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Der goldene Schwarm - Roman

Der goldene Schwarm - Roman

Titel: Der goldene Schwarm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knaus Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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entgegengesetzter Richtung noch einmal antreten muss, einschließlich der engen Abzweigung, die ihn vor fünf Minuten beinahe für alle Zeiten auseinandergerissen hätte. Er schiebt sich einfach weiter Richtung Sharrow House und wirft nur von Zeit zu Zeit einen Blick auf den Kompass, der Teil von Mathews Gangsterausrüstung gewesen ist.
    Dies ist der letzte Weg ins Sharrow House, der sich relativ einfach bewältigen lassen würde: durch den Boden und die Rohre. Shem Shem Tsien in seinem Badezimmer überwältigen und seine Maschine in Fetzen sprengen, bevor irgendjemand auch nur begreifen kann, was vor sich geht. Außerdem wäre man rechtzeitig wieder daheim zum Tee und zur Ordensverleihung und zu einer rasanten Ausreise in irgendeinen Staat, in dem die Landschaft schön ist und der kein Auslieferungsabkommen mit Großbritannien unterhält.
    Er ist nicht ganz auf gut Glück unterwegs. Die Tosher haben das Rohr als passierbar gekennzeichnet: Lange gelbe Streifen aus Emaillefarbe finden sich an der Einstiegsöffnung, um deutlich zu machen, dass man es wagen kann und irgendwo ankommt, dass es aber nicht viel Spaß machen wird. Grüne Farbe ist besser, blaue noch besser. Rote Farbe bedeutet: Unpassierbar.
    Das Rohr führt zu einem seichten Auffangbecken mit niedriger Decke. Überall an den Wänden gehen andere Rohrleitungen ab, einige breit, andere schmal, die sich in denselben Raum entleeren. Er will gerade in das nächste Rohr schlüpfen, als er jemanden rufen hört. Er dreht sich um und sieht drei winkende Tosher. Er winkt zurück – im Nachtmarkt-Stil.
    »Es ist ein unpassierbares«, sagt einer von ihnen, als sie ihn erreicht haben. »Wir ändern gerade die Kennzeichnung.«
    »Was ist passiert?«, fragt Joe.
    Der Tosher blickt ihn finster an. Er ist groß und grau und hat das dazu passende Gesicht. Seine Nase rümpft sich wie die einer Bulldogge. »Irgendein Scheißkerl hat Scheiße gebaut«, sagt er, »hat verfickte Elektrozäune und all so was in den verdammten Tunnel gestellt. Infrarotkameras und so. Mein Kumpel liegt im Krankenhaus, weil ihm jetzt die Pumpe streikt. Verbrennungen hat er auch. Die sagen, es wär ein Glück, dass er noch am Leben ist, bei der Menge an Saft, die durch ihn durchgegangen ist. Verficktes Botschaftsgebäude oder so was, nehm ich an. Die machen immer Ärger.«
    Joe nickt. »Gibt es einen anderen Weg da rein?«
    Der Mann starrt ihn an. »Ich kenn dich.«
    »Das bezweifle ich. Ich bin nicht …«
    »Du bist dieser Spork, das bist du. Crazy Joe.« Er dreht sich um, ruft etwas über seine Schulter. »Hey, Leute, das ist Crazy Joe!« Er wendet sich ihm wieder zu. »Jetzt erzähl mal, was du wirklich angestellt hast! Der Queen ins Höschen gegriffen? Die Bank von England ausgeraubt?«
    »Nichts dergleichen …«
    »Ach, garantiert. Ich hab deinen Vater gekannt, in den alten Zeiten. Na, du bist jedenfalls ein Korrekter, das seh ich doch. Jeder kann das sehen. Du ein Killer? Schwachsinn ist das. Der hat den Goldbarren aus dem Keller geholt, nehm ich an«, sagt er zu dem Mann hinter sich.
    Dieser nickt. »Wahrscheinlich.«
    »Du willst da also rein in dieses Haus?« Der erste Tosher macht eine vage Handbewegung in die Richtung.
    »Ja, sehr dringend.«
    »Na, von hier unten wird das nichts. Ist von allen Seiten aus das Gleiche. Queen Tosh persönlich ist stinksauer deswegen.«
    Joe lässt sich das einen Augenblick lang durch den Kopf gehen und schaut sich das Gewirr aus Rohren an, in dessen Zentrum sie stehen.
    »Weißt du«, sagt er vorsichtig, »dass Sharrow House einen Burggraben hat?«
    »Einen Burggraben ?«
    »Ernsthaft, ja.«
    »Na, dumm-di-dumm.«
    »Und ich würde ja mal sagen, dass Queen Tosh das nicht auf sich wird sitzen lassen wollen. Schneidest du die Tosher ab, schneiden die Tosher dich ab. Heißt das nicht so bei euch?«
    »Allerdings.«
    »Nun, mal angenommen, dass die Rohre irgendwie alle kaputtgehen würden und der Zulauf zu Bruch ginge … Oder eine Hauptleitung genau im richtigen Moment umgeleitet würde …«
    »Oh«, sagt der Tosher. »Ich verstehe. Meinst du, das würde den Scheiße bauenden Scheißkerl aus der Fassung bringen?«
    »Das meine ich.«
    »Diese Wassermenge könnte ’ne ziemliche Auswirkung haben, weißt du. Ist gefährlich, damit herumzusauen. Man könnte dafür sorgen, dass der Burggraben überläuft und das ganze Haus unter Wasser setzt.«
    Jetzt grinsen alle.
    »Das«, sagt einer der anderen Tosher ungerührt, »könnte ziemlich ablenkend wirken. Nur wenn

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