Der goldene Buddha
Gürtel.
»Fahren Sie den Wagen vor«, wies er seinen Chauffeur an.
Dann unterbrach er die Verbindung und öffnete die Tür.
»Wollen Sie Ihr Gold denn nicht zurück?«, rief der Wissenschaftler ihm hinterher.
»Das können Sie behalten«, erwiderte der Milliardär. »Ich hab noch jede Menge von dem Zeug.«
»Sehr großzügig«, murmelte der Wissenschaftler, kratzte die inzwischen erkaltete Probe von der Metallplatte, verstaute sie mit dem Rest des Goldes in einem Umschlag und warf diesen in die oberste Schublade seines Schreibtischs.
Dann ging er zur Tür, löschte das Licht und schloss das Labor hinter sich ab. Einige Minuten später fuhr er auf seinem Moped über den Campus davon und schüttelte beim Gedanken an die seltsame Begegnung immer noch den Kopf.
In einem Lagerraum auf dem untersten Deck der
Oregon
standen Hanley und Kevin Nixon und musterten einen kleinen Fuhrpark.
»Wir sollten auf jeden Fall mehrere der Kräder und mindestens einen der Geländewagen vorbereiten«, sagte Hanley.
Nixon nickte und ging dann zu einem der Motorräder. Man hatte es nach dem letzten Gebrauch gesäubert und geölt.
Sämtliche Geräte der Corporation wurden ständig einsatzbereit gehalten – das war eine der grundlegenden Bedingungen, um erfolgreich sein zu können.
»Ich werde vorab einen kompletten Funktionstest durchführen«, sagte Nixon. »Soll ich uns einheimische Nummernschilder anfertigen?«
»Klingt gut«, erwiderte Hanley. »Ganz normale Kennzeichen, kein Diplomatenzeug.«
Nixon sah auf das Klemmbrett mit der von Cabrillo zusammengestellten Liste. »Wie es scheint, möchte Ross das Einsatzteam mit verdeckten Funkgeräten ausstatten und einen Zweitkanal zum Schiff offen halten.«
»Sorg dafür, dass die Batterien geladen sind, und überprüf alles gründlich«, sagte Hanley. »Ich lasse auf dem Hügel Barra einen Verstärker installieren, damit wir unsere eigenen Frequenzen nutzen können.«
»Stell am besten gleich ein Funkfeuer daneben«, sagte Nixon mit Blick auf das Klemmbrett. »Murphy will eine feste Zielkoordinate, falls er eine Rakete abfeuern muss.«
»Murphy«, sagte Hanley kopfschüttelnd. »Der würde sogar eine Reißzwecke per Vorschlaghammer in die Wand befördern.«
Nixon schaltete die Entlüftung ein und trat den Kickstarter des ersten Motorrads durch. Die Maschine erwachte lautstark zum Leben und lief danach ruhig im Leerlauf. Er schaltete den Motor aus und wiederholte die Prozedur bei dem nächsten Krad. So vergingen mehrere Stunden, während die beiden Männer erst einmal und dann ein zweites Mal die gesamte Ausrüstung überprüften.
Zur gleichen Zeit saß Mark Murphy in der Waffenkammer, die ein Stück weiter in Richtung Heck lag. Der Raum verfügte über eine Werkbank mit diversen Ladevorrichtungen sowie über zahllose Schubfächer voller Munition, Sprengladungen, Zeitschalter und Zünder. An den Wänden hingen Schränke mit automatischen Waffen, Gewehren und Pistolen. Es roch nach Schießpulver, Metall und Öl.
Auf der Werkbank lag ein Stück Stoff, und darauf wiederum lagen die Einzelteile eines M-16, der Standardwaffe des amerikanischen Militärs. Murphy betätigte den Startknopf einer digitalen Stoppuhr, nahm den Schaft und fing an, das Gewehr zusammenzusetzen. Als er fertig war, hielt er die Uhr an. Eine Minute und vier Sekunden – er hatte heute einen schlechten Tag.
Er ging zu einer der Schubladen, entnahm ihr mehrere gebogene Magazine und lud sie mit verschiedenen Munitionsarten.
»O Mann, ich liebe meinen Job«, sagte er laut.
Der Kleinbus bog auf die Brücke von Macau nach Taipa ein.
»Die Minutemen«, sagte Cabrillo. »Wie bist du ausgerechnet auf diesen Namen gekommen?«
»Man
könnte
ihn als Huldigung an Paul Revere und die Revolution begreifen«, erwiderte Truitt lachend.
»Müsste es nicht Paul Revere and The Raiders heißen?«, fragte Jones.
»Aber in Wahrheit«, fuhr Truitt fort, »ist es der Name der Band, die bereits engagiert wurde.«
»Wird es denn nicht etwas zu voll, wenn plötzlich zwei Bands auftauchen?«, fragte Ross.
»Das wäre der Fall, aber die echten Minutemen, eine kalifornische Coverband auf Tournee durch den Fernen Osten, wurden nach einem zweiwöchigen Gastspiel in den Bars von Phuket am Flughafen Bangkok verhaftet. Ein Zollbeamter hat im Rasierzeug des Drummers offenbar einen Joint gefunden.«
»Untergeschoben?«, fragte Cabrillo.
»Es ging nicht anders«, räumte Truitt ein. »Die Minutemen sind hierzulande wahrscheinlich die
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