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Der Glanz des Mondes

Der Glanz des Mondes

Titel: Der Glanz des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lian Hearn
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wird.«
    »Es ist ganz gleich, wem die Domäne gehört; Seine Lordschaft werden niemals von Oshima zurückkehren.«
    »Nehmt ihm das Kind weg«, befahl Makoto den Männern wütend und wandte sich an den Fischer. »Dein Sohn wird sterben, wenn du nicht gehorchst!«
    »Nehmt ihn euch!«, schrie der Mann. »Tötet ihn doch! Ich hätte es selbst tun sollen. Und tötet mich als Nächsten, dann hat mein Leiden endlich ein Ende.«
    Makoto sprang vom Pferd, um sich das Kind selbst zu holen. Es klammerte sich an den Hals des Vaters wie ein Affe, lauthals schluchzend.
    »Lass sie«, sagte ich, saß ebenfalls ab und übergab Jiro die Zügel. »Wir können sie nicht zwingen.« Ich musterte den Mann, darauf achtend, ihm dabei nicht in die Augen zu sehen; nach seinem ersten kurzen Blick sah er mich nicht wieder an. »Was haben wir zu essen dabei?«
    Jiro öffnete die Satteltaschen und holte in Seetang gewickelten Reis heraus, gewürzt mit eingelegten Pflaumen, und getrockneten Fisch.
    »Ich möchte unter vier Augen mit dir reden«, sagte ich zu dem Mann. »Willst du mit deinem Kind nicht Platz nehmen und mit mir essen?«
    Er schluckte schwer, den Blick auf die Mahlzeit gerichtet. Das Kind roch den Fisch, drehte den Kopf und streckte Jiro seine kleine Hand entgegen.
    Der Vater nickte.
    »Lasst ihn los«, sagte ich zu den Männern und nahm Jiro das Essen ab. Vor einer der Hütten lag ein umgedrehtes Boot. »Wir setzen uns dort drüben hin.«
    Ich lief zum Boot hinüber und der Mann folgte mir. Als ich mich setzte, kniete er sich mit gesenktem Kopf vor mich hin. Seinen Sohn setzte er im Sand ab und drückte ihm ebenfalls den Kopf nach unten. Der Kleine hatte aufgehört zu schluchzen, schniefte aber von Zeit zu Zeit noch lautstark.
    Ich hielt das Essen mit ausgestreckter Hand vor mich und sprach flüsternd das erste Gebet der Verborgenen darüber, den Blick die ganze Zeit auf das Gesicht des Mannes gerichtet.
    Sein Mund formte Worte. Er nahm das Essen nicht an. Das Kind griff danach und begann wieder zu weinen. »Falls Sie versuchen mich in eine Falle zu locken, möge der Geheime Gott Ihnen vergeben.« Er sprach das zweite Gebet und nahm den Reisball. Ihn in kleine Stücke brechend, begann er seinen Sohn damit zu füttern. »Zumindest wird mein Sohn einmal Reis geschmeckt haben, bevor er stirbt.«
    »Ich versuche nicht, dich in eine Falle zu locken.« Ich reichte ihm einen zweiten Reisball, den er sich gierig in den Mund stopfte. »Ich bin Otori Takeo, Erbe des Otoriclans. Aber ich wuchs bei den Verborgenen auf und wurde als Kind Tomasu gerufen.«
    »Möge Er Sie segnen und beschützen«, sagte er und nahm den Fisch, den ich ihm reichte. »Woran haben Sie mich erkannt?«
    »Als du sagtest, dass du dich und deinen Sohn besser hättest umbringen sollen, schoss dein Blick für einen kurzen Moment gen Himmel, als würdest du beten.«
    »Ich habe den Geheimen Gott viele Male angefleht, mich zu sich zu nehmen. Sie wissen ja, dass es mir verboten ist, mich oder meinen Sohn zu töten.«
    »Seid ihr alle hier Verborgene?«
    »Ja, schon seit vielen Generationen, als die ersten Glaubenslehrer vom Festland herkamen. Wir sind dafür aber nie verfolgt worden. Die Herrscherin der Domäne, die letztes Jahr starb, hat uns immer beschützt. Aber die Banditen und Piraten werden immer dreister und zahlreicher und sie wissen, dass wir uns nicht wehren können.«
    Er brach ein Stückchen Fisch ab und gab es seinem Kind. Das Fischstück umklammernd starrte der Junge mich an. Seine Augen waren rot umrändert und verklebt, sein Gesicht schmutzig und tränenverschmiert. Plötzlich schenkte er mir ein kleines, vorsichtiges Lächeln.
    »Wie ich dir sagte, hat meine Frau diese Domäne von Lady Maruyama geerbt. Ich schwöre, dass wir sie von allen Banditen befreien werden, um sie für euch sicher zu machen. Ich kenne Teradas Sohn noch aus Hagi und muss dringend mit ihm sprechen.«
    »Es gibt jemanden, der euch helfen kann. Er hat keine Kinder, und ich habe gehört, dass er schon auf Oshima gewesen ist. Ich werde versuchen ihn zu finden. Geht zum Schrein. Die Priester sind geflohen, deshalb ist niemand dort, aber Sie können die Gebäude benutzen und Ihre Männer und Pferde dort unterbringen. Wenn er dazu bereit ist, euch hinüberzubringen, wird er heute Abend zu euch kommen. Man segelt einen halben Tag bis nach Oshima und ihr werdet bei Flut aufbrechen müssen, also morgens oder abends, das muss er entscheiden.«
    »Du wirst es nicht bereuen, uns geholfen zu

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