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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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zu dem kühnen Reiterangriffe zu wenig Mannschaften bestimmt. Was vermochten aber sieben Berittne und er selbst gegen ein Dutzend Gewehre, die keinen Pardon gaben?
    Dazu kam noch ein weitres Unglück. Statt auf ein verlassenes Lager zu treffen, das sie ohne Gefahr zerstören könnten, um nachher den überraschten Gegnern in den Rücken zu fallen, war das Herannahen Hunters schon, ohne daß er es ahnte, von den kanadischen Wachtposten gemeldet worden. Anderseits wurde der Überfall durch die durch Büsche und Gesträuche aufgehaltnen Pferde eher verzögert als, wie man gehofft hatte, beschleunigt. Hunter konnte sein Vorhaben also nicht so schnell durchführen, er wurde vielmehr durch das Auftauchen des Scouts und seiner Begleiter selbst überrascht.
    Jetzt mußte er seinen Plan wohl oder übel aufgeben. Da ihm der Weg nach Süden versperrt war, blieb ihm nichts andres übrig als umzukehren und den Rio Rubber, so schnell die Pferde laufen konnten, wieder zu überschreiten.
    Das sollte aber nicht gelingen. Jetzt fingen die kanadischen Gewehre zwischen den Bäumen an zu reden und bei der kurzen Entfernung gingen nur wenige Kugeln fehl. In wenigen Minuten stürzten sechs tödlich getroffne Reiter aus dem Sattel und drei Pferde wurden daneben erschossen, während die andern wild davonjagten. Das war kein kleiner Mißerfolg, nein, das war für Hunter das Verderben.
    Durch einen wunderbaren Zufall ging er allein unverletzt daraus hervor. Sein Entschluß war schnell gefaßt. Statt vor den Kugeln zu fliehen, die doch schneller flogen, als er hätte entweichen können, stürmte er verwegen auf die Feinde zu, die, in der Besorgnis, einer den andern zu treffen, ihr Feuer einstellen mußten, und auf die Gefahr hin, sich an den Bäumen den Schädel einzurennen, flog er wie ein Wirbelsturm zwischen ihnen hindurch.
    Im Augenblick war er zwischen dem Grün verschwunden und bald der Abteilung des Scouts, die ihn zu verfolgen begann, weit voraus. Bevor er gerettet war, mußte er jedoch noch die am Kanal liegende Schützenlinie passieren und endlich noch den offnen Platz zwischen dem Rande des Gehölzes und der Ebene draußen.
    Hunter fühlte sich nur wenig beunruhigt bei dem Gedanken an das erste dieser Hindernisse. Die Schützen standen, seiner Schätzung nach, so vereinzelt, daß es ihm nicht schwer werden könnte, zwischen ihnen hindurchzukommen. Anders lag es mit dem zweiten. Er konnte da nicht verkennen, daß es schwieriger werden würde, den über seine Erwartung zahlreichen Schützen zu entgehen, wenn er die Deckung durch das Gehölz verlassen hätte und über den davor liegenden freien Platz hinsauste.
    Sein sonst so erfinderisches Gehirn erschöpfte sich vergeblich, einen Ausweg aus dieser Schwierigkeit zu finden, als ihm doch plötzlich ein Hoffnungsstrahl aufdämmerte.
    Er befand sich jetzt am Rande des kleinen Gehölzes. Zwischen den Stämmen schimmerte von draußen schon das helle Tageslicht herein. Unter dem Schutze eines der letzten Bäume lag einer der kanadischen Schützen. Mit einem Knie auf der Erde, lud er sein Gewehr, zielte und feuerte hinaus; dann machte er eine Pause, so in Gedanken versunken, daß er das Austauchen. Hunters zehn Schritte hinter sich gar nicht bemerkt hatte.
    Hunter erstickte mühsam ein Triumphgeschrei, als er erkannte, daß der eifrige Schütze ein Weib und niemand anders war, als die junge Reisende vom »Foot-Er hielt sein Pferd einen Augenblick an, drückte ihm dann die Sporen in die Weichen und flog, indem er sich nach Art der Cowboys tief aus dem Sattel herunterhängen ließ, so daß er mit der Hand fast den Boden berührte, auf die Gestalt zu.
    Er war schon neben Jane, ehe diese etwas von seiner Gegenwart bemerkte. Im Vorüberfliegen schlang er den Arm um die Taille des jungen Mädchens, das er wie eine Feder aufhob und quer über den Sattel warf.
    Dann setzte Hunter, jetzt vor den Kugeln geschützt durch die Geisel, die er davonschleppte, seinen rasenden Ritt weiter fort.
    Als sie sich gepackt fühlte, hatte Jane Edgerton einen lauten Aufschrei ausgestoßen, auf den hin von der und jener Seite das Feuer augenblicklich eingestellt wurde. Besorgte und neugierige Gesichter zeigten sich zwischen den Bäumen und über dem niedrigen Uferwalle, während Hunter in gestrecktem Galopp aus dem Gehölz heraus-und über den freien Platz hinjagte, den er noch so kurz vorher nicht wenig gefürchtet hatte.
    Keiner aus den beiden Lagern hatte sogleich begriffen, was hier vorging. Die Amerikaner ragten mit

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