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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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alle kennt.
    Meiner Mutter Lihara aber brach das Herz über das Schicksal ihres geliebten Sohnes, und der Baum, mit dem sie verbunden war, nahm ihre Seele auf. Kurz danach verdorrte er.
     
    Ach, wie lange musste ich darauf warten, bis die Zeit für die Erfüllung der Prophezeiung nahte!
    Zwar hatten in den über dreihundert Jahren immer wieder Zauberer versucht, die Voraussetzungen für die Erlösung von Cosmar zu schaffen, doch keinem ist es je gelungen.
    Denn als die Gewaltherrschaft des Königs durch das Opfer meines Bruders gebrochen wurde, rief man die weißen Magier dieser Zeit herbei, und diese nahmen dem Zauberkönig all seine Macht.
    Von da an war die Ausübung von schwarzer Magie unter strengste Strafe gestellt, und es gab nur wenige der schwächeren Zauberer, die den Mut hatten, sich diesem Verbot zu widersetzen. Und die großen Magier in den jeweiligen Epochen waren selbst mächtig genug und sahen keinen Sinn in der Erlösung eines Drachen.
     
    Es war eine Fügung des Schicksals, dass Wordan einen Sohn hatte, der auch magisch begabt und genauso machtgierig war, denn nur selten wird die Gabe der Magie an die Nachkommen weitervererbt. So aber brachte die lange Zeit der Suche der beiden nach geeigneten Zwillingen dann doch das gewünschte Ergebnis.
     
    Ich selbst konnte in all der Zeit nichts tun, denn ich kann wie meine Mutter diesen Wald nicht verlassen und muss in der Nähe des mit mir verbundenen Baumes bleiben. Nur meine dienstbaren Geister kann ich aussenden.
     
    Doch dann spürte ich die wachsende Aura der Zwillinge. Die Tiere und Pflanzen empfingen die Schwingungen eurer starken natürlichen Magie und leiteten sie weiter, so dass auch meine Sendboten sie aufnahmen und mir Kunde davon brachten.
    Von da an wachte ich über euch und half euch durch meine Geschöpfe, wann immer es in meiner Macht stand, denn es ist mein sehnlichster Wunsch, meinen Bruder erlöst zu sehen.“
     
    Die fünf Freunde hatten Serina atemlos und voll Spannung zugehört. Nun sagte Wigo:
     
    „Hehre Göttin, wie gern würden wir euren Wunsch erfüllen, denn seine Erfüllung gibt nicht nur eurem Bruder die Freiheit wieder. Auch für uns würde sie das Ende unserer Gefangenschaft durch Romando bringen, der uns zweifellos töten wird, wenn er sein Ziel erreicht.
    Aber auch wenn wir Cosmar nicht erretten können, droht uns das gleiche Schicksal. Aber was können wir tun, um euren Bruder im Augenblick seiner Lösung vor dem Zugriff des Magiers zu schützen?
    Ihr seid die Quelle der Prophezeiung, die wir nur aus Romandos Buch kennen – Ihr müsst wissen, wie es uns gelingen kann!“
     
    „Nein, Wigo, denn das haben die Götter auch mir nicht kundgetan.“ Serina schüttelte bedauernd den Kopf. „Auch ich weiß nur, dass dem Magier, dessen Anwesenheit jedoch unverzichtbar ist, Einhalt geboten werden muss, bevor er erneut den Bann über Cosmar aussprechen kann. Doch auf welche Weise das geschehen kann, liegt auch für mich im Dunkeln.“
     
    Betreten senken die Freunde die Köpfe. Sie hatten gehofft, von Serina die Lösung dieses Problems zu erfahren.
     
    „Lasst den Mut nicht sinken!“ ermunterte sie die Halbgöttin. „Ihr seid mit Furchtlosigkeit und Geschick und mit dem Beistand der Götter bis hierher gekommen und ich bin sicher, dass sie euch auch weiterhin ihre Hilfe nicht versagen werden. Dafür wird schon mein Vater sorgen.
     
    Aber etwas anderes sollt ihr noch wissen: Romando kann euch nichts anhaben, wenn ihr alle miteinander verbunden seid. Selbst der Stärkste seiner Zaubersprüche wird an eurer vereinten Magie scheitern.
    Sollte er also versuchen, euch Gewalt anzutun, braucht ihr nur die Reihe zu schließen. Der einzige Augenblick, in dem ihr durch ihn noch in Gefahr seid, wird sein, wenn ihr eure Kräfte zu Errettung meines Bruders hingegeben habt. In dieser Zeit der Schwäche seid ihr durch ihn wieder angreifbar.
    Aber ihr könnt Romando jetzt nicht einfach töten, um der Gefahr zu entgehen – im Gegenteil – ihr müsstet sein Leben verteidigen, sollte er in Gefahr geraten! Denn wie ihr ja wisst, verlangt die Prophezeiung seine Anwesenheit bei der Erlösung.“
     
    „Ich werde sie, wenn es soweit ist, mit meinem Leben schützen!“ sagte Malux ernst. „Denn ich schwor einst, die Söhne meines Lehnsherrn Prios zu behüten. Ich werde diesen Schwur halten, komme, was da wolle!“
     
    „Sei auf der Hut, Malux!“ warnte Serina. „Zwar schützt auch dich das Ritual vor Romandos magischem Zugriff, aber

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