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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Aufstieg ohne weitern Unfall vollendet.
    Die ferneren Tage verliefen, ohne daß irgendwelche Veränderung eintrat. Aus der Mündung des Golden Mount züngelte keine Flamme hervor und kam kein eigentlicher Auswurf zum Vorschein.
    Schon schrieb man den 20. Juni.
    Die Ungeduld Ben Raddles und seiner Gefährten wird sich der Leser leicht vorstellen können. Diese Unmöglichkeit, etwas zu unternehmen, die aufgezwungene Tatenlosigkeit fing allmählich an, alle zu entnerven. Nach Beendigung der zeitweiligen Niederlassung hatten die Prospektoren nichts mehr zu tun und alle litten unter der erdrückenden Langweile.
    Die beschäftigtste Person war jedenfalls noch Jane Edgerton, die sich selbstherrlich der Besorgung der Küche angenommen hatte. Die Nahrung für einundzwanzig Personen zu bereiten, das ist wahrlich keine Sinekure und kann schon die Existenz eines Einzelnen ausfüllen.
    Der getreuen Verwalterin widerfuhr es aber doch einmal, ihren Pflichten nicht nachkommen zu können. An einem Tage, wo sie mit Ben Raddle und dem Scout die gewohnte Besteigung des Golden Mount vornahm, entstand ein dichter Nebel, der den rechtzeitigen Abstieg unmöglich machte. Stundenlang mußten die drei warten, zum größten Mißvergnügen Janes, die sich um das Essen ihrer Gefährten sorgte.
    Hätte sie sehen können, was inzwischen unten im Lager vorging, so wäre sie wohl weniger beunruhigt gewesen. Hier hatte sich für sie ein Stellvertreter gefunden und das war kein andrer als Summy. Dieselbe Ursache, die die drei Ausflügler auf dem Berggipfel zurückhielt, hatte auch ihn von der Jagd zurückgehalten und um die unfreiwilligen Mußestunden nützlich auszufüllen, hatte er es ausnahmsweise übernommen, für die abwesende Küchenregentin einzutreten. Mit einer langen Schürze, über die er manchmal stolperte, umgürtet und mit Messer und Gabel fechtend, bemühte er sich, eine Mahlzeit herzustellen, die köstlich schmecken mußte, wenn er dazu ebensoviel Geschick hatte, wie er Eifer entwickelte.
    Als der Nebel sich verzogen hatte, konnten die Bergsteiger ins Lager zurückkehren. Jane war nicht wenig erstaunt, die Tafel schon hergerichtet und das Essen fix und fertig bereitet zu finden. Es wurde ihr nicht schwer, den, der das besorgt hatte, herauszufinden. Summy verbarg sich nicht im geringsten. Er ließ sich vielmehr, nicht ohne eine gewisse Eitelkeit, sehen, immer noch angetan mit der Schürze und mit Küchengeräten hantierend, während er von der Hitze des Feuers im Gesicht puterrot geworden war.
    »Zu Tische!« rief er lustig, als Jane mit ihren zwei Begleitern auf Hörweite herangekommen war.
    Als sich alle gesetzt hatten, wollte er seine junge Reisegefährtin auch eigenhändig bedienen. Mit der Korrektheit eines wohlgeübten Dieners bot er ihr eine Schüssel an, von der diese ohne Zieren reichlich zulangte.
    »Scheuen Sie sich nur nicht, davon zu nehmen, mein Fräulein, sagte er dabei, Sie werden mir’s schon wieder sagen, wie es geschmeckt hat.«
    In dem Augenblicke aber, wo sie die Erzeugnisse des improvisierten Kochs kosten wollte, setzte er, sie davon zurückhaltend, noch hinzu:
    »Vorher noch ein Wort, Fräulein Jane, um Ihnen zu bemerken, daß die Männer – wenn es auch Ihren Anschauungen widerspricht – gelegentlich doch zu etwas gut sind.«
    Ohne zu antworten, kostete Jane von dem Gericht.
    »Das ist meine Anschauung gar nicht,« äußerte sie darauf frostig.
    Das Ragout war tatsächlich abscheulich und sehr gedemütigt mußte Summy das selbst einräumen, als er es gekostet hatte.
    Gut oder schlecht, die Mahlzeit kam den hungrigen Magen doch gelegen. Die Zähne feierten nicht und die Zungen ebensowenig.
    Und wovon hätte man da gesprochen, wenn nicht von dem, was allen so sehr am Herzen lag? Man plauderte vom Golden Mount, von den Schätzen, die er in seinem Innern barg, und von der Unmöglichkeit, sich diese anzueignen.
    Im Laufe des Gesprächs schlug einer der Prospektoren vor, den Berg – als ob das die einfachste Sache von der Welt wäre – gleich in die Luft zu sprengen.
    »Dazu würde unser gesamter Pulvervorrat nicht ausreichen, wendete Bill Stell dagegen ein, und wenn es uns wirklich gelänge, in die Wand eine Bresche zu legen, was würde dann dabei herauskommen?
    – Vielleicht ein Strom von Pepiten, sagte der Kanadier.
    – Nein, erwiderte der Scout, nichts als Dampf und Rauch. Sie würden durch die neue Öffnung herausströmen wie jetzt durch den Kamin und wir wären damit um kein Haar weiter.
    – Was sollen wir

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