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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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bezahlen. Und die menschlichen RäÜber - ob mit oder ohne Eisen, wir werden sie in der Großen Retorte schreien sehen, wenn sie zum ruhmreichen Ende des Wettstreits der Göttin ihr Leben opfern!«
    »Gut gesprochen«, bemerkte der Hochkönig. »Und jetzt, wo die Zukunft gesichert ist, halte ich es für richtig, zum Frühstück in die Burg zu gehen.«

4
    Das Flüchtlingscamp und das Feldlazarett waren am Ort des früheren Sammellagers in den Rheinniederungen eingerichtet worden. Da die Tanu sich zur Torburg und die loyalistischen Menschen Finiahs in die Seeforts zurückgezogen hatten, war es am Fluß für die Dauer des Waffenstillstands ziemlich sicher. Die Weisheit von Old Man Kawai hatte vorgeschrieben, daß die Unglücklichen nicht im Dorf bei den Verborgenen Quellen beherbergt werden sollten.
    »Das ist eine Sache einfacher Psychologie«, sagte er zu Peopeo Moxmox Burke. »Bringen wir sie in unsere Schlucht, werden sie dableiben wollen, denn bei uns finden sie fertige Häuser und einen Hauch von Zivilisation. Aber wir können fünf- oder sechshundert Leute nicht auf unbegrenzte Zeit verpflegen, und auch unsere Gebäude und sanitären Einrichtungen genügen nicht für eine solche Anzahl. Und die Firvulag bringen jeden Tag neue Verirrte! Nein - diese Flüchtlinge müssen motiviert werden, neue, eigene Siedlungen zu gründen. Aus diesem Grund werden wir sie in einem spartanischen Lager sammeln, sie medizinisch versorgen, mit Ausrüstungen und Führern versehen und so schnell wie möglich verteilen, bevor der Waffenstillstand nach dem Wettstreit endet und die Tanu mit Gegenmaßnahmen beginnen.«
    Dann machte Khalid Khan den Vorschlag mit der Eisenstraße. Der Schmied wies darauf hin, daß die Schmelze in der Wildnis der geeignete Platz für eine neue befestigte Siedlung der Menschen sei. Andere kleinere Dörfer könnten sich am Ufer der Mosel entlangziehen, um den Weg zwischen den Eisenwerken und den Verborgenen Quellen zu sichern.
    »Vorausgesetzt, daß die Tanu nicht zu bald nach Ende des Waffenstillstands mit einer Streitmacht zurückkehren«, hatte Khalid gesagt, »wird es uns gelingen, diese ganze Region für die Geringe Menschheit zu beschlagnahmen. Indem wir massenhaft Eisen produzieren. Die Flüchtlinge bekommen Arbeit und damit die Möglichkeit, für sich selbst zu sorgen, nachdem wir ihnen bei der Ansiedlung geholfen haben. Ich denke, wir können uns darauf verlassen, daß die Heuler sich davonmachen, sobald sich die Nachricht Über das Eisen verbreitet. Aber ein massierter Tanu-Feldzug wäre natürlich etwas anderes.«
    »Wenn die nächsten beiden Phasen meines Plans Erfolg haben«, erklärte Madame Guderian, »wird es keinen Feldzug geben.«
    Sieben Tage nach dem Angriff auf Finiah kamen Madame Guderian und Häuptling Burke auf Chalikos geritten, um zusammen mit Kawai eine letzte Besichtigung des Flüchtlingslagers vor dem Aufbruch nach Süden vorzunehmen. Die alte Frau und der große Indianer stiegen ab und banden ihre Tiere an Büsche nahe dem Fluß. Dann gingen sie mit dem alten Japaner in den Hain mit seinen Reihen von Hütten, deren Pultdächer mit Palmettoblättem gedeckt waren, und anderen ziemlich dürftigen Unterkünften. Herumliegender Unrat und Gestank nahmen allmählich Überhand.
    »Wir haben versucht, eine Flüchtlingspolizei zu bilden«, berichtete Kawai mit leiser Stimme, »aber viele leiden noch unter Schock und Depression und sind gleichgültig gegen Fragen der Hygiene und des ordentlichen Benehmens. Gestern hat es ein bißchen Ärger gegeben, wie Häuptling Burke Ihnen zweifellos erzählt hat. Eine Gruppe von vielleicht vierzig Leuten, angeführt von fünf ehemaligen Grauring-Soldaten, bestand darauf, wir sollten ihnen erlauben, daß sie zum Zwiebelfluß-Fort am See zögen. Wir beschafften ihnen eine Firvulag-Eskorte und schickten sie weg. Es wäre sinnlos gewesen, sie zurückzuhalten.«
    »Wir haben doch keinen der Ärzte verloren?« erkundigte Madame sich besorgt. »Oder die Glastechniker?«
    »Das medizinische Personal ist bei uns geblieben«, antwortete Kawai. »Die Leute waren gegen ihren Willen versklavt worden. Ein Glasbläser ist fort. Wir haben auch den Drucker, mehrere geschickte Steinmetze, ein paar Weber und Juweliere eingebüßt.«
    Die alte Frau versuchte zu lachen. »Den letzteren werden wir auf keinen Fall vermissen.« Ihre Stimme war heiser, und sie hustete oft. Während des Luftangriffs auf Finiah, als sie bewußtlos in dem Flieger lag, hatte sie Dämpfe von

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