Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
Sir Ian Genach, den größten Helden, der jemals gelebt hat.“
„Auf Sir Ian Genach!“, stimmten alle mit ein. Fort war die Stille. Die Rufe der Männer halten in der Höhle wieder, als würden tausende seinen Namen rufen, als würde das gesamte Königreich seinen Tod betrauern.
Ein Soldat trat hervor und erteilte den Männer den Befehl weitere Kokons zu zerschneiden und die Pferde bereit für ihre Abreise zu machen. Der Rüstung nach zu urteilen war der Mann der ranghöchste nach Sir Ian. Er ging zu Azur herüber.
„Ich möchte Euch danken. In Braguhm werdet ihr für Eure glorreichen Taten redlich belohnt werden. Man wird Lieder über Euch und Lord Numenez singen.“
„Verzeiht mir, doch unser Weg führt uns nicht nach Braguhm und auch die Ehre gebührt nicht mir, sondern einem anderen. Sagt König Theardug, dass Sir Ian Genach derjenige war, der das Biest erschlug und dafür mit seinem Leben bezahlte. Lasst dies die Letzte und glorreichste seiner vielen Taten sein.“
„Ihr seid ein wahrlich ehrenhafter Mann. Ich verstehe, wieso er Euch vertraut hat. Wenngleich dies nie unsere Schuld begleicht, möchte ich Euch zumindest zum Dank zwei unserer besten Pferde schenken. Es ist das Mindeste, das ich für Euch tun kann.“
„Eure Güte kommt uns wahrlich zu Hilfe, verloren wir doch unsere Pferde. Habt vielen Dank dafür.“
„Sir Ian hätte nicht anders gehandelt. Verzeiht, doch muss ich fort. Es gibt noch viel für uns zu tun.“
Der Mann schüttelte Azur Hand, bevor er zwei Männer anwies ihnen Pferde und Proviant zu besorgen. Es dauerte nicht lange, als sie zurückkehrten. Azur bestieg ein prächtigen, Schimmel. Auch genügend Proviant gaben sie ihnen mit. Beim Vorbeireiten warfen Azur und Numenez einen letzten Blick auf Sir Ians Leichnam, bevor Soldaten ihn in Decken einwickelten und für seine letzte Reise vorbereiteten. Azur gab seinem Pferd die Sporen und verschwand mit Numenez im Dickicht des Waldes.
Der Aufenthalt im Riesenwald kostete sie viel Zeit, weshalb sie sich und ihren Pferden nur wenig Pausen gönnten. Jeder Augenblick war kostbar. Azur wollte seine geliebte Frau nicht erneut verpassen. Das Land von Belaros war durchzogen von Hügeln und Schluchten, die ihnen ihre Reise erschwerten. Auch der Tross musste diese überqueren. Ein Garant, dass auch sie zwangsweise in Liek halt machen mussten.
Am Abend des dritten Tages erreichten sie Liek, doch schien der Ort menschenleer zu sein. Die Fenster der Häuser waren verrammelt mit Holzplanken. Nirgendwo brannte noch Licht, obwohl es noch früh am Abend war. Als sie die Straßen durchquerten, war kein Mensch zu sehen. Sie hielten Ausschau nach einem Platz zur Rast. Wenngleich der Ort verlassen schien, würden sie zumindest Schutz vor Wind und Wetter in einem der verlassenen Häusern finden.
„Und ihr glaubt wirklich, dass meine Geliebte hier vorbei kommt?“ Azur konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass überhaupt jemand herkam, ganz zu schweigen eine Adlige von hoher Geburt.
„Ich weiß auch nicht, was hier passiert ist“, antwortete Numenez unsicher „Es war immer eine große und florierende Stadt, die Letzte vor der Ouongla Wüste. Ein jeder der diese durchqueren will, machte hier halt und besorgte sich Proviant von den Händlern.“
Knatternd geht eine Tür auf. Aus ihr heraus kam ein alter Mann, der eine Pfeife in der Hand hielt. Sein Schädel war ganz kahl rasiert, nicht einmal Augenbrauen besaß er mehr. „Das war einmal, bevor der Krieg über uns hereinbrach und alles mit sich nahm“, mischte sich der Mann ein.
Sie hielten ihre Pferde an, erfreut darüber noch jemanden gefunden zu haben. Erwartet hätten sie es nicht mehr.
„Krieg? Was meint ihr damit?“, fragte Numenez verwundert. „Weder Sera, noch Zantis lassen ihre Männer aufmarschieren. Gewiss hätten wir gemerkt, wenn sich Belaros im Krieg befand, schließlich sind wir Nachbarländer.“
Der Mann stopfte sich seine Pfeife sorglos mit Tabak voll. Die Zeit schien förmlich an ihm vorbei zu gehen, während Numenez ihn gebannt anstarrte, wartend auf seine Antwort. Genüsslich zog der Mann und blies einen Rauchring in die Luft. „Manchmal, führt man Krieg gegen die eigenen Männer. Andere nennen es eine Revolution, ich bleib dabei. Es ist ein Krieg, denn letztendlich rauben beide die Leben zahlreicher Menschen. Ich wünschte nur unser geliebter König wäre nicht gestorben, dann wäre es nicht dazu gekommen. Wenn jeder Lord herrschen will, endet es immer
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