Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
Vom Netzwerk:
Nebenauftrag erledigen«, sagte Cabrillo. »Das geht doch in Ordnung, oder?«
    »Solange es sich nicht auf unser Projekt auswirkt, gehen mich die Belange eurer Firma nichts an«, erwiderte Overholt.
    »Hervorragend«, sagte Cabrillo. »Falls alles plangemäß verläuft, werde ich euch keine Reisekosten zu berechnen brauchen.«
    »Geld ist kein Problem, alter Freund. Diese Sache kommt von ganz oben«, erklärte Overholt. »Aber es eilt – bringt es bitte noch vor Ostern über die Bühne.«
    »Genau deshalb kriegen wir ja so viel Geld, Lang …«
    Cabrillo lachte. »Weil wir so verflucht schnell sind. Du bekommst, was du brauchst, darauf hast du mein Wort.«
    »Das liebe ich so an dir«, erwiderte Overholt. »Deine angeborene Bescheidenheit.«
    »Ich ruf dich an, wenn wir fertig sind«, sagte Cabrillo.
    »Hauptsache, ich muss es nicht aus der Zeitung erfahren.«
    Overholt unterbrach die Verbindung, steckte das Telefon ein und vollführte ein paar Dehnübungen, bevor er wieder in den Jet stieg. Vierundzwanzig Stunden später ging er an Bord eines Militärtransporters, der von Südkalifornien zur Andrews Air Force Base in Maryland flog. Dort erwartete ihn bereits ein Wagen der CIA-Fahrbereitschaft und brachte ihn in die Zentrale.
    Auf dem Anwesen an der Estrada da Penha schritten die Vorbereitungen für die Party zügig voran. Ein Transporter nach dem anderen rollte durch das Tor, hielt an und entlud seine Fracht. Auf dem Rasen wurden binnen kürzester Zeit drei große gelb-weiß gestreifte Zelte errichtet, die jeweils mit einer Klimaanlage ausgestattet waren, um den Aufenthalt der Gäste angenehmer zu gestalten. Dann folgten zwei transportable Springbrunnen, die sechs Meter hohe und von bunten Scheinwerfern erleuchtete Fontänen in die Luft schleudern würden. Hinzu kamen rote Teppiche als Gehwege; eine Bühnenanlage; ein kleiner Konzertflügel für den Musiker, der während der Cocktailstunde spielen sollte; Papageien, Tauben und Pfauen; schließlich Tische, Stühle und Tischwäsche.
    Die Partyplanerin war eine Portugiesin mittleren Alters, hieß Iselda und hatte ihr schwarzes Haar zu einem festen Knoten zusammengebunden. Sie rauchte eine dünne dunkle Zigarette nach der anderen und schrie dabei dem Personal fortwährend Befehle zu.
    »Das sind nicht die Trinkpokale, die ich bestellt habe«, sagte sie, als einer der Arbeiter anfing, eine Kiste auszupacken. »Ich wollte die mit dem Goldrand – nehmen Sie sie wieder mit.«
    »Es tut mir Leid, Miss Iselda«, sagte der chinesische Arbeiter und schaute auf einem Zettel nach, »aber diese hier stehen auf der Liste.«
    »Nehmen Sie sie mit, und zwar schnell«, schimpfte sie und paffte wütend vor sich hin.
    Ein Pfau stolzierte ins Zelt und entleerte seinen Darm. Iselda schnappte sich einen Strohbesen und scheuchte den Vogel hinaus.
    »Wo ist die Laserbeleuchtung?«, rief sie an niemand Bestimmten gewandt.
    Zur selben Zeit stand Stanley Ho, der Gastgeber, in der obersten Etage des Hauses in einem seiner drei Arbeitszimmer, einem privaten Refugium, zu dem keiner seiner Bediensteten oder Assistenten Zutritt hatte. Die Mansarde war nach seinem Geschmack eingerichtet worden und brachte dessen Mittelmäßigkeit angemessen zum Ausdruck. Der Schreibtisch stammte aus einem alten Segelschiff, der Fernseher war ein brandneues Plasmagerät.
    Vor einer der Wände standen Bücherregale, aber im Gegensatz zu der Bibliothek, die Ho seinen Gästen vorführte, enthielten sie nicht etwa Klassiker, sondern billige Spionageromane und Western sowie Softpornos, in denen es meistens um eine bedrängte Unschuld vom Lande ging.
    Auf den Dielen lag ein riesiger Wollteppich mit Vogelmotiven, der von einem Navajo in Arizona gewebt worden war, und an den Wänden hingen gerahmte Filmplakate. Auf dem Tisch herrschte völlige Unordnung; zahlreiche Papierstapel, ein metallenes Automodell, eine verstaubte Messinglampe und eine Tasse aus Disney World, die als Stiftbecher diente, mussten sich den spärlichen Platz teilen.
    Ho ging zu einem kleinen Kühlschrank, der wie ein Banktresor aussah, und nahm eine Flasche Wasser heraus. Er schraubte den Deckel ab, trank einen Schluck und musterte den goldenen Buddha, der in seiner geöffneten Kiste auf dem Boden stand.
    Ho überlegte, ob er seine neueste Errungenschaft auf der Party zur Schau stellen sollte.
    In diesem Moment klingelte sein Telefon. Es war der Versicherungsgutachter, der um einen Termin bat. Ho nannte ihm eine Uhrzeit und ging dann wieder zurück, um

Weitere Kostenlose Bücher