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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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aufgeblühten Wundem zu entdecken. Alles, was Sukey Über die Ringhockey-Spielerin wußte, hatte sie aus zweiter Hand von Stein. (Dieses arme kleine Kind mit den großen braunen Augen und dem zerrissenen Hemd - das war die Kerle niederschlagende Lesbierin, die Stein in der Auberge kennengelernt hatte?) Alle Befürchtungen, die Sukey gehegt haben mochte, verflogen vor der Aura guten Willens und freundlicher Kraft, die Felices Geist ausstrahlte.
    Eine Ruhepause von einem Tag (so meinte Sukey) würde ihnen Zeit geben, sich gegenseitig einzuschätzen, sich zu säÜbern und vernünftige Entscheidungen zu treffen, wohin es von hier aus gehen sollte. Vor allem bekam sie dadurch Gelegenheit, diese kitzlige Operation, die Entfernung von Steins Ring, durchzuführen.
    Der Doppelhebel-Stahlschneider lag in einem Kasten der Gondel.
    »Dann wird es mir gelingen, die Heilung seines Geistes zum größten Teil selbst durchzuführen, auch wenn sein Ring ab ist.« Ihre Scheu ließ Sukey zögern, bevor sie es Felice erklärte. »Da sind bestimmte mentale Verletzungen, die Elizabeth nicht beseitigen konnte, verstehst du. Sehr alte Traumata, verschlimmert durch den Ring. Aber dabei geht es weniger um Geschicklichkeit im Redigieren als um - Liebe.«
    Felice lachte leise. »Stein ist ein glücklicher Mann! Wenn du willst, nehme ich den Schneider, damit du dich ganz auf seinen Verstand konzentrieren kannst. Wenn es notwendig ist, kann ich ihn auch zur Ruhe koerzieren.«
    Sukey nickte. Beide beugten sich Über Sein, der mit weit offenen Augen auf dem drahtigen Gras lag. Bei der Durchtrennung des Rings schrie der Riese auf. Aber der treusorgende Geist war da mit Seelenmörtel und Balsam und leitete Steins Psychoenergien in die von Elizabeth vorbereiteten Kanäle. Stein würde nicht unter Entzugssymptomen zu leiden haben. Die anomalen Gehirnschaltungen des Rings und alle Spuren seines Eindringens schmolzen vor Sukeys heilender Kraft dahin. Gesünder, als er je gewesen war, lebte Stein Oleson.
    »Das genügt für jetzt«, sagte Sukey. »Ich will ihn aufwecken.«
    Steins Augen sahen sie. Lange Zeit sahen sie sonst nichts.
    Felice verließ die beiden und ging, die Fjord-Landschaft zu studieren, die porösen Lavablöcke und die Massen noch nicht verfestigter Asche und die Schlacke, die eine magere Vegetation am Leben erhielt. Erst Stunden später - lange nachdem Felice ihrer aller Kleider gewaschen hatte und Sukey in einer kurzen Episode der Reaktion zusammengebrochen war, worauf Stein die Rolle des Trösters Übernahm -begann Felice, in sachlichem Ton Über ihre Pläne für den Völkermord zu sprechen.
    Sie saßen in der Abenddämmerung um ein kleines Feuer. Die Jägerin hatte ihre Kraft beiläufig gezeigt, indem sie mit mentaler Energie ein Nagetier schoß, das einem kurzohrigen Kaninchen mit langen Hinterbeinen glich. Sie hatten es zum Abendessen geröstet, und zu dem süßen Biokuchen aus den Ballon-Rationen aßen sie leckere wilde Weintrauben. Stein und Sukey saßen satt und zufrieden und eng umschlungen da und hörten nicht richtig auf das, was Felice ihnen erzählte.
    «... und die Ringefabrik ist durch unseren Angriff kaum beschädigt worden, und so ist die dritte Phase von Madame Guderians großem Plan unerfüllt geblieben. Die Menschheit kann immer noch durch die Ringe versklavt werden. Es spielt keine Rolle, daß das Zeitportal geschlossen worden ist. Versteht ihr? Die Tanu brauchen nichts weiter zu tun, als ihr Verbot der Fortpflanzung zwischen Menschen zurückzunehmen, und nach einiger Zeit wird der Vorrat an potentiellen Sklaven größer sein als je zuvor. Und glaubt nur nicht, daß allein ringtragende Menschen mit den Fremden Zusammenarbeiten! Ihr hättet die bloßhalsigen menschlichen Kollaborateure heulen sehen sollen, nachdem wir Finiah vernichtet hatten. Diese Blödmänner zogen das Leben unter den Tanu vor!«
    Stein sagte zu Sukey: »Wir könnten nach Bordeaux gehen.
    Richard und ich waren der Meinung, dort würden die Exilbewohner leben, die den Wein lieben. Es könnte dort freie Menschen geben, wie Madame Guderians Haufen. Nur daß sie nicht mit eisernen Waffen Krieg führen, sondern einfach gemütlich leben. So im Robin-Hood-Stil. Ich würde uns eine hübsche Hütte bauen ...«
    Felice unterbrach: »Du hast mir nicht zugehört.«
    »Doch, Felice. Du könntest bei uns bleiben. Sukey und ich schulden dir viel. Ebenso alle anderen menschlichen Wesen im Exil. Was du mit deinen Freunden getan hast...«
    »Es ist uns nicht

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