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Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz der Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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irgendwie noch nicht zur Frau erblüht – bis er sie erneut berührte, sie an dieser besonderen Stelle liebkoste. Er hielt sie in seinen Armen und sah zu, wie die Lust sich in ihr aufstaute, bis der Damm schließlich brach und sie von der Flut überwältigt wurde und laut aufschrie.
    »Ich liebe dich«, sagte sie schüchtern, während er sie hielt, nachdem er ihre Tränen getrocknet und sie geküsst hatte.
    »Meine kleine Jungfrau, die keine Jungfrau mehr ist«, neckte er sie, als sie in den Kissen lag, nachdem er sie besessen hatte. »Schlaf jetzt.« Seine Zähne hoben sich weiß von seiner olivbraunen Haut ab, als er lachte, ein heidnischer Seeräuber, der erbeutet hatte, worauf er aus gewesen war.
    Als sie aufwachte, saß er mit übergeschlagenen Beinen auf dem Bett und zeichnete.
    »Was machst du da?«, fragte sie.
    »Ich halte eine sehr kostbare Erinnerung fest«, sagte er fröhlich. »Ich möchte diesen Tag nie vergessen.«
    »Du zeichnest mich?« Aus irgendeinem Grund brachte sie das auf. »Kann ich es sehen?«
    »Da gibt es nichts zu sehen. Bloß ein paar Linien, die allein für mich Bedeutung haben. Bleibst du da und führst mich in Versuchung, zu dir zurückzukommen?«
    Er warf den Skizzenblock beiseite und legte sich zu ihr, und sehr schnell vergaß Amber, dass sie je aufgebracht gewesen war.
     
    Wie wunderbar phantastisch zauberhaft und vollkommen glücklich sie war. Sie hatte sich nie vorgestellt, dass das Leben so sein konnte. Zum ersten Mal seit dem Tod ihrer Eltern fühlte sie sich vollständig und ganz. Jean-Phi lippe hatte die Leere in ihrem Innern vertrieben. Wenn sie sich geliebt hatten und er eingeschlafen war, lag sie manchmal neben ihm und beobachtete ihn, angefüllt mit so viel Liebe zu ihm, so viel Glück, dass sie das Gefühl hatte, ihr Herz müsste platzen.
    Sie waren zwei Hälften eines Ganzen, erklärte Jean-Phi lippe ihr, und dazu bestimmt, zusammen zu sein. Seine Worte waren ein Echo ihrer Gefühle. Sie war sich sicher, dass ihre Eltern irgendwie die Hände im Spiel hatten und sie zu ihm geführt hatten, einem Künstler wie ihr Vater, einem Mann, mit dem sie ihr tiefstes Inneres teilen konnte.
    Sie hatten noch nicht über die Zukunft gesprochen, doch das war nicht nötig, denn Amber wusste, dass sie füreinander bestimmt waren und nichts sie trennen konnte, nicht einmal ihre Großmutter.
    Jean-Philippe hatte ihr erzählt, dass sie in Paris wohnen würden, in einer Wohnung mit Blick über die Seine, und Amber hatte gelacht, denn seine Worte hatten ihre Tagträume beschrieben.
    Er würde Die Tochter des Seidenhändlers ausstellen, und die Kritiker würden sich mit Lob überschlagen. Amber würde ihm Glück bringen, hatte er ihr erklärt, und reiche Mäzene, die seine Gemälde kaufen würden.
    Er jubelte aufgeregt und zog sie lachend an sich und küsste sie und sagte ihr, dass er sie liebte.
    »Ich will, dass wir immer zusammen sind«, hatte sie Jean-Philippe ernst gesagt, als sie in seinen Armen in seinem Bett lag.
    »Das werden wir«, antwortete er. »Es kann gar nicht anders sein, denn ich kann ohne dich nicht leben.«
     
    Die Tage trieben dahin in einem Dunst aus Liebe und Entdeckung, und Freude hüllte Amber ein wie eine leuchtende Wolke.
    Die kleine Arabella wurde wieder gesund, und Lady Levington tauchte aus dem Kinderzimmer auf und entschuldigte sich bei Amber dafür, dass sie sie vernachlässigt hatte.
    Jean-Philippe wurde regelmäßig zum Abendessen eingeladen. Lady Levington behandelte ihn ganz so, als wäre er ihr Patensohn.
    Es war Himmel und Hölle zugleich, wenn er ihr am Tisch gegenübersaß, und eine süße Folter. Der Himmel, weil sie im selben Zimmer waren, und die Hölle, weil es, wie Jean-Philippe sie gewarnt hatte, besser war, ihre Gefühle füreinander nicht öffentlich zu zeigen, denn wenn sie dies taten, würde Lady Levington sich veranlasst sehen, dafür zu sorgen, dass sie nicht mehr allein waren. Sie nahm schlicht an, dass Jean-Philippes nicht existierende Haushälterin als Ambers Anstandsdame fungierte, wie es die Konvention verlangte.
    Amber wusste jetzt, dass sie vorher noch nie richtig verstanden hatte, was Glück war und zu welcher Leidenschaft sie fähig war. Allein wenn sie in ihren Briefen nach Hause an ihre Großmutter und Jay seinen Namen niederschrieb – auch wenn sie nicht mehr verriet, als dass er sie irgendwohin begleitet hatte -, erfüllte sie das mit fast unerträglichem Entzücken.
     
    Lord Levington, Henry und Beth wurden zurückerwartet,

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