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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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meine das Baby.«
    Sukey versteckte ihr Gesicht an Steins Brust. Seine Arme fielen von ihrem Körper ab. Er schien tief in dem sterbenden Lagerfeuer etwas zu sehen. Harz in einem brennenden Scheit knallte. Sukey schluchzte leise, hoffnungslos.
    »König Thagdal«, sagte Stein endlich. »Trotz allem, was Aiken und Mayvar und Dionket versprachen. Er hat Sukey -Gewalt angetan.«
    »Er hat es sich nicht nehmen lassen, sie zu besteigen - als sie bereits mit deinem Kind schwanger war. Und manche Frauen - müssen in den ersten Wochen vorsichtig sein. Bis der kleine Embryo richtig festsitzt. So, jetzt weißt du, wem du die Schuld geben mußt.«
    Große Arme hoben sich und schlossen sich um die zitternde Gestalt. Stein sah weder Felice noch seine Frau an. Er beobachtete die Flammen. »Wir müssen eine Erkundung aus der Luft durchführen. Vielleicht auch auf dem Boden. Kannst du den Ballon in jede gewünschte Richtung lenken?«
    »Natürlich.«
    »Morgen, dann.« Er wiederholte: »Morgen. In aller Frühe.«
    Elizabeth kehrte in den Raum ohne Türen zurück.
    Sie konnte nirgendwo anders hingehen, wenn sie nicht willens war, passiv in Muriah zu warten, bis die Heerschar endlich ihre persönliche Abschirm-Sequenz entzifferte und sie erledigte. Seit der Flucht des Ballons hatten sie ein Dutzend erstklassiger Fernwahrnehmer ständig auf sie angesetzt, so daß sie mit gewöhnlichen Mitteln nicht mehr von Aven entkommen konnte. Und die Schiffsgattin hatte mit allen Anzeichen echten Bedauerns erklärt, sie sei unfähig, Elizabeth in Sicherheit zu teleportieren. Es war ein Jammer, so hatte Brede lamentiert, daß Elizabeth selbst nicht mehr PK besaß! Für sehr kurze Zeit hatte Elizabeth den Beteuerungen der Fremden geglaubt.
    Aber dann hatte die schlaue Zweigesichtige sich verraten. Ihre große Rassen-Vision - ihre Vorausschau - wenn Elizabeth ihr nur helfen würde, letzte Klarheit hineinzubringen! Eine von ihnen - oder sie beide - hatten eine Rolle darin zu Übernehmen ... und wenn sie in Einheit studierten, entdeckten sie bestimmt die Wahrheit.
    Elizabeth hätte Bredes Haus gemieden - und Dionket hatte ihr einen Zufluchtsort in seinem Verschwörer-Versteck oben auf dem Berg der Heroen angeboten. Aber sie wußte, daß auch die natürliche Abschirmung durch den Fels nicht genügte, um die Feinde auszuschließen. Nodonn koordinierte jetzt mehr als zweihundert mit wachsender Geschicklichkeit. Wenn einer von ihnen zufällig dies eine Angriffsmuster entdeckte und es anwandte, während sie schlief, würde sie nie mehr aufwachen.
    Nur in dem Raum ohne Türen war sie sicher vor ihnen. Was Brede anging ... es gab eine Möglichkeit, auch sie loszuwerden. Weg mit dir, falsche Einheit! Weg mit dir, verführerische Zwei-in-Einer mit deiner gleißnerischen Prolepsis, die nur zu einem neuen Benutztwerden führte! Elizabeth wollte keinen Trost annehmen, wenn der Preis dafür Verantwortung war. Nicht in einer so hoffnungslos barbarischen Situation, so fremd ihrer menschlichen metapsychischen Natur. Echte menschliche Wesen würden in diesem Exil, das von fremden Rassen kontrolliert wurde, immer geschlagen werden. Und Elizabeth war zu müde und herzenskrank, um sich zu einer Wartezeit von sechs Millionen Jahren zu verurteilen.
    Die Geistesstimme Bredes hörte nicht auf zu rufen: Wir brauchen dich! Alle drei Rassen brauchen dich! Sieh nur, wie es sein könnte! Sieh und finde Trost!
    Ich will nicht sehen. Ich will mich nicht benutzen lassen. Du hast mich dazu gebracht, dir zu voller Operanz zu verhelfen, eine Adeptin aus dir zu machen. Und nicht um deines Volkes willen, wie du sagtest, sondern um Zugang zu mir zu gewinnen. Um mich mit deinen Versuchungen erreichen zu können, o wohlbenanntes Zweigesicht. Aber ich will nicht dein Heiland sein, Fremde. Eine solche Rolle kann nicht koerziert werden. Du hast keinen Trost für mich. Mein Trost liegt sechs Millionen Jahre fern von hier, und diese Pliozän-Theosphäre ist unmenschlich und ungemildert durch Inkarnation. Deshalb laß mich in Ruhe! Laß mich in Ruhe ...
    In den alten Feuer-Kokon eingehüllt, trieb Elizabeth davon. Bredes Rufe wurden schwächer und schwächer und verstummten schließlich ganz.

5
    »Die Meerenge war in unserer Zeit nur fünfundzwanzig Kilometer breit«, sagte Stein zu Felice. »Und das war, nachdem sechs Millionen Jahre lang Strömungen daran gescheuert hatten. Es wird dir nicht gelingen, eine so breite Lücke hineinzusprengen, weißt du.«
    Stein und Felice beugten sich Über die

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