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Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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oder fünf Jahren, nicht wahr?«, fragte Lyle.
    »Genau. Sie starteten in Trespassey Harbour in Neufundland und landeten in Halifax, Nova Scotia. Dort wurden sie vom Wetter aufgehalten, aber schließlich schafften sie es bis Burry Port in Südwales, und der Tank war beinahe vollständig leer. Ursprünglich war Irland als Ziel auserkoren worden. Der Flug dauerte genau zwanzig Stunden und vier Minuten. Sehr zu Amelias Verdruss wurde die Leistung von Stultz und Gordon in keiner Weise gewürdigt. Niemand schenkte ihr Gehör, als sie wieder und wieder erklärte, sie sei nur Passagierin gewesen, ein Gepäckstück, nichts weiter als ein Sack voller Kartoffeln. Sie kündigte an, dass sie es eines Tages allein tun würde, aber alle Reporter wollten nur mit der Frau sprechen, die den Atlantik überquert hatte. Sogar der amerikanische Präsident Coolidge sandte seine Glückwünsche.«
    »Bei allem Respekt, Miss Sweeney, aber ich bin doch sehr überrascht, dass Sie als Pilotin für Australien engagiert wurden«, sagte Jack. »Dieser Reverend muss ein recht fortschrittlich denkender Mann sein.«
    »Das könnte sein«, antwortete Alison. »Oder er hatte nicht allzu viele Kandidaten zur Auswahl.«
    Im Laufe der folgenden Wochen verbrachten Alison und Lyle jeden Tag viele Stunden miteinander und kamen sich langsam näher. Er erfuhr, dass sie mit einem Angehörigen der britischen Streitkräfte verheiratet gewesen war, aber dass sie sich hatten scheiden lassen.
    »Es war nicht so, dass wir uns nicht mehr verstanden hätten«, erzählte Alison. »Bob ist Pilot bei der Air Force. Ich dachte, er würde nach dem Krieg die Uniform an den Nagel hängen, aber er wollte beim Militär bleiben, während ich bereit für etwas Neues, Aufregendes war. Wir hatten oft darüber geredet, dass er in einem zivilen Beruf in einem anderen Land arbeiten könnte, was uns beiden Gelegenheit gegeben hätte, die Welt kennenzulernen, Kanada etwa oder Neuseeland. Aber als es Zeit wurde, etwas Konkretes zu planen, schien er kalte Füße zu bekommen. Er wollte in der Armee bleiben, und zwar auf einem Militärstützpunkt in England, und eine Familie gründen. Nur die Frau eines Fliegers zu sein, hätte mich zu sehr eingeschränkt. Da muss man zu viele Regeln befolgen, vor allem, wenn man auf einem Militärstützpunkt lebt, wie wir das taten.«
    »Ich kenne Sie ja noch nicht so lange, aber als Frau eines Soldaten kann ich Sie mir nicht vorstellen«, sagte Lyle. Ihm war klar, dass dies ein stark reglementiertes Leben wäre, und Alison hatte ja gerade gesagt, dass sie nicht gern viele Regeln befolgte.
    »Meine Regelverstöße haben mir immer Schwierigkeiten eingebracht«, gestand Alison. »Die Ehefrauen auf dem Stützpunkt haben oft etwas gemeinsam unternommen, und ich kam eines Tages auf die Idee, einen Pokerabend zu organisieren. Das war zwar in Ordnung, aber um Geld durften wir nicht spielen. Nur – ohne einen Einsatz macht Pokern keinen Spaß. Also setzten wir doch etwas ein, und einmal gewann ich richtig viel Geld von der Frau eines Majors. Natürlich musste sie das ihrem Mann irgendwie erklären. Bob und ich wurden in das Büro des Majors zitiert, und er hat uns ganz schön die Leviten gelesen. Zu meiner Verteidigung erwähnte ich dann, dass der Major ein Heuchler sei, denn er spielte selbst ständig um Geld mit Bob. Das kam nicht so gut an. Bob wurde ermahnt, er werde im Bunker enden, wenn er seine Frau nicht auf Kurs halte.«
    Lyle lachte, aber dann entschuldigte er sich. »Tut mir leid«, sagte er. »Ich sollte nicht lachen, aber das ist einfach zu komisch.«
    »Da war Bob anderer Meinung«, erwiderte Alison und fiel in das Gelächter mit ein.
    »Und wie viel Geld haben Sie der Frau vom Major abgeknöpft?«
    »Genug für diese Reise«, sagte Alison feixend.
    »Schön für Sie«, meinte Lyle.
    »Ein andermal habe ich die anderen Frauen zu einem Rennen auf der Start- und Landebahn herausgefordert, es ging natürlich wieder um Geld. Die Militärpolizei erwischte uns. Ich verstand die ganze Aufregung nicht, denn es war schon Mitternacht.«
    »Ein Rennen zu Fuß?«
    »Nein, wir waren auf Fahrrädern, in Nachthemden. Zugegeben, wir haben die Räder aus dem Lager ›geliehen‹, und wir hatten etwas zu viel getrunken, aber um die Zeit herrschte kein Flugverkehr.«
    Wieder lachte Lyle.
    »Ganz ehrlich, die Leute in der Armee haben einfach keinen Sinn für Humor«, sagte Alison.
    »Ganz meine Meinung«, stimmte Lyle zu. »So eine abenteuerlustige Frau ist mir noch

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