hatte er ein nur spärlich bekleidetes Mädchen, mit dem er sich angelegentlich beschäftigte. Das Gesicht des Mädchens war dem Fenster zugewandt, und Wigo sah den leeren Blick ihrer Augen und die völlige Reglosigkeit ihrer Gesichtszüge. Teilnahmslos ließ sie Romandos Handlungen über sich ergehen.
     
    Wigo ballte die Fäuste, und seiner Kehle entrang sich ein leiser Knurrlaut. Wehe Romando, wenn er das auch mit Tamira getan hatte!
    Nur mühsam konnte sich Wigo zur Ruhe zwingen. Dann wandte er sich ab. Er hatte genug gesehen. Dem Vergeltungsschlag stand nun nichts mehr im Wege.
    Ungesehen verließ er das Dorf. Erst in ausreichender Entfernung ließ er die Zauber fallen, um sich zurück zu Malux Gut begeben zu können.
     
    Dort wurde er schon mit Ungeduld erwartet. Als er vor den Gefährten erschien, fragte Amaro sofort:
    „Was ist mit Tamira? Hast du sie gesehen?“
     
    „Ja, ich habe sie gesehen“, antwortete Wigo, „und wie es scheint, ist sie zwar betäubt, aber unverletzt.“
     
    „Warum hast du sie dann nicht gleich mitgebracht?“ fragte Amaro verständnislos und wütend. „Aber sie ist ja auch nicht deine Frau!“
     
    Ehe Wigo antworten konnte, wies Tanis den Freund zurecht: „Du solltest in deiner Sorge um Tamira nicht ungerecht werden! Sei gewiss, dass Wigo sie mitgebracht hätte, wenn es möglich gewesen wäre.
    Nun beruhige dich und halte den Mund, damit wir hören können, was Wigo erfahren hat!“
     
    Wigo sah den Bruder dankbar an. Er nahm es Amaro aber nicht übel, dass er so reagierte. Wahrscheinlich konnte Amaro seine Eifersucht auf ihn nicht ganz überwinden, denn schließlich wusste er ja, dass Tamira zuerst Wigo hatte heiraten wollen.
    So ging er nicht weiter auf den Vorwurf ein und begann, den anderen über die bei Romando vorgefundene Situation zu berichten.
     
     
    „Wir müssen uns daher sorgfältig überlegen, wie wir vorgehen“, schloss er „Hätten wir es nur mit Romando allein zu tun, wäre es leicht, denn der vereinten Magie von uns dreien hätte er wohl nichts entgegenzusetzen.
    So aber müssen wir unsere Kräfte teilen. Wir müssen dafür sorgen, dass der Bann von den Leuten genommen wird, den Romando zweifellos über sie verhängt hat, denn sie würden uns auf seinen Befehl hin angreifen. Doch wir brauchen unsere ganze Konzentration, um mit dem Schurken fertig zu werden, ohne dass er Zeit findet, Tamira

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