Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Titel: Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Satters
Vom Netzwerk:
Händler pachteten gemeinsam eines von ihnen, um ihre Waren des Nachts sicher zu verstauen. Die Häuser waren mit bunten Farben verziert, darum bemüht auffallender zu sein als das nächste. Wappen der ansässigen Gilden hingen herab. Vor dem größten Haus von allen blieb Numenez stehen, dessen Wappen ein Vöglein zierte, der seine Flügel ausgebreitet hatte.
    „Das ist es, dass Quartier der fliegenden Händler“, kündigte Numenez an.
    „Sollte ich mit dem Händler verhandeln?“
    „Überlasst lieber mir das reden. Ihr seid zu gutmütig und würdet Euch daher nur von ihm übers Ohr hauen lassen. Ich hingegen kenne Irch sehr gut und werde sicherlich einen guten Preis für uns herausschlagen.“
    Azur nickte zustimmend. Es war wirklich nicht seine Stärke Menschen auszutricksen, die es nicht verdient hatten. Für ihn waren seine Tricks nur Notwehr und gelangen nur, wenn sein Gegenüber vor Arroganz strotzte.
    Numenez öffnete die Tür. Ein süßlicher Geruch stieg ihnen in die Nase. Das Geschäft war gefüllt mit jeder Ware. Kein Fleck blieb ungenutzt. Von der Decke hingen Käfige, in denen exotische Tiere eingesperrt waren. Azur musste aufpassen, dass keines von ihnen ihn mit seinen Klauen erwischte. In der Ecke standen zwei muskulöse Männer, die sie schweigsam anstarrten, jeden ihrer Schritte verfolgten. Eine Hand hatten sie stets am Krummsäbel, jederzeit bereit Diebe zu verjagen. Bei den vielen Waren, war ihr Aufenthalt nicht verwunderlich, bleiben schließlich nur die Männer reich, die ihre Schätze auch behielten. An einem Tresen saß ein beleibter Mann, den Azur gerade noch bei der Audienz mit König gesehen hat. Er hatte sein rotes Gewand gegen ein grünes getauscht, welches ihn kränklich aussehen ließ. Seine kleinen, schweinartigen Glubschaugen verschlimmerten den Anblick nur.
    „Lord Numenez, wie schön Euch wiederzusehen. Wollt ihr mir erneut Relikte aus vergessenen Tage verkaufen? Heute vielleicht einen Ring aus dem alten elysischen Reich, oder ein Ei eines blauen Greifen?“
    „Nein Irch, heute hab ich Euch stattdessen eine ganz besondere Kette gebracht. Sie ist so weiß wie Schnee und verziert mit roten Juwelen, als stammten sie vom Panzer eines altehrwürdigen Drachens.“
    Irch war überrascht davon, rechnete er doch scheinbar nicht mit etwas wertvollen aus Numenez Händen. Er blickte zweifelnd, doch konnte Azur auch einen Funken Neugierde in ihnen erkennen. „Ich bin schon ganz gespannt darauf, sie zwischen meinen Fingern gleiten zu lassen.“
    Numenez griff in sein Gewand und holte die Kette behutsam heraus. Der Kaufmann nahm sie und hielt sie prüfend ins Licht. Mit den Fingerspitzen fuhr er über sie hinweg, fühlte sie nach jeder Unebenheit ab. „Es ist eine wahrlich schöne Kette die Ihr besitzt, Lord Numenez.“
    „Für einen angemessenen Preis, könnte sie die Eure werden.“
    Sanft legte Irch die Kette auf ein rotes Samttuch nieder, damit sie keine Kratzer bekam. „Wo habt ihr sie her? Sie scheint Euren Etat um einiges zu übersteigen und weitaus wertvoller zu sein, als den Kram, den ihr sonst heranschleppt.“
    „Die Prinzessin hat sie mir geschenkt.“
    Irch zog seine Augenbraue hoch. „Euch? Wieso sollte sie das machen?“
    „Habe ich es Euch nicht erzählt? Ich bin ein Steer.“
    Irch Gesicht versteinerte für einen Moment. „Dann seit ihr also derjenige, von den mir meiner Männer berichtet haben. Jetzt verstehe ich auch, wieso man Euch den Bettlerkönig getauft hat.“ Irch kicherte vergnügt und bückte sich unter seinen Tresen. Das Geklimpere von Münzen war zu hören. Er tauchte wieder auf und übergab Numenez ein kleines Säcklein. „Dies ist mein Angebot für Euch. Schaut ruhig herein und seid erstaunt, wie viel ich Euch dafür biete.“
    Numenez öffnete ihn, stocherte kurz mit seinem Finger in den wenigen Münzen herum, bis er ihn wieder zu band und zurück gab. „Es tut mir Leid, doch selbst einen alten Freund wie ihr es seid, kann ich unmöglich die Kette für so wenig geben.“
    Irch war überrascht, kam dies doch zum ersten Mal vor. Normalerweise war Numenez froh darüber, wenn er überhaupt etwas bekam. Irchs Fett schwabbelte aufgeregt hin und her. „Zu wenig? Ich gebe Euch ganze zwei Goldmünze, dazu noch unzählige Silberlinge und Kupferstücke! Wärt ihr nicht ein treuer Stammkunde, würde ich Euch bei weitem weniger anbieten.“ Irch sprach so aufgeregt, dass er dabei spuckte.
    „Hättet Ihr mir nicht schon so oft in meiner höchsten Not geholfen,

Weitere Kostenlose Bücher