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Der goldene Greif

Der goldene Greif

Titel: Der goldene Greif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Hafer und warme Streu bekommen, denn wir werden in dieser Stadt dort übernac h ten. In zwei bis drei Stunden können wir sie leicht erreichen. Sieh, dort unten st o ßen wir auch auf eine Straße. Das wird dir das Laufen e r leichtern.“
     
    Ahath schnaubte leicht und warf den Kopf, als habe auch er die Bedeutung der Stadt für sich erkannt. Ohne daß Raigo ihn antreiben mußte, setzte er sich in Bew e gung und lief auf das kleine Gehölz zu, hinter dem die Straße vorbeilief. In leichtem Galopp durchquerte er den lichten Hain. Die Sicht auf die dahinterliegende Straße wurde jedoch durch dichtes Busc h werk verborgen, das ihren Rand einsäumte. Raigo lachte über Ahaths Eile, doch auch er freute sich auf eine gute Mahlzeit und ein warmes Lager für die Nacht. Gerade dachte er darüber nach, daß ein heißes Bad der Gipfel der Wonne wäre, als ihn Handurs Klingen jäh aus seiner guten Laune riß. G e fahr drohte! Raigo trieb Ahath mitten durch das Gebüsch auf die Straße zu, denn er wollte im freien Gelände sein, wenn er angegriffen wurde. Zweige und Ranken fet z ten ihm um die Ohren, doch dann brach Ahath aus dem Gehölz und stand auf der Straße. Und dann sah Raigo sie: Fünf finstere Gestalten, bis an die Zähne bewaf f net, kamen aus den Büschen gestürzt. Drei von ihnen versperrten den Weg in Richtung auf die Stadt, die anderen zwei schnitten den Rückzug ab.
     
    „Was wollt ihr? Gebt den Weg frei!“ sagte Raigo ruhig.
     
    „Natürlich geben wir den Weg frei“, lachte einer der Räuber. „Wenn du ihn freiwillig zu Fuß und mit leeren Taschen fortsetzt, werden wir dich nicht daran hindern, zur Stadt zu gehen. Ansonsten werden wir wohl ein wenig nachhelfen müssen. Also los, steig' ab, gib alles he r aus, was du bei dir hast, und dann mach’ dich davon, wenn dir dein Leben lieb ist.“
     
    Raigo lächelte böse. Dann stieg er gehorsam aus dem Sattel.
     
    „Nun, wenn es denn sein muß, dann kommt und holt euch, was ihr wollt“, grollte er. „Ich werde euch ein wenig dabei helfen!“ - Auf sie!“ flüsterte er Ahath zu.
     
    Das große Pferd machte einen gewaltigen Satz aus dem Stand und brauste dann auf die drei Halunken zu. Vor ihnen bäumte sich der Hengst auf und schlug mit den Hufen. E r schreckt wichen die Männer zurück. Blitzschnell drehte sich Ahath um und keilte mit der Hi n terhand aus. Er traf einen der Räuber an den Kopf, und mit häßl i chem Geräusch brach das Genick des Mannes. Er war tot, ehe sein Körper den Boden berührte. Wieder stieg das Pferd, und die tödlichen Hufe fuhren nur um Handbreite am Kopf eines weiteren vorbei. D a bei deckte das kluge Tier Raigo so ab, daß dieser Teil der Angreifer nicht an Raigo herang e langen konnte. Der hatte inzwischen Handur gezogen und setzte sich gegen die beiden A n greifer in seinem Rücken zur Wehr. Raigo war so wütend, daß er wenig Federlesens mac h te. Nach ku r zem Schlagabtausch fuhr dem einen der Halunken das Schwert in die Seite und er sank tödlich verwundet zu Boden. Als der andere das sah, drehte er sich um und floh z u rück in die Büsche. Die beiden Übrigen versuchten immer noch, den wi r belnden Hufen des wild steigenden Ahath zu entgehen, der sie immer weiter von Raigo forttrieb.  Trotz der g e fährlichen Situation mußte Raigo lachen, als er sah, daß Ahath keinem der beiden Strolche Gelegenheit ließ, an ihm vorbeizukommen, und geschickt entweder die Vorder- oder die Hinterhufe fliegen ließ. Er hatte sie mittlerweile schon eine Strecke fortgetrieben, als Raigo ihn zurückrief. Als die Mä n ner sahen, daß zwei ihrer Kumpane auf der Strecke geblieben und der dritte geflohen war, wandten auch sie sich zur Flucht und rannten, als ob alle D ä monen hinter i h nen her wären.
    Schnaubend und wiehernd kam Ahath zu Raigo zurückgetrabt. Er warf den Kopf und rieb ihn dann an Raigos Schulter. Raigo tätschelte ihm den glatten Hals.
     
    „Das hast du gut gemacht, mein Alter!“ lobte er den Hengst. „Ich danke dir für de i ne Hilfe. Ohne dich wäre es mir schwer gefallen, der fünf Strauchdiebe Herr zu werden. Dafür sollst du auch heute Abend ein paar ganz besondere Leckerbissen bekommen. Aber nun komm! Wir sind lange genug aufgehalten worden. Laß uns sehen, daß wir noch vor der Dämm e rung die Stadt erreichen, damit uns die restlichen Schurken nicht aus Rache in der Dunke l heit au f lauern können.“
     
    Er schwang sich auf Ahaths Rücken, und dann trabten sie auf die Stadt

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