Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott
führen, sind bedeutungslos; sie führen einen nirgendwohin, weil es im Außen niemanden gibt, keinen Gott, kein Paradies.
Gott zu entfernen bedeutet eine große Rebellion, und das ist eine absolute Notwendigkeit, um zu erwachen, um erleuchtet zu werden.
Gott hält Millionen von Menschen als Gefangene außerhalb ihres eigenen Bewusstseins fest. Und da Gott eine Fiktion ist, sind alle Gebete falsch, und alle Religiosität ist aufgesetzt. Daher verlangen all diese Religionen: »Tut dies, tut das.« Alles wird von außen bestimmt. Und wann immer etwas von außen bestimmt wird, zerstört das eure Würde, zerstört das eure Individualität. Eure Freiheit verwandelt sich in Sklaverei, und spirituelle Sklaverei ist die hässlichste Form von Sklaverei.
Mit einem Gott könnt ihr immer nur Sklaven sein. Mit einem Gott könnt ihr niemals frei sein. Die Befreiung beginnt damit, dass ihr euch von Gott und all den Lügen, die ihn umgeben, befreit.
Diese Befreiung bringt euch zu eurem eigenen inneren Zentrum, und dort findet ihr eine vollkommen andere Erfahrung, die nicht aus dem Verstand stammt; sie ist reine Stille, Wahrheit und Schönheit, sie ist Ewigkeit, sie ist Leben als beständiges Feiern.
Und weil ihr dieses Feiern in euch selbst erfahrt, beginnt es aus euch herauszuströmen. Ihr werdet anmutig in euren Handlungen, eure Augen beginnen vor Liebe und Tiefe zu strahlen; selbst eure Bewegungen spiegeln euer zentriertes, ausgeglichenes, harmonisches Wesen wider. Eure Worte enthalten etwas von dem, was jenseits der Worte liegt. Euer Schweigen ist nicht mehr das Schweigen des Grabes, es ist nicht mehr tot. Es ist lebendig, pulsierend. Es besitzt einen Herzschlag, es ist ein stiller Tanz reinen Gewahrseins. Es ist ein stilles Lied ohne Töne, doch unermesslich lebendig.
Alles, was euch von außen aufgezwungen wird, zerstört euch, zerstört eure Freiheit, eure Individualität. Euer innerer Raum ist vollkommen verschlossen, und er ist auf solche Weise verschlossen, dass ihr niemals auf den Gedanken kommt, dass eure Eltern, eure Lehrer, eure Priester, eure Führer, eure Politiker – alle sogenannten weisen Leute – in Wahrheit Gift für euch sind. Mit den besten Absichten vergiften sie jedes Kind. Und Gott ist die Erbsünde; Erbsünde daher, weil wir eine große Lüge damit erfunden haben, die allergrößte Lüge.
Ihr werdet vielleicht staunen zu hören, dass das indische Christentum das älteste Christentum der Welt ist. Einer der engsten Jünger Jesu Christi, Thomas, ging direkt nach Indien. Sein Testament ist nicht in der Bibel enthalten, weil es in Indien geschrieben wurde, doch es ist das schönste Testament. Die vier, die im Neuen Testament enthalten sind, sind nichts dagegen.
Thomas wurde hier in Indien zu einem neuen Menschen, denn er erkannte den Unterschied zwischen einer gottorientierten Religion und einer Religion ohne Gott. Eine Religion ohne Gott gibt dem Menschen Würde, denn der Mensch wird zum höchstentwickelten Bewusstsein der ganzen Existenz. Sie gibt dem Menschen Freiheit von einer Last, die den Menschen im Namen Gottes von den Priestern auferlegt wurde.
Du hast gefragt: »Könnte man den Unterschied zwischen einer gottorientierten Religion und der Qualität von Religiosität mit dem Unterschied zwischen einem äußeren Richter und einem inneren Zeugen vergleichen ... ?« In einer gottorientierten Religion gibt es keinen Richter und keine Religiosität. Das alles ist reine Theologie, ist eine Projektion des Verstandes. Es ist nichts Existentielles, nichts Erfahrenes. Denkt daran: eine gottorientierte Religion ist nur ein Begriff. Gott ist eine Fiktion, also kann alles, was auf Gott orientiert ist, nichts anderes als Lüge sein.
Die gottorientierte, sogenannte Religion besitzt keine Religiosität. Sie besitzt eine gewisse Moral, sie besitzt eine gewisse Disziplin, die dem Menschen entgegen seiner Natur auferlegt wird.
Gott ist ein Feind der Natur, denn die Natur ist Wahrheit, und Gott ist eine Lüge. Doch diese Lüge herrscht über Millionen von Menschen und sagt ihnen, dass sie sich nicht nach der Natur richten sollen, die doch die einzige Wahrheit ist.
Ein gottorientierter Mensch besitzt also keine Religiosität. Was er besitzt, ist eine gewisse Moral, die nichts anderes als eine soziale Übereinkunft ist. Sie unterscheidet sich von Ort zu Ort, von Land zu Land, von Rasse zu Rasse. Was für einen Teil der Menschheit religiös erscheint, ist für einen anderen Teil der Menschheit nicht religiös,
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