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Der goldene Greif

Der goldene Greif

Titel: Der goldene Greif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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zu.
     
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    Seit einigen Tagen nun folgte Raigo dem Lauf des Than und hoffte, bald auf die von Phägor bezeichn e te Furt zu stoßen. Ob die Moradin wohl schon auf ihn warteten?
    Argin war nicht zu ihm zurückgekehrt, doch das hatte Raigo nicht weiter beunruhigt. Der Adler war bestimmt bei den Gefährten geblieben. Raigo nahm an, daß der Vogel genau wußte, daß er auf diese Weise bald wieder mit seinem Herr zusamme n treffen würde.
    Und wirklich - zwei Tage später sah Raigo am Himmel einen Adler seine Kreise zi e hen. Der helle Schrei des Vogels ließ sein Herz höher schlagen: Das war Argin!
    Wenige Minuten später ließ sich der geflügelte Freund auf seinem Platz auf dem Sattelknauf nieder. Lachend zauste ihm Raigo das Gefieder, und Ahath ließ ein freudiges Wiehern h ö ren.
    Und dann kamen sie aus einem nahen Wäldchen gestürzt: Werigan, Namur, Gilian, Findir und Storn - seine besten Freunde und Gefährten an Vangors Hof - die Krone der Moradin! Vangor hatte sie ziehen lassen, damit sie dem Ruf des Freundes folgen konnten, um ihm be i zustehen in Not und Gefahr. Laut jubelte Raigo auf, als er vom Pferd sprang und sich in die Arme der Kameraden warf.
     
    „Nun fürchte ich weder Dämonen noch Menschen!“ rief er aus. „Mit diesen Männer würde ich sogar das finstere Reich von Dontor, dem Herrn der Unterwelt, betreten!“
     
    „Ich hoffe nicht, daß du uns gerade zu diesem Unterfangen von Vangors reicher Tafel for t gelockt hast“, lachte Werigan, der älteste der fünf, „sonst würde ich mir noch einmal überl e gen, ob ich nicht wieder umkehren soll. Doch nun komm erst einmal mit! Wir haben dort drüben unter den Bäumen unser Lager aufgeschlagen. Ich kann mir vorstellen, daß du eine gute Mahlzeit und einen Becher heißen Wein gut vertragen kannst. Und dann wollen wir natürlich alle sofort wissen, was du erlebt hast und wozu du unsere Hilfe brauchst. Wir w a ren sehr e r schrocken, als Argin auf einmal durch ein Fenster in der Halle geflogen kam und sich direkt vor Vangor auf der Tafel niederließ.“
     
    „Ja, und der gute Vangor machte ein Gesicht, als habe es Frösche gehagelt“, prust e te Findir los, „denn der Vogel hatte mit seinen Schwingen Vangors Pokal umgestoßen und seinen Teller vom Tisch gefegt. Nun lag der Braten in des Königs Schoß und der Wein lief an se i nen Beinen hinunter. Das hättest du sehen müssen! Dieser Anblick war nicht mit Gold zu beza h len.“
     
    Die Männer lachten, auch Raigo, denn er konnte sich unschwer den Anblick des würdigen Vangor vorstellen, wie er mit dem Teller im Schoß und vom Wein durc h näßt auf den vor ihm hockenden Argin starrte. In ausgelassener Laune, die Arme um Werigans und Findirs Schu l tern gelegt, betrat Raigo das von den Freunden aufgeschlagene Zelt. Dann saßen alle g e mütlich beisammen, und Werigan bericht e te.
    Zuerst sei Vangor ungehalten gewesen, denn er hatte gemeint, seine nicht immer ganz ernsthaften Recken hätten sich einen Scherz mit ihm erlaubt. Dann aber ha t ten sie Argin erkannt, und als dieser seinen Flügel spreizte, entdeckten sie auch den kleinen Holzbehä l ter. Allen war klar, daß dies nur eine Nachricht von Neskon sein konnte und daß sie von höchster Wichti g keit sein mußte, da er sich sonst nie von Argin getrennt hätte. Vangor hatte die Botschaft überflogen und sie dann den versammelten Moradin vorgelesen.
     
    „Ihr wißt, wie sehr ich Neskon schätze“, hatte der König gesagt. „Darum bin ich froh, auf di e se Weise etwas von meinem Dank an ihn abtragen zu können. Er bittet nun um fünf Gefäh r ten. Wer von euch will seinem Ruf folgen? Doch bedenkt, er schreibt, daß große Gefa h ren auf ihn warten!“
     
    Keiner der Moradin hatte zurückstehen wollen, darum hatte Vangor dann die fünf Gefährten ausg e sucht, die Raigo stets am nähesten gestanden hatten.
     
    „Fast beleidigt es mich ein wenig“, hatte Vangor mit einem Lächeln gesagt, „daß ihr alle Neskon folgen und meinen Hof verlassen wollt. Doch ich weiß ja, wie ihr es meint. Jeder von euch liebt ihn genau wie ich, und darum seid ihr bereit, seine G e fahren mit ihm zu teilen. Doch er bittet nur um fünf Gefährten, und er wird einen Grund dafür haben. Außerdem - wer soll Ubiranien beschützen, wenn alle Moradin das Land verlassen?“
     
    So waren die fünf Erwählten am nächsten Morgen

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