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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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zurückbleibt.
    Und da Romando sich erdreistet, mir in meinem Herrschaftsgebiet Vorschriften machen zu wollen, wird er erfahren müssen, dass man die Natur nicht ungestraft herausfordert!
    Nun gut, gehen wir zu meinem Haus zurück, damit er sieht, wie folgsam ihr seid!“
     
    Wenige Minuten später standen sie wieder auf der Lichtung. Als Romando sie aus dem Wald treten sah, eilte er ihnen entgegen.
     
    „Ich grüße euch, edle Frau“, sagte er und verbeugte sich beiläufig, „und seid bedankt für eure Gaben! Aber nun sagt mir schnell, wie lange wir noch für den Weg bis zur Höhle brauchen, denn meine Zeit wird knapp!“
     
    Auf Serinas klarer Stirn bildete sich eine steile Falte. „Nicht genug, dass Ihr Euch erdreistet, mich in einem heiligen Ritual zu stören, das ich nur euch zu Gefallen vollziehen wollte. Ihr wagt es auch noch, mir in meinem eigenen Reich Befehle erteilen zu wollen?
    Ihr werdet noch erfahren, welche Folgen Eure Unverschämtheit hat!
    Aber um der freundlichen jungen Leute willen, die ihr wohl zwingt, diesen beschwerlichen Weg mit Euch zu gehen, will ich Euch Auskunft geben.
    Ihr werdet in drei Tagesritten das Ende des Waldes und somit meines Herrschaftsgebietes erreichen.
    Hütet Euch jedoch davor, dem Wald oder denen, die sich darin aufhalten, Schaden zuzufügen und noch einmal meinen Zorn herauszufordern!
     
    Ich will euch gestatten, eure Pferde in meinem Wald zurückzulassen, denn die bedauernswerten Tiere würden den weiteren Weg nicht heil überstehen. Somit müsst ihr den steilen Weg bis zur Höhle zu Fuß zurücklegen.
    Doch selbst wenn ihr im Morgengrauen aufbrecht, wird es euch kaum gelingen, den Eingang zur Höhle vor dem Abend zu erreichen.
    Was Ihr weiter tut, schert mich nicht, da Ihr ja nicht wissen wollt, was Euch erwartet!“ Sie drehte sich herum und ging auf ihr Haus zu.
    An der Tür drehte sie sich noch einmal um und sagte: „Sollten Euch die Götter gewogen sein und Ihr unbeschadet zurückkehren, rate ich Euch, meinen Wald so schnell Ihr könnt zu durchqueren, denn meine Gastfreundschaft für Euch endet hier und jetzt!“
    Damit ging sie hinein und schloss die Tür hinter sich.
     
    Man sah Romando an, dass er kurz davor gestanden hatte, seinen Bannspruch auch an Serina auszuprobieren, da er nicht gewohnt war, so behandelt zu werden. Aber eine ungewisse Angst hatte ihn davon abgehalten. Wer konnte schon wissen, welche Kräfte außer der Gabe der Weissagung diese seltsame Frau noch hatte?
    So scheuchte er mit wütendem Gesicht alle auf die Pferde, und schon kurze Zeit später war die Gruppe im Wald verschwunden.
     
    *****
     
    An diesem Tag gönnte Romando Mensch und Tier nur zweimal eine kurze Pause, obwohl der beschwerliche, ständig weiter ansteigende Weg durch die Bäume an den Kräften aller zehrte.
    Zum Glück ließ das dichte Blätterdach nur wenig Licht auf den Waldboden durch, so dass sich nur an wenigen Stellen Unterholz oder Buschwerk fand, das sie hätten umgehen müssen.
    Erst als es dunkel wurde, ließ Romando anhalten. Die Pferde waren erschöpft, und auch die Zwillinge konnten sich kaum noch auf den Beinen halten.
    Sie waren zwar hungrig, konnten aber vor Müdigkeit kaum einen Bissen herunter bekommen. Aber als sie mit dem Essen fertig waren, befahl Romando:
     
    „Los, steht auf und bildet den Kreis!“
     
    Wigo war empört. Er sah, dass Tamira und Anina kaum noch die Augen offen halten konnten.
    Auch wenn sie Romando ihre große Schwächung nach der Übung nur vorgegaukelt hatten, kostete die Anwendung der Magie trotzdem eine Menge Kraft.
     
    „Nein, Romando, nicht mehr heute Abend!“ widersprach er. „Die Mädchen sind völlig erschöpft, und auch Tanis und ich bringen nicht mehr die Kraft dafür auf. Morgen Früh nach dem Frühstück werden wir gern Eurem Wunsch folgen. Aber jetzt brauchen wir erst einmal Schlaf!“
     
    Wie von einer Schlange gebissen sprang Romando auf. „Du wagst es, dich mir zu widersetzen, du Wurm?“
    Mit vor Wut verzerrtem Gesicht streckte er seine Hand gegen Wigo aus. Doch bevor die ersten Worte des Zauberspruchs seinen Mund verlassen hatten, standen die Zwillinge Hand in Hand in einer Reihe nebeneinander.
     
    „Versucht es nur!“ knurrte Tanis. „Wir sind nicht mehr so wehrlos, wie Ihr es gern hättet! Also bescheidet Euch mit dem, was wir Euch angeboten haben.
    Wir sind bereit, an der Vollendung unserer Kräfte bis zum Schluss zu arbeiten, denn es ist auch unser Wunsch, das Ziel zu erreichen.
    Aber versucht

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