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Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Titel: Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Satters
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eine Drei, die dazu verdammt war gegen Theogrets Fünf zu verlieren. Es war mittlerweile das sechste Spiel, das Azur verlor, wenngleich es bisher größtenteils nur Kupferstücke und ein paar wenige Silberlinge waren.
    Umso leerer ihre Geldbeutel wurden, umso verzweifelter kämpften die Schuldner um ihre verbliebenen Münzen, bis auch diese ihren Weg ins Theogrets Taschen fanden. Ein letzter Akt der Verzweiflung war es daher, Theogret Betrug vorzuwerfen, doch machte er sich auch diese Umstand zu nutze, um jeden Funken des Zweifel zur Nichte zu machen. Er wand sich Numenez zu. „Ihr seht mich misstrauisch an. Glaubt Ihr etwa, die Karten seien gezinkt?“
    Numenez war überrascht. Die ganze Zeit verblieb er ruhig, hoffte auf einen weiteren, unerwarteten Sieg von Azur, doch änderte sich noch immer nichts an ihrer Lage. Ein Wunder blieb aus. Langsam wurde auch er nervös, kannte er doch dutzende Geschichte über Theogret, die nichts gutes versprachen. „Wenn Ihr es mir gestattet, würde ich sie mir gerne einmal genauer anschauen.“
    „Ich versichere Euch, ihr werdet nichts unehrenhaftes an ihnen finden“, sagte Theogret bestürzt. „Da Ihr meinen Worten ohnehin keinen Glauben schenken werdet, könnt Ihr sie Euch gerne ansehen.“
    Er übergab Numenez den Kartenstapel, der diesen argwöhnisch begutachtete. Mit dem Finger strich er über den Rand der Karten, doch konnte er keine Kerben bemerken. Auch das Licht offenbarte nichts ungewöhnliches. Er schaute sich auch den reichlich verzierten Baum auf der Rückseite der Karten an, doch konnte er keine versteckte Zahl erkennen. Es war ein gewöhnlicher Baum, mit dutzenden von Ästen und Blättern. Langsam glaubte selbst Numenez, dass Theogret vom Glück geküsst wurde.
    Theogret jedoch war kein Narr, sich einzig und alleine auf sein Glück zu verlassen. Sein Trick war viel subtiler, als die Zahl selbst auf die Karten zu schreiben. Stattdessen gab es einen besonderen Ast auf dem Gebilde, dessen Blätteranzahl ihm den Wert der Karte verriet. Er war so klein und unscheinbar, dass er dem Auge nicht auffiel, besonders wenn man Karten verglich, die einen ähnliche Wertigkeit besaßen. Aus diesem Grund verlor Theogret auch des Öfteren, besonders dann, wenn er selbst die erste verdeckte Karte legen musste. Letztendlich genügte ihn der Vorteil seines Tricks, um auch den Rest des Spiel für sich zu entscheiden.
    „Ich verstehe Euren Groll, doch dies ist ein faires Spiel. Wir beide haben die gleichen Chancen zu gewinnen, nur habe ich mehr Glück als Euer werter Freund.“
    „Er hat recht,“ pflichtete Azur ihm unerwarteter Weise bei. „Es lag lediglich an mir, dass ich so oft verlor. Ich habe jedoch das Gefühl, dass sich das Blatt bald zu meinen Gunsten wenden wird.“
    Sollte er nur hoffen, so wie sie es alle taten, doch bringen würde es ihm nichts. Nicht ohne Grund waren so viele Menschen hier versammelt, die ihm Gold schuldeten. Mit jedem Tag wurden es mehr und schon bald wäre er reicher als Irch und Elwath zusammen. Numenez blieb nichts anderes übrig, als die Karten zurückzugeben und zuzugeben, dass sie nicht gezinkt waren.
    Azur wand sich der Menge zu. „Es würde mich freuen, wenn sich noch mehr zu uns gesellen und mit verfolgen, wie das Glück mich küsst. Ich hab ein wirklich gutes Gefühl.“
    Theogret war erfreut darüber, dass Azur dennoch so hoffnungsvoll blieb, denn dies war der Kern seines Geschäfts. Schon seit den ersten Tagen bestand sein Handel darin den Hoffnungslosen Münzen zu leihen, nur um ihnen mit jeden vergehenden Tag ein Teil ihrer neugewonnen Münzen wieder wegzunehmen. Doch wenn man am Verhungern ist, wird jeder Mensch zum Monster, kämpft bis zum bittersten um das eigene Überleben. Sie versuchten stets ihre letzten Münzen vor ihm zu verstecken oder mit Leib und Seele darum zu kämpfen. Er bestrafte sie, schnitt Ohren und Finger ab. Nur so viel, dass sie noch immer arbeiten konnten, ihn jedoch genügend fürchten würden, um ihn kein weiteres Mal zu betrügen. Erfolgreich war er damit leider nicht. Sie belogen ihn nur erneut, oder starben schlichtweg an ihren Wunden.
    Vor fünf Jahren jedoch änderte sich alles, als er zum ersten Mal den Maskenball des Königs und dessen Spiel beiwohnen durfte. Ein verarmter Adliger, dem nur noch der Alte und ehrwürdige Ruf seiner Nachfahren blieb, versuchte sein Glück in diesem. Voller Hoffnung spielte er des Königs Spiel und gab ihm den kläglichen Rest seines Reichtums, ganz freiwillig. Seitdem

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