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Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz der Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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entsprechend verhalten. »… bei dem Seine Gnaden und Lord Audley tragischerweise …«, wie seltsam es ihr vorkam, so formell von Luc, ihrem Baby, zu sprechen, »… ums Leben gekommen sind.«
    Die Köchin brach erneut in Tränen aus, während Nannys erstickter Schmerzensschrei Amber daran erinnerte, dass Luc auch ihr Baby gewesen war.
    Als würde jemand anders ihre Gedanken und ihre Handlungen lenken, ging Amber zu ihr hinüber, nahm ihre kalten Hände in die ihren und spürte das Zittern, das die magere Gestalt erschütterte.
    »Ich weiß, wie Sie sich fühlen, Nanny«, sagte sie zu ihr, »aber wir müssen tapfer sein und das tun, was Seine Gnaden erwarten würde. Ich muss mit dem Inspector mitgehen, um …« Amber brachte die Worte nicht heraus. »Ich verlasse mich darauf, dass Sie sich um Emerald kümmern, wenn ich weg bin. Sie wissen, wie viel Seine Gnaden von Ihnen gehalten hat, Nanny.«
    Nanny nickte. »Sie können sich auf mich verlassen, Euer Gnaden.«
    Amber überkam ein Gefühl, als hielte sie sich nicht mehr in ihrem Körper auf, sondern würde von außerhalb, aus einer gewissen Distanz, zusehen, wie er funktionierte. Es war alles so unwirklich. Es war, als würde sie eine Rolle in einem Theaterstück spielen.
    Der Inspector war in die Halle zurückgekehrt.
    »In zehn Minuten holt ein Wagen von Scotland Yard Sie ab, Euer Gnaden. Der Fahrer bringt Sie auch wieder zurück, wenn Sie fertig sind, obwohl Sie vielleicht, wenn ich den Vorschlag machen darf, eine kleine Reisetasche packen möchten.«
    »Ich habe mir bereits erlaubt, das für Sie zu erledigen, Euer Gnaden, und wenn Sie erlauben, würde ich Sie gerne begleiten.«
    Amber schaute zur Treppe, wo Hulme stand, Roberts Kammerdiener, in beiden Händen eine Reisetasche.
    »Ich habe auch einige Sachen für Seine Gnaden eingepackt und einige für Lord Audley. Seine Gnaden hat immer sehr auf sein Äußeres geachtet. Ich habe mich um ihn gekümmert, seit er ein junger Mann war, und es wäre weder richtig noch schicklich, wenn ich jetzt nicht dafür sorgen würde, dass alles so ist, wie er es gerne gehabt hätte.«
    Das Gesicht des Kammerdieners war verweint, aber entschlossen.
    »Ja, ja, natürlich müssen Sie mitkommen«, sagte Amber, ohne auf die grimmige Miene des Inspectors zu achten.
    Sie schaute an Hulme vorbei zur Treppe, hin- und hergerissen zwischen ihrem Wunsch, hinauf ins Kinderzimmer zu gehen, und der Sorge, sie könnte Emerald wecken und diese könnte energisch nach ihrem Vater verlangen.
     
    Im Osten erhellten die Morgendämmerung und das Versprechen eines weiteren schönen Tages den Horizont, als sie endlich vor einem kleinen ländlichen Krankenhaus vorfuhren.
    Die Oberschwester persönlich wartete am Empfang, um Amber zu begrüßen, begleitet von Lucs Schulleiter, Dr. Philpott. Beide machten ein ernstes und mitfühlendes Gesicht.
    »Ich hatte gehofft, Ihnen diese Tortur ersparen zu können, Euer Gnaden«, sagte Dr. Philpott, »doch leider konnte die Polizei mein Angebot, Luc und Seine Gnaden zu identifizieren, nicht annehmen.«
    »Es war sehr freundlich von Ihnen, es anzubieten, Dr. Philpott«, entgegnete Amber, »aber ich hätte sie auf jeden Fall sehen wollen.«
    Aus dem Augenwinkel sah sie den Blick, den der Inspector und die Oberschwester tauschten, und das unmerkliche Kopfschütteln der Oberschwester.
    Das Leichenschauhaus war durch einen langen Flur vom Krankenhaus getrennt. Vorn roch er nach Karbol und Stärke und weiter hinten, kurz vor der Doppeltür, die ins Leichenschauhaus selbst führte, nach kalter Luft und etwas, das Amber schaudern ließ, auch wenn sie es nicht identifizieren konnte.
    Die Oberschwester hatte sie begleitet, und als sie dem wartenden Pförtner zunickte, er möge die Türen öffnen, nahm sie Ambers Hand und hielt sie fest.
    Man hatte das Bestmögliche getan, um das, was im Grunde nichts anderes war als ein Lagerraum für Leichen, die auf ihren Abtransport warteten, in etwas zu verwandeln, was für das menschliche Herz leichter zu ertragen war. Zwei Krankenhausbetten waren zusammengeschoben worden, unter den straff eingeschlagenen Bettlaken waren deutlich die Umrisse von zwei Körpern zu erkennen, der eines Erwachsenen und der eines Kindes, zwei dunkle Köpfe auf zwei getrennten Kissen.
    Die Betten und die Gestalten darin schimmerten und tanzten, als Ambers Augen sich mit Tränen füllten. Sie wollte zu ihnen laufen und sie in den Arm nehmen, und gleichzeitig wäre sie gerne davongerannt.
    Ihre Gesichter waren

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