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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Was ist geschehen?« fragte der Chinese, als ich neben ihm stand. Ich hob die Schultern.
    »Das beste verpasst du immer«, sagte ich grinsend zu ihm, wobei das Grinsen ein wenig gequält ausfiel, was schließlich kein Wunder war. In Stichworten berichtete ich Suko, was vorgefallen war.
    ***
    Er schüttelte nur den Kopf. »Verdammt, verdammt«, murmelte er, »da haben wir es also mit zwei Parteien zu tun.«
    »Sieht ganz so aus.«
    »Willst du mit den Polizisten zusammenarbeiten?« fragte der Chinese.
    »Mal sehen.«
    »Ich halte mich auf jeden Fall zurück«, erklärte Suko, womit ich einverstanden war.
    Über die meisten Kopfe der Anwesenden konnte ich hinwegschauen.
    Ich sah, wie die Polizisten gestikulierten. Sie hatten bereits mit der Zeugenbefragung begonnen. Es war klar, dass sie irgendwann auch mich suchen würden.
    »Ich gehe freiwillig«, sagte ich zu Suko. »Sieh du zu, dass du dich ein wenig umhörst. Du fällst kaum auf.«
    Mein Freund nickte.
    Dann trennten wir uns.
    Der Chinese tat so, als hätte er von all dem überhaupt nichts gewusst.
    Ein Hotelboy, er hatte vor dem Hotel auf dem Boden gelegen und einen harten Schlag erhalten, schilderte seine Heldentaten einem aufmerksamen Zuhörerkreis. Nach seinen Aussagen zu urteilen, hätte er die drei Mönche fast gestellt, und es war eigentlich nur einem Zufall zu verdanken, dass die überhaupt entkommen waren. Dabei konnte der junge Bursche froh sein, dass er noch lebte.
    Plötzlich stand jemand neben Suko und tippte ihm auf die Schulter. Es war Tai Pe.
    »Du?« sagte der Chinese erstaunt.
    Der Erhabene lächelte nur.
    »Dann weißt du sicher auch, was vorgefallen ist«, meinte Suko. »Ich hörte es.«
    »Und?«
    Tai Pe schaute sich um. »Komm mit nach draußen. Hier sind mir zu viele Ohren.«
    Für einen Moment dachte Suko an mich, dann aber sah er ein, dass er mir jetzt nicht helfen konnte, und ließ sich mit an die Luft ziehen. Zum Glück standen keine Polizisten Posten, die jeden kontrollierten, der das Hotel verlassen wollte. Soviel Routine hatte man hier wohl noch nicht.
    Die beiden Männer traten auf die Straße. »Lass uns ein wenig fortgehen«, schlug Tai Pe vor.
    »Willst du mich entführen?«
    »Nein, nein, aber ich bringe dich zu Freunden. Dort sind wir einigermaßen sicher.«
    »Meinetwegen.«
    Nebeneinander gingen sie her. Suko hatte seine Blicke überall.
    Es war noch nicht dunkel geworden, obwohl in manchen Häusern schon die Lichter brannten.
    Suko und Tai Pe gingen nicht sehr weit über den breiten Gehsteig der Hauptstraße. Sie bogen rasch in eine Seitengasse ab, in der am Anfang noch Steinhäuser standen. Sehr bald wechselte die Szenerie. Es war zu merken, dass sie ein ärmeres Viertel der Stadt ansteuerten. Die Häuser wurden primitiver, niedriger. Es waren nur noch Hütten, vor denen die Menschen saßen und den beiden Männern nachschauten. In der Nähe gurgelte ein kleiner Bach.
    Frauen mit Wäschekörben schritten dorthin. Die Straße hatte kein Pflaster mehr. Suko und Tai Pe gingen über festgestampften Lehm.
    Exotische Gerüche schwangen über die Straße. In zahlreichen Hütten wurde gekocht. Manchmal auch im Freien. Die Menschen hatten sich dazu primitive Öfen aus Steinen gebaut.
    Sie erreichten einen ziemlich großen Platz.
    Schlagartig wechselte die Szenerie.
    Mitten auf dem Platz stand ein Tempel.
    Er war nicht sehr groß, aber äußerst gepflegt. Eine blühende Hecke umgab ihn, die nur einen Durchlass freiließ, der auch als Eingang diente. Den benutzten die beiden Männer.
    Jetzt sah Suko das Gebäude erst richtig. Die untergehende Sonne tauchte die abgestuften, weit vorgezogenen Dächer in ein goldenes Licht und verschönerte sie mit ihrem strahlenden Kranz.
    Auf den weißen Mauern waren Zeichnungen zu sehen, die Abschnitte aus dem Leben Buddhas zeigten. Buddha bei den Armen, Buddha als meditierender Mönch, Buddha als Betender. Eine breite Treppe führte hoch zum Eingang. An den Seiten der Stufen standen Blumenschalen, aber auch trog ähnliche Gegenstände mit Lebensmitteln.
    Opfergaben.
    Eine geschnitzte und mit Blattgold verzierte Holztür bildete den Eingang.
    Suko blieb stehen. »Was sollen wir hier?« fragte er leise, weil er die andächtige Stille nicht stören wollte.
    »Du sollst vorbereitet werden«, erklärte Tai Pe. »Diese Mönche, die uns gleich in Empfang nehmen werden, sind Feinde und Gegner des goldenen Buddha.«
    »Aha.« Tai Pe zog die Tür auf und entledigte sich dicht hinter der Schwelle seiner

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