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Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Titel: Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Satters
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war die Hand einer ihm unbekannten Frau. Ganz dicht stand sie bei ihm und trug ein ebenso schneeweißes Kleid. Kein Wort sprach sie, blickte ihn starr an. Er war verwundert, wieso er sie erst jetzt sah, als er den Grund bemerkte. Aus ihrem Rücken wuchsen weiße Flügel. Sie war ein Todesengel, gekommen um seine Seele zurück in die Unterwelt zu bringen. Zärtlich strich sie mit ihrer Hand über sein Gesicht.
    „Was ihr auch macht. Ihr könnt Eurem Tod nicht entkommen“, sprach Shinroth. „Es ist Euer Schicksal durch meine Hand zu sterben, egal wie ihr Euch auch dagegen wehren mögt.“
    Shinroth stemmte seine Füße in Azurs Magen und stieß ihn von sich, zog das Schwert aus seinen Brustkorb dabei heraus. Azur fiel die Klippe hinab in die Tiefe. Seine Haare wehten im Wind, bis der Fluss ihn in seine Dunkelheit sog und alles um ihn herum schwarz wurde.

KAPITEL 14
TODGEWEIHTER
     
    Schnee fiel Azuraleath ins Gesicht, als er einen verschneiten Garten entlang ging. Die Büsche wirkten in ihrer weißen Pracht wie Eiskugeln, auf denen das Licht schimmerte. Mit jedem Schritt hinterließ er tiefe Fußstapfen. Sein Gewand schleifte über den Boden. Am Rand blieb er stehen und schaute die Klippe hinab, an deren Ende der Fluss sich erstreckte und Relbin teilte. Vor hunderten von Jahren hatten seine Vorfahren diese wunderschöne Stadt mit Blut und Schweiß zu ihrer heutigen Größe erbaut, doch drohte sie jetzt unter Azuraleaths Herrschafft für immer unterzugehen.
    Über die Mauern der Stadt blickend sah er die gegnerische Armee stehen. Hunderte von Zelten bildeten abseits der Stadtmauer ihre ganz eigene Stadt. Hoch erhoben ragten die Flaggen und Wappen der vier Himmelsherrscher und die des Königs heraus. Sera, das älteste und größte Reich in ganz Tarandouils gierte nach Rache. Noch vor kaum einen Monat herrschte Frieden zwischen ihren beiden Völkern, doch änderte sich dies am Tag der Schwarzen Hochzeit. Azuraleath und viele andere Adlige wohnten dem Fest bei, an dem die seranische Königin vergiftet wurde. Man gab Azuraleath die Schuld an ihrem Tod, weshalb er noch in der Nacht floh. Er fragte sich noch immer, ob sein Bleiben etwas geändert hätte, doch war dies unwahrscheinlich. Die Seraner wollten Vergeltung und würden sie bekommen, egal wie viele Menschenleben es kosten mochten. Sie würden nicht aufhören, bis ihr Groll gestillt war. Binnen eines Tages war das Fort Manderia gefallen, kaum später befand sich ihr Heer bereits vor Relbins Mauern.
    Azur hört Tritte hinter sich und dreht sich um. Eine Gruppe hübscher Jungfern schritt in den Garten. In ihrer Mitte von ihnen stand seine Frau Saphira, gehüllt in einem zart blauen Gewand. Er näherte sich ihr, als sie ihn erblickte lächelte sie. Hinter ihrem Lächeln verbarg sich Sorge. Auch sie wusste was geschehen war und was passieren wird, sollte die Stadt fallen.  Es machte ihr sehr zu schaffen. Seit Tagen war ihr jeden morgen Übel, auch fühlte sie sich schwach auf ihren Beinen.
    „Mein Geliebter, geht es dir gut?“
    Ihre Stimme war so klar wie die eines Singvogels, raubte den Männern ihren Verstand. Auch Azuraleath zog sie in ihren Bann und ließ ihn nie mehr los. Sie war eine der Gründe, wieso er sich in sie verliebte.
    „Es geht mir besser, dank dir und deiner Fürsorge, doch der Schatten über uns ist dunkler denn je.“
    „Auch ich mache mir Sorgen um die Zukunft, doch für dich müssen die letzten Tage schrecklich gewesen sein. All dieses Leid, ich wünschte-“
    Doch unterbrach Azur sie. Mit seiner Hand strich er über den Stoff ihres Kleides, an ihrem Rücken entlang, bis er zärtlich ihren Hinterkopf umgriff. Ihr gelocktes Haar fiel über seine Hand. Er umarmte sie, zog sie zu sich heran, sodass er ihren ganzen Körper umschlang. Ihre roten Lippen fingen seinen Blick ein. Er küsste sie innig. Für einen Augenblick waren alle seine Sorgen vergessen, all das Leid und die Trauer verflogen. Er war ihr so nah, wie er nur sein konnte, was in letzter Zeit kaum gelang. Die letzten Tage waren durchdrungen von Kriegssitzungen, Ansprachen und Planungen, sodass er sie nur noch des Nachts traf, wenn sie meistens schon schlief. Die Jungfern um sie herum kicherten vergnügt als sie den Kuss sahen.
    „Jeder Tag, den ich nicht an deiner Seite verbringe, ist ein vergeudeter.“
    Diesmal lächelte er und versuchte seine Ängste und Befürchtungen zu verbergen. Er musste stark sein für sein Volk, aber vor allem für sie, die am gefährdetsten von allen war.

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