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Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz der Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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war ihre Heirat ein Thema von großem Interesse für die vornehme Gesellschaft, die in Paris lebte oder die Stadt besuchte, und natürlich wurde das frisch vermählte Paar gefeiert und zu allen möglichen Ereignissen eingeladen, wo Robert sich seiner Braut gegenüber als der perfekte Gatte zeigte: aufmerksam, zärtlich und ihr augenscheinlich in Liebe zugetan.
    Am Abend vor ihrer Rückkehr nach London besuchten sie als Gäste des britischen Botschafters eine Dinnergesellschaft. Die meisten anderen Gäste hatte Amber bereits kennengelernt, die meisten, aber eben nicht alle, und ihr Magen verknotete sich vor Verzweiflung, als sie Jean-Phi lippe mit einer Frau den Raum betreten sah, die sie von einem Foto her als Mrs de Wittier erkannte.
    Sie war sehr elegant, musste Amber widerstrebend zugeben, und sehr dünn, die Haut spannte sich straff über ihre Gesichtsknochen, und ihre Augen waren so wachsam und räuberisch wie die eines Geiers. Jean-Philippe, weit davon entfernt, Verlegenheit oder Scham zu zeigen, deutete Amber sogar spöttisch eine leichte Verbeugung an, als er sie sah, und unter den wilden, dunklen Locken blitzte sein Ohrring auf.
    Ambers Magen verkrampfte sich, und sie wurde von schmerzlicher Liebe zu ihm durchflutet, die sie nicht empfinden wollte. Ein Blick von ihm hatte genügt, um die verschlossene Tür aufzureißen, hinter die sie ihre Erinnerungen an ihre gemeinsame Leidenschaft geschoben hatte. Der Schmerz war so stark, dass sie ihn kaum ertrug. Sich vor Augen zu führen, was er war, sich daran zu erinnern, dass er sich der Frau, mit der er zusammen war, gegen Geld hingab, war eine schwache Abwehr gegen ihre Liebe.Wenn er nach ihr rufen, zu ihr kommen würde, würde sie …
    »Amber.«
    Robert trat vor sie und versperrte ihr den Blick.
    »Vergiss nicht, wo du bist und wer du jetzt bist.«
    Amber hätte am liebsten geweint, doch das ging nicht. Sie war jetzt Roberts Frau, und sie war es ihm schuldig, sich entsprechend zu betragen.
    Sie spürte, dass Jean-Phi lippe sie ansah und sie zwingen wollte, seinen Blick zu erwidern, damit er sie noch mehr quälen konnte, doch sie weigerte sich, voller Angst, was sie tun würde, wenn sie ihm in die Augen blickte und darin Verlangen sehen würde. Jean-Philippe liebte sie nicht. Wenn er sie lieben würde, hätte er sie nicht so angelogen. Doch Robert konnte ihr auch nicht der Ehemann sein, auf den sie stets gehofft hatte.
    Es kam ihr vor, als wollte der Abend nie enden, und als er endlich vorüber war, hätte Amber nicht dankbarer sein können.
     
    Am nächsten Morgen beim Aufwachen war Amber schwindelig.
    Der Anblick und der Duft des Frühstücks, das Robert sich schmecken ließ, hoben ihr den Magen, und sie entschuldigte sich vom Tisch und eilte ins Bad.
    Bei ihrer Rückkehr grinste Robert sie an und meinte, er hoffe, das Baby würde schickliche acht Monate mit seiner Ankunft warten, woraufhin Amber vorschriftsmäßig in Ohnmacht fiel.
    Als sie wieder zu sich kam, protestierte sie und erklärte ihr Unwohlsein mit der Aufregung des vorangegangenen Abends und dem Fisch, den sie gegessen hatte, doch Robert ließ sich nicht recht überzeugen und war von da an sehr fürsorglich und behandelte sie, als wäre sie aus zartestem Porzellan.
     
    Drei Tage nach ihrer Rückkehr nach London reisten sie nach Macclesfield, um an der Feier teilzunehmen, die Blanche zu Ehren ihrer Hochzeit unbedingt nachträglich hatte geben wollen, und natürlich, damit Blanche Robert kennenlernen konnte.
    Amber war enttäuscht, als sie erfuhr, dass Jay nicht in Denham Place war, sondern Urlaub genommen hatte, um seine Eltern in Dorset zu besuchen.
    Amber hatte gewusst, dass Robert Blanches Billigung finden würde. Wie hätte es auch anders sein können, wo er doch alle ihre Kriterien für einen Schwiegerenkelsohn erfüllte und obendrein noch überaus freundlich und charmant war? Was sie jedoch nicht geahnt hatte, war, dass Robert von ihrer Großmutter genauso begeistert sein würde.
    Kurz vor ihrer Abreise kam Blanche in Ambers Zimmer hinauf, wo diese einen Brief an Beth schrieb, während Robert die Behaglichkeit der Bibliothek von Denham Place genoss.
    »Ich bin sehr erfreut und glücklich über diese Ehe, Amber«, erklärte Blanche ihr. »Robert ist alles, was ich mir für dich als Ehemann wünschen konnte, und mehr.«
    »Du meinst, weil er mich zur Herzogin machen wird?«, fragte Amber trocken. Sie konnte einfach nicht widerstehen.
    »Roberts gute Kinderstube spricht für sich, ganz

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