Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
die Prinzessin dabei zu verletzen. Niemand wollte die Verantwortung dafür tragen, an ihrem Tod Schuld zu sein.
„Nehmt Eure Maske ab“, befahl König Theardug streng. Er knirschte mit seinen Zähnen vor Wut. „Lasst mich den Mann sehen, der es wagt meine Tochter zu bedrohen.“
Azur nahm seine Maske ab, könnte er sich doch ohnehin nicht mehr verstecken. Aus den Reihen stapfte Sicon hervor, der ihn jetzt wieder erkannte.
„Ihr wagt es erneut unseren geliebten König zu beschämen? Ich hätte Euch in Serdden hängen lassen sollen!“
„Schweigt Lord Sicon“, sagte König Theardug barsch. Sicons Gesicht war kreidebleich. Kein weiteres Wort kam mehr aus seinen Mund heraus. Theardug wendete sich Azur wieder zu. „Was verlangt ihr für das Leben meiner Tochter?“
„Nichts geringeres, als die wahre Drachenträne. Gebt sie mir und ich lasse Eure Tochter unbeschadet frei. Kein Haar werde ich ihr krümmen.“
Es war offensichtlich für Azur, dass nur ein Mitglied der Königsfamilie diese bei sich trug. Niemand anderes würde der König diesen wertvollen Schatz überlassen. Aus seinem Gewand kramte Theardug die Drachenträne hervor. Er erhob sich aus seinen Thron und ging die Stufen hinab zu ihnen. Azur streckt ihm seine Hand entgegen, die Wachen dabei stets im Blick, doch rührten sie sich nicht. Furchtlos trat der König ihm entgegen und legte die Drachenträne in Azurs ausgestreckte Hand.
„Ihr habt die echte Drachenträne. Steht zu Eurem Wort und lasst meine Tochter gehen.“
„Ich hoffe auch Ihr steht zu Eurem Wort“, sagte Azur leise zu dem König, sodass nur dieser seine Worte verstand. Erst dann wand er sich allen wieder zu. „Meine verehrten Adligen“, sprach er lauter, sodass ein jeder von ihnen sie verstand, selbst diejenigen die weiter hinter standen. „Wie ihr alle sehen könnt, habe ich soeben das diesjährige Spiel gewonnen. Unserem geliebten König ist das Leben seiner Tochter mehr wert, als die legendäre Drachenträne. Sie ist somit sein wertvollster Schatz. Ich ergebe mich in die Obhut unseren Geliebten Königs und werde keinen Widerstand leisten.“ Azur entließ sie aus seinen Griff und ließ das Messer zu Boden fallen.
„Du gemeines Monster!“ Mit wutverzerrtem Gesicht drehte Lucretia sich um, holte aus und schlug so fest zu, wie sie nur konnte.
Azur hätte ihre Schlag ausweichen können, doch hatte er es nicht anders verdient. Der Schmerz in seiner Wange war nichts im Vergleich zu dem ihren. Er hoffte, dass sie ihm eines Tages verzeihen würde.
Die Wachen sprangen auf Azur zu und rissen ihn zu Boden. Die Drachenträne fiel ihm dabei aus seinen Händen und rollte über den Steineren Boden. „Mein König, was soll mit diesem Mann geschehen?“, fragte der Hauptmann der Wache.
„Tötet ihn!“, skandierte die Menge. Auch Sicon warf Vorschläge mit ein, doch jedoch im Getöse der Menge untergingen.
„Ruhe!“, gebot König Theardug ihnen mit donnernder Stimme. „Im Name der Götter. Er wird seine gerechte Strafe für sein Handeln erhalten. Bringt ihn aus meinen Augen und sperrt ihn ins Verließ, bis ihm der Prozess gemacht worden ist.“
KAPITEL 7
GÖTTERURTEIL
Die Nacht des Maskenballs war vorüber. Als die Stahltür quietschend aufging, erwachte Azur. Zwei Männer trugen Numenez herein und legten ihm Ketten an. Auf den ersten Blick schien es ihm gut zu gehen, denn Azur konnte kein Blut an ihm erkennen, auch sein Gesicht war nicht geschwollen. Azur hätte sich das nie verzeihen können, wenn ihm etwas geschehen wäre. Die Wachen verschwanden wieder und ließen sie zurück in die Düsterheit.
„Es tut mir Leid. Ich habe einen Fehler gemacht.“
„Es muss Euch nicht Leid tun.“
„Aber dies alles ist meine Schuld. Ohne mich-“, doch unterbrach Numenez ihn abrupt.
„Eure Schuld? Ich wollte, dass Ihr es macht!“ Numenez lächelte. „Nachdem Ihr weggeschleppt wurdet, brach ein heilloses Chaos aus. Alle waren verängstigt und der König war wütend. Wer kann es ihm auch nach Eurer Tat verübeln? Dank Euch habe ich mein Ziel erreicht und meinen Vater vor allen Adligen blamiert. Mehr habe ich nicht von Euch verlangt.“
„Ich verstehe nicht, wieso sie auch Euch gefangen haben. Ich war der Einzige, der die Prinzessin bedrohte. Nichts hätte auf Euch hindeuten dürfen.“
„Ich vermute, dass der Diener sich darin erinnerte, dass ich Euch zum Maskenball gebracht habe.“
Azur zögerte einen Moment, fürchtete er sich doch vor der Antwort. „Haben sie Euch etwas
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