Der glueckliche Manager
machen.«
Was soll man dazu sagen? Das stimmt ohne Einschränkung. »Sehr gut« ist für mich Perfektionismus. Ich weiß, dass ich niemals perfekt sein werde. Ich will nicht den Aufwand betreiben, perfekt zu werden. Daher erwarte ich auch nicht, dass ich perfekt bin. Ich bin mit »gut« zufrieden. Ich bin »gut«, und das macht mich glücklich.
Google macht es anderen Firmen vor. »Gut« ist das Ziel. Dabei kann Google durchaus als erfolgreiches Unternehmen gelten. Wenn ich mich noch an den Wahn eines »In Search of Excellence« erinnere, dann wäre Google mit von der Partie gewesen, auch mit dem Bekenntnis zu »gut«.
Die Perfektionisten sind nicht die Besten. Sie sind die Spielverderber. Sie sind diejenigen, die ein Unternehmen viel Geld kosten. Perfektionisten stehen sich meist selbst im Weg. Meine Erfahrung mit Perfektionisten ist, dass sie ihre Aufgaben häufig nicht rechtzeitig fertigstellen. Sie finden das Ergebnis immer noch nicht gut genug, obwohl sie Tag und Nacht an der Sache sitzen. Manche werden sogar nie fertig. Meine schlimmste Erfahrung machte ich mit einem Kollegen, der sich zunächst immer über meine Arbeitsergebnisse beschwerte. Sie waren ihm nicht gut genug. Er hatte nicht nur an sich selbst übertriebene Ansprüche, sondern auch an andere, also an mich. Er vermittelte mir das Gefühl, dass ich nicht gut genug sei. Meine Befriedigung war jedoch sehr groß, als mein Projekt dann einwandfrei lief und er mit seinem Projekt einfach nicht in die Gänge kam. Schließlich hat der Chef mich befördert.
Ich habe bei diesem Kollegen Unsicherheiten bemerkt und kam zu der Überzeugung, dass Perfektionisten häufig nicht aus gesunder, positiver Leistungsbereitschaft handeln, sondern aus Unsicherheit: Sie fühlen sich regelrecht dazu gezwungen, alles besonders gut und richtig zu machen, weil sie negative Konsequenzen befürchten und beängstigende Entwicklungen unter Kontrolle halten wollen. Sie scheuen sich vor Verantwortung.
Ich fühle mich solchen Perfektionisten ausgeliefert. Selbstverständlich gibt es verschiedene Facetten von Perfektionismus. Übertriebener Perfektionismus führt mit Sicherheit zum Chaos, nämlich dann, wenn man Aufgaben oder Entscheidungen immer wieder aufschiebt, weil alles ganz perfekt sein soll.
In diesem Sinne sind sogar Messis Perfektionisten. Die können »alles noch einmal benötigen« und heben es auf…
Die Geschichte vom Besuch auf dem Land
Ein Mann wollte seinem Sohn zeigen, wie arme Leute leben. So fuhren sie aufs Land, wo Vater und Sohn einen Tag und eine Nacht auf einem Bauernhof verbrachten, der einer ganz offensichtlich armen Familie gehörte.
Wieder zu Hause, fragte der Vater seinen Sohn: »Wie hat dir dieser Ausflug gefallen?«
»Ich fand ihn sehr interessant!«, antwortete der Sohn.
»Und hast du gesehen, wie arm manche Menschen sind?«
»Oh ja, Vater, das habe ich gesehen.«
»Was hast du daraus gelernt?«, fragte der Vater nun.
Und der Sohn gab seinem Vater die folgende Antwort: »Wir haben einen Hund, die Leute auf dem Bauernhof aber haben vier Hunde. Wir haben ein Haus mit einem Swimming-Pool, der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, die Menschen, die auf dem Bauernhof leben, haben jedoch einen großen See, dessen Ufer man von der einen Seite aus kaum sehen kann. In unserem Garten sind prächtige Lampen aufgestellt, sie jedoch haben die Sterne, die ihr Land erhellen. Unsere Terrasse reicht bis zum Vorgarten, sie aber haben einen freien Blick bis zum Horizont.«
Der Vater war sprachlos.
Und der Sohn fügte noch hinzu: »Danke, Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind.«
1 Die Quelle dieses Gedichts ist nicht sicher nachgewiesen. Es wird Nicole Stair, einer Amerikanerin, zugeschrieben, die es in hohem Alter verfasste. Rechteinhaber konnten bisher leider nicht ermittelt werden
Wie sich das Glück äußert
Glück ist etwas, das man zum ersten Mal wahrnimmt,
wenn es sich mit großem Getöse verabschiedet.
Marcel Achard
Wie wirkt sich das Glück auf uns aus?
In Search of Happiness: Auf der Suche nach dem Glück. Für viele Menschen ist diese Art von Suche sehr schwer. Manche halten es wie Mark Twain, der einmal gesagt hat: »Nachdem wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.« Ihre Suche ist gezeichnet von Hektik und Stress. Diese Suche trägt den Keim des Misserfolgs in sich. Besser ist es, sich die chinesische Sichtweise anzueignen: »Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten
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