Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
Vom Netzwerk:
auf das Patrouillenboot hinab. Er spürte, wie sich sein Körper aus dem Sitz hob und gegen die Schultergurte presste.
    Durch die Plexiglaskanzel kam das Boot in Sicht und wurde immer größer.
    Der Bugschütze versuchte, den Helikopter abzuschießen, doch die Brückenaufbauten engten sein Schussfeld merklich ein.
    Solange der Hubschrauber sich noch hoch am Himmel befand, konnte er einige hundert Schuss abgeben, aber sie gingen fehl, und die Gelegenheit war vertan.
    Adams raste im Sturzflug heran. Fünfundzwanzig Meter über dem Boot riss er die Nase des R-44 hoch und betätigte genau am tiefsten Punkt der Flugbahn den Abwurfschalter. Die beiden Waffengondeln lösten sich von den Seiten des Helikopters und fielen auf das Heck des Polizeiboots. Ein elektrischer Funke der sich trennenden Stromversorgung zündete eine der verbleibenden Raketen. Sie schoss die letzten sechs Meter voran und verwandelte den hinteren Teil des Boots in eine Feuerhölle.
    Ohne das Gewicht der Gondeln ließ die Maschine sich wieder besser handhaben. Adam setzte Kurs auf die
Oregon
und hielt nach dem Schiff Ausschau.
    »Das war der zweite Streich«, sagte er leise. »Und jetzt ab nach Hause.«
    Wenn man sich bei schlechtem Wetter auf dem offenen Meer befindet, wirkt jedes Schiff tröstlich und behaglich. Für die sieben Teammitglieder, die samt dem goldenen Buddha auf ihren kleinen Booten von der chinesischen Marine gejagt wurden, war der sich aus dem Dunst schälende Bug der
Oregon
ein genauso willkommener Anblick wie vier Asse auf der Hand für einen bislang glücklosen Pokerspieler.
    »Fahrt zu den Davits«, sagte Hanley über Funk. »Wir müssen euch schnell an Bord holen.«
    Die zwei Zodiacs steuerten die Auslegerkräne zu beiden Seiten des Hecks der
Oregon
an. Nach weniger als zwei Minuten befanden sich die Boote samt ihrer Insassen sicher an Deck.
    Murphy stieg aus. Franklin Lincoln kam zu ihm.
    »Ich habe unterdessen dein Spielzeug bedient«, sagte er.
    »Du kannst dir ein weiteres kleines Schiff auf das Schaltpult kleben.«
    Murphy lächelte. »Gut gemacht, Tex.«
    »Sind alle in Ordnung?«, fragte Lincoln.
    »Alle außer Jones da drüben«, sagte Murphy. »Wir müssen ihn zur Krankenstation tragen.«
    Lincoln ging zu dem anderen Zodiac und sah hinein.
    »Jones, du siehst erbärmlich aus«, sagte er lächelnd.
    »Bring mich nicht zum Lachen«, erwiderte Jones. »Meine Rippen tun höllisch weh.«
    »Habt ihr den Auftrag erledigt?«, fragte Lincoln.
    »Selbstverständlich«, sagte Jones und wies auf die Kiste mit dem goldenen Buddha. »Und jetzt schafft mich gefälligst auf die Krankenstation, und gebt mir etwas gegen die Schmerzen.«
    »Na klar«, sagte Lincoln, griff in das Schlauchboot und hob Jones so vorsichtig und mühelos vom Boden auf, als würde er einen Welpen aus dem Brutkasten nehmen.
    »Drei Minuten bis zum Abschuss«, verkündete eine Stimme über den Bordfunk der
Santa Fe
.
    Die beiden modifizierten Tomahawk-Marschflugkörper steckten bereits in den Startschächten. Sie waren mit experimentellen FRITZY-Modulen bestückt, die durch ihre Wellenstrahlung jede Art von Elektrik stören konnten. Captain Farragut wartete gespannt auf den Abschuss. Im Hinblick auf seine Besatzung machte er sich nicht die geringsten Sorgen – die Männer waren erstklassig ausgebildet und würden die Aufgabe tadellos meistern. Aber er war neugierig, ob FRITZY tatsächlich den hohen Erwartungen entsprach – und ob ihm die Ehre gebühren würde, das System erstmals im Gefecht eingesetzt zu haben. Dieser Umstand könnte sich als nützlich für seine nächste Beförderung erweisen; mindestens aber würde er ihm zu einigen Gläsern Freibier verhelfen, sobald die
Santa Fe
wieder in ihren Heimathafen einlief.
    »Abschussklappen geöffnet, Sir«, meldete der leitende Ingenieur. »Alle Systeme bereit.«
    »Wir sehen dich«, sagte Hanley zu Adams, »aber du musst
sofort
landen.«
    Adams näherte sich der
Oregon
von achtern und steuerte die Landeplattform an.
    »Noch ungefähr zwei Minuten«, sagte Adams.
    »In anderthalb Minuten wird deine komplette Elektrik ausfallen«, erklärte Hanley mit Blick auf einen Timer.
    »Räumt das Deck«, sagte Adams laut. »Ich gehe in den Steigflug, schalte den Antrieb ab und wechsle auf Autorotation.«
    »Legt einen Schaumteppich«, befahl Hanley über Bordfunk.
    »In einer Minute schalten wir alles ab.«
    Viele Leute glauben, ein Helikopter würde wie ein Stein vom Himmel stürzen, sobald der Antrieb ausfällt. In Wahrheit

Weitere Kostenlose Bücher