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Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Titel: Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Satters
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„Was haben wir denn hier schönes?“
    Numenez versuchte er zurückzubekommen, doch war sein Versuch vergebens. „Gebt es mir wieder zurück, es gehört Euch nicht!“ Männer wie diese scherte es nicht, wem etwas gehörte. Sie nahmen es sich einfach und wenn es sein musste auch mit Gewalt.
    „Habt Ihr etwas vergessen, dass Ihr unserem Anführer noch immer etwas schuldig seid?“, erinnerte der Einäugige Bandit ihn.
    Numenez wurde still, sich der Schuld vollkommen bewusst. Azur verstand, dass die Leute ihn sehr gut kannten, wenngleich dies nichts Gutes für sie bedeuten würde. Ihm blieb keine andere Wahl, als sich zu ergeben. „Wir werden mit Euch kommen.“
    Dies erfreute die Banditen. „Gut so, schließlich wollen wir unsere Kunden nur ungern Schaden.“ Azur verwunderte seine Wortwahl, nannten Banditen ihre Gefangenen doch nur selten einen Kunden.
    Der Mann, der Numenez hielt, war ganz betrübt darüber. „Schade, ich hätte Ihnen gern einen Finger, oder zumindest ein Ohr abgeschnitten. Können wir es nicht trotzdem machen? Das wird ihn lehren, nicht noch einmal wegzulaufen. Es würde ihn nicht mal umbringen.“
    „Du weißt, was der Anführer uns befohlen hat? Keine Verschandlungen mehr!“
    „Ja ich weiß Bescheid. Ich will nicht nochmal, dass er sauer auf mich wird. Es ist zwar schon fünf Jahre her, aber manchmal zucken meine Finger noch immer, bloß an dem Gedanken, erneut gebrochen zu werden.“
    „Gut, dann halt endlich dein Maul. Abmarsch. Er wird es kaum mehr erwarten können Lord Numenez wiederzusehen, hat er ihn doch bereits so sehr vermisst.“
    Der Mann schritt voran. Der Beleibtere hob Azur hoch und schubste ihn sogleich nach vorne. Numenez wurde aus seinen Griff entlassen. Er ließ sich zurückfallen und ging neben Azur. Seine Miene verriet Azur, dass er genau wusste, was als nächstes folgen wird. Was auch immer dies war, für die Zeit würde ihnen zumindest nichts geschehen. Die Banditen mieden auf den Weg die größeren Straßen, um den Blick von den Wachen zu entkommen.
    Ihr Weg endete vor einem Wirtshaus, an dem mit großen Lettern „Zum goldenen Nektar“ stand und ein Bienenstock zu sehen war. Das Schild jedoch war verdreckt und hing schräg an einer Kette herunter. Die Scheiben war in einem dunkelbraun gefärbt, sodass man kaum hinein schauen konnte. Der Bandit öffnete die Tür und sie folgten ihm ins Innere. Trotz der noch frühen Nachmittagsstunden waren fast alle Tische besetzt. Dutzende Männer saßen zusammen gerauft und spielten Karten. Der weitaus größere Teil der Männer stand um die Tische und schaute den Spielern bei ihrer Partie zu. Sie spielten um Münzen, worauf sich wohl auch der Name des Wirtshauses bezog.
    In der Ecke des Raumes saß ein Mann, der Azur besonders auffiel. Er rauchte an einer Pfeife und war im Gegensatz zu den anderen Anwesenden in neue Gewänder gekleidet. Er machte einen gepflegten Eindruck, mit seinen sauberen Fingernägel und hellblonden Locken. Seine Lippen waren ganz dünn, auch die Augen waren zu Schlitzen verzogen, wie die einer Schlange. Beim Anblick von Numenez setzte der Mann ein schmales Lächeln auf, das nichts Gutes bedeutete. Die Banditen setzten sie ruppig auf den Stühlen gegenüber von ihm.
    „Welch eine Überraschung Euch wiederzusehen, Lord Numenez. Ich glaubte schon, Euch niemals wieder zu begegnen, habt Ihr Euch vor mir doch in die tiefsten Löcher in ganz Zantis versteckt.“ Einer der Banditen übergab dem Mann das Säcklein. Es war eindeutig, dass der Schmallippige ihr Anführer war, von denen die Banditen den Weg über sprachen.
    Er öffnete das Säcklein und goss den Inhalt über den Tisch heraus. Etliche Kupfer und Silberstücke fielen klimpernd herunter. „Wie enttäuschend, reicht das Säcklein doch nicht aus, um Eure Schulden zu tilgen. Ich brauche mehr von Euch, doch habe ich das Gefühl, dass dies alles ist, was Ihr besitzt.“ Er seufzte enttäuscht.
    „Aber das ist mehr, als ich mir jemals von Euch geliehen habe“, protestierte Numenez lauthals und sprang dabei auf. Einer der Banditen zog ihn zurück auf seinen Stuhl und ließ seine Hand auf Numenez Schulter ruhen.
    Der Anführer blieb unbeeindruckt. Er muss diesen Satz schon hunderte Male gehört haben. Er gähnte. Es schien ihn regelrecht zu langweilen, stets das gleiche Spiel spielen zu müssen. „Das war damals, doch Zinsen schlafen nicht, gerade weil Ihr meine Münzen so schnell brauchtet. Vergessen wir auch nicht, dass Ihr vor mir geflohen seid,

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