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Der goldene Schwarm - Roman

Der goldene Schwarm - Roman

Titel: Der goldene Schwarm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knaus Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Frankreich getroffen und dass sie miteinander ein Kind hatten. Es war alles sehr bohemienhaft, sehr modern gewesen, und geheiratet hatten sie nie. Als die Deutschen einmarschierten, entkamen Daniel und der Junge, seine Geliebte aber befand sich anderswo und musste zurückgelassen werden. Sie fand ihn nach dem Krieg wieder, aber zu diesem Zeitpunkt war alles anders – aus Gründen, über die man nicht offen sprechen durfte.
    Mathews Mutter, Frankie.
    Frankie war der immer nur flüchtig erblickte Traum des Hauses Spork, der nur mit Vorsicht erwähnt wurde, aus Angst, das Aussprechen ihres Namens könne sie herbeirufen – oder würde, zum verhärmten Kummer ihres Ehemannes und der erschreckenden Wut ihres Sohnes, es nicht vermögen, sie herbeizurufen. Sumpfgas. Ein atmosphärisches Phänomen. Ein Mythos.
    Also. Ein Magnet und eine Schatulle. Er wedelt mit dem magnetischen Stab vor dem Dingsbums herum. Etwas schnappt ein, aber davon abgesehen kein Effekt. Nicht überraschend: Man erschafft nicht etwas Derartiges und stellt es dann so ein, dass eine einzige Bewegung in der Nähe eines Magneten die Sache regelt. Joe greift sich den Frickelstab. Er ist sperrig. Wozu dient diese wilde Verdrehung? Nein, er kann gar nicht sperrig sein, die ganze Konstruktion ist zu elegant. Er hat genau die Form, die er haben muss. Die Halterung zeigt, wie er genutzt werden muss. Mit dem Griff in seiner Handfläche ist er sich plötzlich sicher: Es lädt dich dazu ein, das Richtige zu tun. Was ich tun will, ist, was ich tun soll .
    Also … was will er tun? Es erblühen lassen. Aber nicht wild. Langsam. In bemessener Weise. Er möchte es in Bewegung setzen.
    Es rollen lassen.
    Er stiert das Ding an … Achterbahnschienen … Schienen. Nun, da er genau hinschaut: Ein Teil der Schlaufe ist mit einer Sperrklinke versehen … oh.
    Er hebt den Ball mit einer Hand hoch und wiegt den Stab in der anderen. Teuflisch, aber offensichtlich. Vor aller Augen versteckt. Perfekt, damit es bei einem flüchtigen Blick nicht auffällt, aber will man es verwenden, bietet es sich durchaus dafür an … ganz im Sinne des Geistes, der hinter diesem Rätsel steckt. Ein Geist, da ist er sich in zunehmendem Maße sicher, der so irrsinnig wie brillant war.
    Er schiebt den Ball durch die Schlaufe des Stabs. Er passt. Er rollt die Schienen hinunter, wobei die Gravur auf der Oberfläche wunderbar in die Sperrklinke des Frickelstabs greift, sich dreht und dreht. Ein komplexer Pfad, der von einer simplen Struktur erschaffen wird. Sehr schön. Pa-klack ! Das ist ein neues Geräusch. Sehr gut. Klinkklackskrrr … klack . Der Ball taucht aus der Schlaufe des Stabes auf. Joe fährt sanft mit seinen Händen darüber.
    Der Ball öffnet sich.
    Er schaut ihn sich eine Weile an.
    »Heilige Scheiße«, sagt Joshua Joseph Spork.
    Als er wieder atmen kann, greift er zum Telefon.
    »Es ist mir egal, Billy. Nein, wirklich. Es ist mir egal, ob sie gebrechlich ist oder drei Schwestern hat. Nein. Billy, halt die Klappe. Halt die Klappe! Ich muss die Kundin treffen. Ich muss wissen, wo das Ding herkommt!«
    Entschlossenheit liegt in seiner Stimme, und schon weil dies so ungewöhnlich ist, genügt es, um Billy Friend für den Moment gefügig zu machen. Trotzdem stellt Billy Kontakte gar nicht gern her. Das widerspricht seinem Mittelsmann-Ethos. Er hat etwas dagegen, wenn der Kunde unzufrieden ist.
    »Also, wenn diese Kundin mich jetzt dafür braucht, wird sie mich auch in Zukunft wieder brauchen. Wofür dieses Ding auch immer gut ist, es wird ohne mich nicht funktionieren, und du kannst ihr sagen, dass ich das gesagt habe. Es wird Wartung benötigen, und es wird Arbeit in situ erforderlich machen. Es ist ein gottverdammter Schatz, und ich will wissen … Was? Ja. Ja, ich schreie! Weil es wichtig ist!«
    Joe holt Luft. Er ist sich bewusst, dass dies nicht die Art ist, wie er normalerweise mit der Welt interagiert. »Du musst es sehen, um es zu begreifen, Billy. Wobei ich mir gar nicht sicher bin, dass du es könntest. Es ist eine Uhrwerksgeschichte. Der Punkt ist, es ist einzigartig. Okay? Ich meine, absolut einzigartig. Was? Nein. Nein. Immer noch nein. Also, man könnte vielleicht sagen, dass es unbezahlbar ist. Das hängt vom Blickwinkel ab.«
    Ein kleines bisschen unfair ist das. Es wäre vielleicht richtiger zu sagen, dass man dem Gegenstand keinen klaren Wert beimessen kann. Von einer Gelehrtenperspektive aus handelt es sich um ein unverhofftes Schmuckstück. In rein monetären

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