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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Tamira. „Und wir mussten in sie dringen, um den Grund zu erfahren. Da erzählte sie uns von der Not ihrer Familie. Und wir versprachen ihr, bei Euch für sie zu bitten.“
     
    „Nun gut, da ihr mit Maya zufrieden seid, will ich es beim alten Lohn belassen“, lenkte Magritta ein. „Sie nutzt mir nicht, wenn sie vor Sorge um ihre Familie mit ihren Gedanken nicht bei der Arbeit ist.
    Und ich werde dem Herrn Romando auch eure Bitte bezüglich des Reitens vortragen.
    Doch jetzt muss ich euch allein lassen, denn ich habe mich noch um viele Dinge für den morgigen Tag zu kümmern.“
     
    Als die Hausdame den Speisesaal verlassen hatte, konnten die vier ihren Jubel kaum unterdrücken.
     
    „Das ging ja besser, als ich gedacht hatte!“ lachte Wigo unterdrückt. „Aber ich setzte darauf, dass auch eine vertrocknete alte Jungfer wie Magritta nicht unempfindlich für ein bisschen Freundlichkeit ist.“
     
    „Was wissen wir denn von dieser Frau?“ sagte Anina leise. „Vielleicht hatte sie ein schweres Schicksal, das sie so verbittert hat. Und eins ist offensichtlich: Sie liebt Romando, doch er nimmt sie nicht einmal wahr!
    Da ist es kein Wunder, dass sie ihr Herz mit einem Eispanzer umgeben hat, damit es nicht vollends zerbricht.“
     
    „Du denkst, sie ist in den Zauberer verliebt?“ fragte Tanis verblüfft.
     
    „Schscht!“ warnte Tamira. „Nicht so laut! Das muss ja keiner vom Gesinde mitbekommen!“ Dann fuhr sie flüsternd fort: „Ja, ich denke dasselbe wie Anina. Man muss nur sehen, wie sie ihn anschaut, um es zu bemerken.
    Aber wir sollten jetzt in unsere Zimmer gehen. Wir wollen doch Maya die gute Nachricht überbringen und ihre Bereitschaft wecken, uns bei der Sache mit dem Schlüssel zu helfen.
    Wer weiß, wann sich dafür die Gelegenheit ergibt und wie lange wir darauf warten müssen. Ich vermute, dass Romando nicht mehr zögern wird, Anina und mich weiter zu schulen , und auch von euch wird er harte Arbeit verlangen.
    Da er unsere Begabung herausgefunden hat, wähnt er sich seinem Ziel nahe und wird keine Zeit verlieren, es so schnell wie möglich zu erreichen.
    Ihr werdet sehen, er wird uns unbarmherzig vorantreiben!“
     
    *****
     
    Maya wartete bereits ungeduldig im Zimmer der Mädchen. Als sie ihr von Magrittas Entscheidung berichteten, fiel sie ihnen weinend um den Hals.
     
    „Mögen es die Götter euch vergelten! Wie kann ich euch nur je dafür danken?“ schluchzte sie.
     
    „Indem auch du uns aus der Not hilfst!“ sagte Tamira. „Denn wir sind in großer Gefahr!“
     
    „In Gefahr?“ Maya schaute die Mädchen verständnislos an.
     
    „Ja, wir sind in Gefahr, auch wenn es nicht den Anschein hat“, antwortete Anina. „Wir werden es dir erzählen, aber schau‘ erst auf den Flur hinaus, ob niemand in der Nähe ist, der uns belauschen könnte.“
     
    Maya öffnete die Tür und spähte hinaus. Doch der Gang war still und verlassen.
     
    „Komm, setz dich zu uns!“ sagte Tamira. „Und lasst uns leise reden. Ich befürchte immer, dass in diesem Haus die Wände Ohren haben könnten.“
     
    Die drei Mädchen steckten die Köpfe zusammen, und Tamira berichtete von Wigos und Tanis‘ Entdeckung in Romandos Zimmer und von der Tatsache, dass die vier von ihm gefangen gehalten wurden.
     
    In Mayas Augen stand das blanke Entsetzen. „Ich habe mich schon gewundert, warum die Jungen nie das Haus verlassen“, flüsterte sie. „Aber ich dachte, dass ihr euch hier in all dem Luxus so wohl fühlt, dass ihr kein Verlangen danach habt.
    Wie schrecklich! Und die beiden jungen Herren sind hier schon über zwei Jahre eingesperrt! Wie konnten sie das nur ertragen?
    Aber was könnte ich gegen die Macht eines solchen Magiers tun? Er könnte mich wohl mit einem Wink seiner Hand verderben!“
     
    „Wenn du dich geschickt anstellst und verschwiegen bist, wird er es nicht merken“, sagte Anina. „Aber du wirst verstehen, dass wir irgendetwas unternehmen müssen, um seinem Bann zu entrinnen. Ich kann mir nicht denken, dass er uns am Leben lassen wird, wenn er sein Ziel erreichen sollte.
    Wir müssen daher eine Möglichkeit finden, wie wir ihm entkommen können, aber dafür müssen wir Zugang zu seinen Räumen haben.“
     
    Sie erklärten Maya, wie sie an einen Abdruck von Magrittas Schlüssel kommen könnte.
     
    Maya erbleichte. „Das würde ich nie wagen, dazu habe ich viel zu viel Angst! Und erst recht jetzt, wo ich weiß, dass Romando ein Zauberer ist! Bitte, verlangt das nicht von

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